07.03.2021 | 12:30 Uhr | 14 km | 365 Hm+ | 365 Hm- | Trainingslauf |
Das Lauftraining für ein paar eventuell mögliche Sommerwettkämpfe läuft nun so sachte wieder an. Sachte bedeutet dabei, daß es für den einst obligatorischen Sonntags-Dreißiger bei weitem noch nicht langt. Es müssen daher erst einmal die kürzeren Strecken abgetippelt werden. Wie wäre es dabei mit der Wiederholung von längst "ausgestorbenen" Laufwettbewerben der näheren Umgebung? Den Anfang soll hierbei der am 27. Juni 2010 letztmalig ausgetragene Volkssportlauf "Rund um den Hennersdorfer Knochen" machen.
Der Hennersdorfer Knochen ist dabei eine 465 Meter hohe Erhebung östlich von Hennersdorf. Insgesamt 30 Laufveranstaltungen fanden zwischen 1981 und 2010 um diesen im Wald versteckten Gipfel statt. Der Lauf war (meines Erachtens) sehr fordernd und von einem familiären Ambiente geprägt. Dreimal stand auch ich an der Startlinie des Klassikers, der meist am selben Tag wie der (nur vier Kilometer entfernte) Drahtseilbahnlauf von Erdmannsdorf nach Augustusburg stattfand. Da beide Läufe auch noch im Chemnitzer Laufcup gelistet waren, mußte man sich regelrecht beeilen, um beide Wettkämpfe für sich abhaken zu können.
Der bisher letzte Knochenlauf / Startnummer 2010
Bei meiner Premiere am 1. Juli 2007 belegte ich im 42-er Starterfeld mit einer Laufzeit von 1:07:37 Stunden einen 24. Platz über 14 Kilometer. Es war damals mein dritter Wettkampf nach 19 Jahren Abstinenz vom Ausdauersport. Ein Weitermachen beim benachbarten Drahtseilbahnlauf kam damals für mich nicht in Frage. Erst zwei Jahre später entschied ich mich dazu, beide Wettkämpfe zu verbinden. Dafür war allerdings der 14-Kilometer-Lauf zeitlich mit dem Start in Erdmannsdorf (11 Uhr) zu knapp veranschlagt und ich entschied mich für die einfache Umrundung des Knochens (7 km, Start 9:35 Uhr). Anschließend lief ich die drei oder vier Kilometer zur Talstation der Bahn, um mich noch mit der Drahtseilbahn hinauf nach Augustusburg zu duellieren (Platz 19 von 66 Teilnehmern). Nach einigem Rumoren im Laufvolk wurde für die bessere Austragung beider Läufe eine Lösung gefunden und 2010 die Blockstarts in Ermannsdorf auf den Nachmittag verlegt. So war eine Teilnahme an beiden Veranstaltungen möglich - 9:30 Uhr begann der Knochenlauf, 13 Uhr "mein" Blockstart in Erdmannsdorf. Während jedoch zur Jubiläumsveranstaltung in Hennersdorf nur 17 Teilnehmer an den Start gingen und mir somit einen dritten Gesamtplatz (in 59:11 Minuten) bescherten, waren immerhin 51 Konkurrenten der Drahtseilbahn auf Rost's Wiesen zu Gange. Dort reichte es nur zu Platz 18 und wiederum weit hinter der "alten Dame" vom Schienenstrang.
Bruno und Martin nahmen jeweils zweimal am Knochenlauf teil, jeweils über zwei Kilometer am 28. Juni 2009 und am 1. Juli 2010. Während Martin dabei zwei zweite Altersklassenplazierungen (Schüler D) einfahren konnte, reichte es bei Bruno nur zu einem dritten (2010) und einem vierten Platz (2009) in seiner Kategorie (Schüler C). Ute gönnte sich dagegen nur einen Start in Hennersdorf - zum 30. und (bisher) letzten Knochenlauf holte sie sich mit dem dritten Platz bei den Frauen über 7 Kilometer den Altersklassensieg in 34:33 Minuten.
Start- und Ziel an der Turnhalle / Hennersdorfer Holzbrücke
Nun sind wir also wieder in Hennersdorf, um uns mit dem Knochen zu messen. Ein letzter Blick auf eine am "Parkverbot-Parkplatz" am anderen Flußufer der Zschopau angebrachte Flurkarte verinnerlicht noch einmal grob die Route. "Ihr wollt wohl den Knochenlauf machen?", schallt es plötzlich über den Parkplatz und so kommen wir noch einmal mit einem ehemaligen Teilnehmer des traditionsreichen Volkssportlaufes ins Gespräch, bevor wir uns (angemessen entsprechend unserer heutigen Aufgabe) zum Startpunkt "warmlaufen".
Von der Turnhalle starten wir hinab in den Ort und nehmen an dessen Ausgang den Gerichtsweg hinauf zum höchsten Punkt der Strecke an der Staatsstraße von Augustusburg nach Witzschdorf. Nach diesem endlos erscheinenden Plattenweg führt nun ein leicht profilierter breiter Forstweg hinüber zur Hennersdorfer Straße. Einer Umrundung des Knochens schließt sich eine langgezogene Talfahrt auf einem Wiesenweg in den Ort an. Mit der Querung des anfangs noch im Eiltempo absolvierten Bergabstücks geht es in die zweite Runde, welche (logischerweise) identisch der ersten ist. Am Ende wartet dann nur noch ein kurzer knackiger Anstieg, der mit ein paar Bergabmetern zum Ziel noch einmal etwas an Fahrt gewinnt. Nach 1:25:41 ist die Wiederholung des Knochenlaufs über 14 Kilometer für uns abgeschlossen. Eine Zeitnahme ist heute nicht vor Ort, wäre allerdings auch 2010 zu diesem Zeitpunkt sicherlich schon abgebaut gewesen.
Zielzeit 2021 / Zieleinlauf 2021
Genau 26:30 Minuten liegen zwischen meiner letzten Zielankunftzeit an der Hennersdorfer Sporthalle und dem Ergebnis des heutigen Trainingslaufs. Da sich höchstwahrscheinlich an der Streckenbeschaffenheit nichts grundlegend geändert hat, wird diese Differenz einzig und allein dem desaströsen körperlichen Zustand zuzuschreiben sein. Für den Außenstehenden kann man natürlich auch den martialisch klingenden Veranstaltungsnamen heranziehen, der die alternden Knochen nun mal wesentlich mehr strapaziert, als es noch vor rund zehn Jahren der Fall war.
Blick zum Knochen / Zieleinlauf 28.06.2009
Fazit: ein Lauf, der dem regionalen Laufkalender definitiv fehlt!