29.05.2024 / ab 16:05 Uhr / 400-m-Sportplatzrunden
Die Laufgruppe der Umweltservice Lohr GmbH verschafft sich einen ersten Überblick
Nach der 2023-er Premiere der Umweltservice Lohr GmbH beim Spendenlauf "Laufend gegen Krebs" auf dem Sportplatz des Chemnitzer Polizeisportvereins war das Feuer in der Firma entfacht. Nahezu jeder Mitarbeiter wollte nun so sein, wie die zwei "vorausgeschickten" Probanden, die sich nach dem Lauf schweißgebadet der Kameralinse präsentierten und noch tagelang im Kollegenkreis Frage und Antwort zu diesem Martyrium stehen mußten. Die Euphorie war dementsprechend ungebremst und die Gründung einer internen Laufgruppe konnte nun nur noch an irgendwelchen überirdischen Einflüssen scheitern.
Doch irgendwie ist diese ganze Aufbruchsstimmung im anschließendem Sommerloch abhanden gekommen. Hitze und hohe Ozonwerte hätten sowieso nicht zur außerplanmäßigen körperlichen Betätigung beigetragen und so gewann der Alltagstrott im streng reglementierten Pakt mit der Umwelt mal wieder die Oberhand. Da war eben das Entfernen einer Ölspur oder der Erdaushub nach einer Ölverunreinigung wichtiger, als die kollektive Vorbereitung auf das nächste Rundengedrehe von "Laufend gegen Krebs", dem Spendenlauf der Sächsischen Krebsgesellschaft e.V.
Das sind die drei Sportfreunde in der Vorderansicht
Die Bereitschaft auch in diesem Jahr zu spenden, blieb trotzdem bestehen. Doch es fehlte an Personal, welches dafür seine Knochen hinhält. Erschwerend kam hinzu, daß genau für den Zeitraum des Spendenlaufes einer von drei Lehrgängen zur "Erkämpfung" des Zertifikats "Fachkraft im Umgang mit verunfallten Hochvoltfahrzeugen" stattfand. Eine wirklich ernstzunehmende Geschichte, welche bisher mehr oder weniger als großflächiger Feldversuch mit dahingehend unerfahrenen Ersthelfern und Testpersonen von Feuerwehr, Abschlepp- und Umweltdiensten durchgeführt wurde. Ein Muß für den noch nicht in diese Materie eingeweihten Mitarbeiter und somit ein Hintenanstellen des sportlich-kulturellen Teils der Firmenphilosophie.
Neben dem lukrativen Laufsport besteht die Haupteinnahmequelle des Unternehmens im Erdaustausch
Für den Spendenlauf konnte der Lohr'sche Dienstplan daher nur eine Person abstellen. Das ist natürlich zu wenig und demzufolge mußte der Bereichsleiter Ausdauersport der Chemnitzer Filiale wohl oder übel den Transfermarkt zu Rate ziehen. Dabei wurde er zum Glück fündig. Zwei externe Mitarbeiter konnten so für den Nachmittagsdienst auf dem Sportplatz des Universitätsgeländes gewonnen werden - natürlich ehrenamtlich! Naja, nicht ganz für lau, denn es gab für beide aschgraue Baumwollhemden mit einfarbigem Firmenaufdruck (welche gewaschen wieder abzugeben waren) für die Zeit des Laufes ausgehändigt. Ein Hemd, welches dem Auge des Betrachters keinen Schaden zufügt, indem es auf knallige Farben und eine Litfaßsäulenbeschriftung verzichtet - und ehe jetzt wieder irgendwelche Besserwisser rumnörgeln: das rote Hemd war auch mal grau und hat sich nur mal zur 40°C-Buntwäsche in die Waschmaschine verirrt.
Fersengeld für die Konkurrenz - natürlich nur bei diesem Schnappschuß
Der Andrang auf dem Sportplatz ist groß, auch wenn er sich auf drei verschiedene Läufe aufteilt: Seniorenlauf (von 10:30 Uhr bis 12 Uhr), Schullauf (14:30 Uhr bis 15:30 Uhr) und Sonnenblumenlauf (16:05 Uhr bis 18:30 Uhr). Insgesamt sollen an diesem Tag 1.492 Leute auf der Tartanbahn zugange gewesen sein: Läufer (unterteilt in schnelle und langsame Läufer), Wanderer (mit und ohne Ambitionen), Spaziergänger (auf der Innen- und Außenbahn), Walker (zum Glück ohne Stöcke, dafür mit Regenschirm), Kinderwagen (mit inneliegendem, potentiellem Läufernachwuchs?) sowie Rollstuhlfahrer (und Begleiter).
Verschnaufpause mit Flizzy
Unser sportliches Ziel für die rund zweieinhalb Stunden Schlängellauf wurde mit insgesamt 100 Runden nicht allzuhoch definiert, denn im Vorjahr hatten wir zu zweit 92 Runden zu Protokoll gebracht. Auch heute sind wir nicht gleich von Anfang an dabei, sondern sondieren erstmal vom Rand die Lage. Wir werfen uns nach den ersten Umrundungen der anderen Teilnehmer mit in den Ring und bekommen nun unsere von außerhalb durchgeführte Analyse bestätigt: hier sind Bestleistungen nahezu unmöglich. Hier gibt es tausend Gründe für ein aschgraues Ergebnis - zuviel Zickzack, zuviel Stop-and-Go, zuviele ungewohnte Körperverrenkungen beim Überholvorgang, usw. Das wir von Haus aus gar nicht schneller laufen können, muß man ja nicht erwähnen. Lieber streuen wir die Legende vom "man hat uns ja nicht gelassen" und vom "unter regulären Bedingungen hätte hier der Bär gesteppt".
Alles gegeben!
Banale Milchmädchenrechnungen müssen nun also das zurechtbiegen, was die sportliche Limitiertheit nicht vermochte zu leisten. Am Ende des Tages verzeichnet die Fa. Umweltservice Lohr 149 absolvierte Runden, was einen Schnitt von 49,67 Runden pro Läufer ausmacht. Nehmen wir mal an, einer der Umweltdienstler hat 58 Runden davon abgespult, sein Aufzeichnungsgerät suggeriert ihm aber 25,1 zurückgelegte Kilometer. Dann würde eine offene Forderung von immerhin 1.900 Metern im Raum stehen. Doch jetzt kommt Adam Ries ins Spiel. Wenn diese 58 Runden auf der Ideallinie von 400 Metern gelaufen wurden, dann erhält man eine Laufleistung von 23.200 Metern. Wenn man diese Runden aber auf der achten Bahn, dem äußeren Ring absolviert, kommen pro Runde 53 Meter dazu, was dann 26.274 Metern entspräche. Demnach gehen die 1.900 Zusatzmeter nicht auf eine Meßungenauigkeit zurück, sondern sind Zugabe für das permanente Kreuz-und-quer-Gelatsche. Mit dieser Begründung gibt sich, wenn auch nur zähneknirschend, die Laufsportabteilungsleitung der Firma zufrieden.
Ordnung muß sein
Insgesamt wurden auf dem Oval der Chemnitzer Uni 34.909 gelaufene Runden erfasst, was einen Schnitt von 23,39 Umdrehungen pro Person ausmacht. Beim Sonnenblumenlauf waren 1.296 der insgesamt 1.492 Teilnehmer auf Rundenjagd.