01.01.2015 - 10:45 - eine Stunde auf 400-m-Bahn (kein Wettkampf)
Die guten Vorsätze fürs neue Jahr werden gleich am Neujahrsmorgen umgesetzt!
Der Neujahrstag ist nicht nur der Beginn einer neuen Zeitrechnung, er sollte auch der erste Tag bei der Umsetzung der "guten Vorsätze" sein: endlich wieder gesünder leben ohne diese störenden kulinarischen Vergehen, die das Körpergewicht in den Meßbereich "Tonne" heben und sportlich mal wieder mit bierernstem Tempotraining und sekundengenauer Steuerung der Grundlagenausdauer die "Kurve kriegen"! Für letzteres Vorhaben studierte ich schon den gesamten Morgen die berüchtigten Greif-Trainingspläne für die intern natürlich viel zu hoch gesteckten Jahresziele und mußte dabei ernüchtert feststellen, daß ich erstmal klein beginnen muß.
Für den maßvollen Einstieg ins neue Läuferjahr, in die Ära nach dem Doppelzentner Bruttogewicht (also mit Laufbekleidung, Trinkgürtel, usw.) ist der "Frankenberger Katerlauf" ganz hilfreich. Dort taucht man anonym in einer Masse von Bewegungswilligen unter, ohne die strengen Kontrollblicke der sog. "Lauffreunde" spüren zu müssen. Das sportliche Treiben ist zudem auf eine Stunde begrenzt und verhindert somit eine eventuelle Überbelastung durch einen zu euphorischen Trainingsstart.
Dem Otto Normalbürger wird vor der Laufeinheit eine Erwärmung in Form der früher bekannten Pop-Gymnastik angeboten, welche auch reichlich Anklang findet. Ich bin jedoch schon zu lange im läuferischen Geschäft dabei und weiß, daß mich solches Gehopse nicht wirklich weiter bringt - das sind die "Körner", die "hintennaus" fehlen werden, denn eine Stunde Sport am Stück ist so schon schwer genug. Und genau dieses Wissen ist es, welches mich zu den rund 20% der Teilnehmer zählen läßt, welche die gesamte Zeit über auf dem Oval der Frankenberger Jahnkampfbahn aktiv ihre Runden drehen. Natürlich auch Ute oder Heiko oder manch' anderer ambitionierter Freizeitläufer zieht hier gnadenlos durch, verzichtet damit diszipliniert auf das im Sozialtrakt angebotene Katerfrühstück, welches den "Umfallern" somit im größeren Rahmen zur Verfügung steht.
Von den 204 gestarteten Teilnehmern bleiben gegen Ende der 60 Minuten nur wenige übrig!
Die anfänglichen 3°C werden durch massive Sonneneinstrahlung zwar nicht übermäßig in die Höhe getrieben, ins Schwitzen gerade ich dennoch. Am Ende der ersten Trainingseinheit des neuen Jahres stehen knapp 12 Kilometer auf der Uhr, jedoch gab es für Ute, Heiko und mich keinen der 38 Tombolagewinne in Form von Fußbällen, Rucksäcken, Dartspielen, Bettwäsche, Gutscheinen u.ä.!
Bleibt nur zu hoffen, daß sich in den nächsten Tagen und Wochen die Laufstrecken in und um Chemnitz genauso rasant von "Ich-setze-gute-Vorsätze-um-Läufern" wieder "säubern", wie heute in Frankenberg. Es wäre schade, wenn sich dieses anfängliche Szenario von permanent mit Laufsportlern verstopften Wegen durchsetzen würde und das Jahr über Bestand hätte. Auch ich überlege schon, meinen Platz für die nachrückende Generation frei zu machen, denn schließlich war ich ja ebenfalls nur zur Umsetzung meiner guten Vorsätze in Frankenberg ...