20.02.2022 | 11:40 Uhr | 18 km | 300 Hm+ | 300 Hm- | individueller Wk |
Während im Vorjahr der Schwartenberglauf noch der damaligen "wissenschaftlichen" Einschätzung der gesundheitlichen Gefahren, welche diese Veranstaltung mit sich bringen würde, komplett zum Opfer fiel und selbst die individuelle (fast kontaktlose) Version des Klassikers nur den sogenannten Nahbereichseinwohnern (mit "Hofgang" von 15 km Radius) vorbehalten blieb, ist dieses Jahr alles anders.
Der in klassischer Technik ausgetragene 99. Schwartenberglauf findet am 12. Februar und tags darauf der 29. Spielzeugmacherlauf (Freistil) statt. Beide Läufe nutzen dabei die 10-km-Schwartenbergloipe, welche allerdings nicht ganz neun Kilometer mißt. Auf einer, zwei oder auch (in der freien Technik) drei Runden werden dabei die Besten, der nach aktueller Sächsischer-Corona-Notfall-Verordnung zugelassenen Teilnehmer (2G+) ermittelt. Für alle nicht startberechtigten Sportler wird als Option die individuelle Schwartenberglauf-Teilnahme angeboten - egal, woher sie kommen.
In Chemnitz gab es in diesem Winter noch keine Schneeanhäufungen, welche die Anlage einer Loipe hätten veranlassen können. In den Kammlagen des nahen Erzgebirges sah es da schon anders aus. Doch ist dies auch heute noch so, fragen wir uns, als wir uns auf den Weg nach Bad Einsiedel machen. Bis Neuhausen fahren wir dabei durch "blühende", oder zumindest schneefreie Landschaften. Erst die Ortsausfahrt Richtung Schwartenberg vermittelt ein paar weiße Überreste am Straßenrand.
Im Start-Ziel-Bereich am Waldgasthof Bad Einsiedel sind dann auch die ersten Skifahrer in Aktion zu sehen. Trotzdem ist der Einstieg in die Schwartenbergloipe nicht zum Skifahren geeignet - zu viel "Grün" unterbricht die vom ersten Frühlingswetter zusammengeschmolzene Spur. Nach rund hundert Metern wird es jedoch besser und eine fast komplett geschlossene Schneedecke ermöglicht uns doch die individuelle Variante des 99. Schwartenberglaufes zu absolvieren.
Auch wenn es zum Skifahren bessere Bedingungen gibt, weil die Loipe nur zu erahnen ist, die Abfahrten vereist sind und dabei die Fichtennadeln unter den Bäumen für abrupte Bremsvorgänge sorgen: wir nehmen auch noch die, für die 18 Kilometer notwendige, zweite Runde in Angriff. Mittlerweile hat sich der leichte Schneefall in Nieselregen gewandelt und wir sind fast allein unterwegs. Nur vier Skiläufer und zwei Wanderer kommen uns in den rund zwei Stunden "individuellem Wettkampf" entgegen. Höhepunkt der Doppel-Acht-Runde ist definitiv das Wasserhindernis nach rund 7 bzw. 16 Kilometern unterhalb des Badweges in der Zielanfahrt.
Die Nachwuchskader, welche bei unserer Ankunft noch ihre Runden vorm Gasthof Bad Einsiedel drehten, sind längst verschwunden. Der spärlich belegte Parkplatz hat sich weiter gelichtet und auch wir sind kurz darauf vom Acker. Es scheint, als hätten wir "auf den letzten Drücker" unseren Schwartenberglauf absolviert, denn es soll weiter niederschlagsfrei (also ohne Neuschnee) bleiben. Nach Einreichung unserer Beweisbilder vom Lauf werden wir nach Abschluß des Wettkampf-Zeitraums ("vom 4. Februar bis kein Schnee mehr liegt") unsere Urkunden mit Bild und hölzernen Teilnehmermedaillen zugeschickt bekommen. Wir freuen uns darauf!