08.-12.05.2024 / 649,7 km / 8.424 Hm+ / 8.424 Hm- / Fünf-Etappen-Radausflug
Männertag! Anputzen! Rumherziehen! Verstärkte Maßnahmen gegen Dehydrierung durchführen! Lautstarkes Artikulieren in freier Natur! Am frühen Abend völlig geschafft ins Bett sinken! An diesen Tagesablauf zum einst erkämpften Feiertag sollte man unbedingt festhalten. "Dafür sind wir doch '89 auf die Straße gegangen", denn dieser Tag wurde uns bis dahin einfach vorenthalten oder man mußte ihn in stark abgeschwächter Form begehen. Nun versuchen wir diese Werte auch ins östlich von uns gelegene Nachbarland zu importieren, denn dort ist dieser Tag immer noch ein stinknormaler Arbeitstag.
Tilos Radreisekatalog bietet für diesen Tag ein verlängertes Wochenende in der Böhmischen Schweiz an. Die Vergabe für diese Ausfahrt ist limitiert und ein rechtzeitiges Buchen sichert nunmal die besten Plätze. Diesmal enthält der Fahrpreis auch einen Gepäcktransport zum Quartier und so ist die Rückenlast auf An- und Abreise nicht ganz so erdrückend, wie man es noch von der 2020-er Ausgabe dieses Klassikers in Erinnerung hat.
Männertagsbollerwagen der älteren Altersklassen (ab 50+)
Nun ist ja der Männertag auch nicht mehr das, was er einmal war: Treibhausgas-Fußabdruck, Frauenquote, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, usw. - alles muß in irgendeiner Form in Einklang gebracht werden. Keiner darf sich auf den Schlips getreten fühlen, alles wird neu erfunden. Diese Zeit ist aber auch so schnellebig, da ändern sich die althergebrachten Pronomen schneller wie der Füllstand der mitgeführten braunen Halbliterflaschen. Der Begriff der Nachhaltigkeit wird einem penetrant an den Kopf geworfen, dabei aber vergessen, daß dies der Lebensmittelpunkt eines ehemaligen DDR-Bürgers sein mußte, um die Mangelwirtschaft überhaupt zu meistern. Gewisse Tätigkeiten unter freien Himmel werden nun schon mit ominösen Gegenüberstellungen von Körper- und Fahrzeugausdünstungen in Frage gestellt und damit indirekt eine Rechtfertigung dieser (schlechten?) Gewohnheiten angemahnt. Demnach müßte man am besten daheimbleiben, alternativ den Tag in öffentlichen Verkehrsmitteln verbringen oder man verschiebt diese Probleme ins Nachbarland. Sollen die doch damit klarkommen!
Vatertag 2023 als Vorbereitung auf die 300 km der Mecklenburger Seenrunde
In den älteren Altersklassen ersetzt nun zum Vatertag ein Sich-in-synthetische-Klamotten-Zwängen das ehemals stilvolle "Anputzen" mit Frack und Zylinder. Das "Rumherziehen" findet auf Zweirädern statt, da die altersmüden Knochen keine längeren Fußmärsche mehr garantieren können. Demzufolge sind die "Maßnahmen gegen die Dehydrierung" auch nur noch mit diversen Ersatzflüssigkeiten, wie Wasser oder Apfelsaft möglich und das "lautstarke Artikulieren" ist nun einzig der sich immer schneller zunehmenden Schwerhörigkeit geschuldet. Nur die Bettschwere ist nach solch einem Alibi-Tagesablauf nicht so zeitig erreicht, wie nach den berüchtigten, alkoholgeschwängerten Gewaltmärschen im Jugendalter - da geht es dann gern mal eine halbe oder dreiviertel Stunde länger. Schließlich soll das vom Radsattel gestählte Sitzfleisch nicht umsonst trainiert worden sein - und diesen Vorteil sitzt man dann abends im Wirtshaus süffisant lächelnd (vor der nun schwächelnden Jugend) aus.
08.05.2024 / 8:55 Uhr / 158,0 km / 1.585 Hm+ / 1.625 Hm-
Anreise von Chemnitz über Dresden nach Stimmersdorf
Los geht die Reise schon am Mittwoch. Da sind die Straßen zwar auch schon vom Urlauberverkehr verstopft. Doch das interessiert Radfahrer am wenigsten, denn der Stau findet ja meist hinter diesen statt. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel, und so haben Ute und ich auf den ersten sieben Kilometern (bis zu unserem Treffpunkt am Chemnitzer Wissmannhof) schon 12 Minuten Verspätung. Doch Tilo kennt die Geschichten schon zur Genüge - Baustellen, Umleitungen, zähfließender Verkehr, "rote Welle", und und und. Da sind 12 Minuten Verspätung schon eine kleine Meisterleistung.
Großes Ungemach von oben am Großhartmannsdorfer Großteich?
Wir haben trotzdem keine Zeit, dies jetzt noch mit ausgiebigen Schulterklopforgien zu würdigen, denn zwischen 14 und 15 Uhr wollen wir in Dresden sein. Über Euba, Flöha, Falkenau, Hetzdorf und Lößnitztal gelangen wir nach Eppendorf. Danach geht es weiter nach Großwaltersdorf und Großhartmannsdorf, wo wir am Großhartmannsdorfer Großteich die erste kleine (nicht große!) Rast einbauen. Natürlich nur, um mal kurz die Füße zu vertreten. Der nächste Halt ist dann einer fotogenen Linde auf dem Trassenweg am Hang des Sauofen bei Lichtenberg geschuldet. Diese hätten wir gar nicht zu Gesicht bekommen, wenn Tilo in diesem Gebiet nicht noch ein paar "Fliesen" offen gehabt hätte. Deshalb werden Umwege gefahren, um diese virtuellen Teilflächen auf einer Karte zu komplettieren.
Straßenabschnitt zwischen Oberboritzsch und Pretzschendorf
Über Oberbobritzsch, Pretzschendorf, Beerwalde und Reichstädt verläuft die Routenführung ohne Abzweige. Beim örtlichen Bäcker ist eine Nahrungsaufnahme geplant, jedoch nicht umsetzbar, weil das Geschäft schon geschlossen hat. Dann müssen wir eben noch bis Dippoldiswalde durchhalten, denn dort (besser gesagt in Reinholdshain) gibt es einen großen Lebensmittelmarkt, wo man zwischen den Gewerken Bäcker, Fleischer und Getränkehandel wählen kann. Genauso passiert es dann auch und neben den (an diesem Tage) stark schikanierten Einkaufswagen finden wir für ein Radfahrergedeck (bestehend aus Hopfen, Brot und Wurst) ein lauschiges Plätzchen.
Ortseingang von Dresden
Gut gestärkt gelangen wir danach über Hirschbach, Lungkwitz und Kreischa in den Lockwitzgrund. Dieser führt uns direkt in die Landeshauptstadt. In Dresden sammeln wir eine weitere Person auf. Es ist Andy, der 2020 bei unserer großen Ausfahrt zum Königsee mit dabei war. Seine Frau Solveig hat für unsere MTT den Gepäcktransport aufs Auge gedrückt bekommen - vielen Dank für diese Mühe!
Blick zur Bastei
Wir klinken uns in Kleinzschachwitz auf den Elberadweg ein und nehmen diesen über Heidenau bis Pirna. Dann wechseln wir das Elbufer und setzen unsere Fahrt flußaufwärts fort. In der Stadt Wehlen verlassen wir die Elbe und biegen in den Wehlener Grund ab.
Wehlen
Der Weg wird nun enger und schattiger. Die Wucht und Dominanz der links und rechts aufgetürmten Felswände erinnert den Naturliebhaber ausnahmslos an die Häuserschluchten von New York, deren Straßen sicherlich auch noch nie einen Sonnenstrahl abbekommen haben. Doch darüber macht sich keiner von uns so richtig Gedanken, denn der erste ernsthafte Anstieg (seit Dresden) erstreckt sich vor uns. Wir lassen dabei die beiden Sandberge links liegen, biegen aber nicht Richtung Bastei (Sackgasse!) ab. Wir nehmen die Hochfläche über Rathewalde, wo sich der Blick auf den Lilienstein und die linkselbischen Felsformationen öffnet.
Durch die Felsschluchten des Wehlener Grundes
Eine rasante Abfahrt durch Waltersdorf und Porschdorf bringt uns danach in Bad Schandau wieder an die Elbe. Auf dem Radweg sachte dahinpedalierend, gelangen wir kurz darauf nach Schmilka, dem Grenzübergang in die Tschechische Republik. Es ist 17:10 Uhr und somit Zeit, sich im Grenzort Herrnskretschen (Hrensko) mit tschechischer Währung einzudecken.
Blick auf den Lilienstein und die dahinterliegende linkselbische Sächsische Schweiz
Ungewohnt wird dann die Fahrt hinauf nach Rainwiese (Mezní Louka). Wo früher einst alles auf Tourismus ausgerichtet war, wird nun (wie überall im Grenzgebiet) der Konsumgedanke gepflegt. Ein Verkaufsstand am nächsten und demzufolge Menschenmassen, die sich durch die Fernost-Geschäfte schieben. Das Ortsbild hat sich in den letzten vierzig Jahren arg verändert. Damals standen noch die an den Fels geschmiegten Häuser (wenn auch nicht im besten optischen Zustand) dem Fotograph jungfräulich Spalier. Heute stehen diese zwar immer noch, doch deren Erdgeschosse sind komplett dem Kommerz umgewidmet - ein furchtbarer Anblick! Auch am Ortsausgang ist die Szenerie sehr gewöhnungsbedürftig. Die Hänge links und rechts der Straße haben sich ihres Waldkleides fast komplett entledigt. Der 2022-er Waldbrand, der hier an einen Meteoriteneinschlag erinnert, hat ganze Arbeit geleistet und somit eine Art göttliches Endgericht walten lassen.
"Ergebnis" des verheerenden Waldbrandes von 2022 zwischen Herrnskretschen und Rainwiese
Herrnskretschen - Rainwiese, am Abzweig zum Prebischtor
Dieser Waldbrand, der rund 6.000 Feuerwehrleute über drei Wochen lang "beschäftigte", breitete sich auf insgesamt 1.100 Hektar aus. Über 500 Leute mußten ihre Bleibe aus Sicherheitsgründen verlassen, ein Dutzend Gebäude fielen dem verheerenden Brand zum Opfer. So auch in Stimmersdorf (Mezná), wo drei Häuser abbrannten. Die Brandursache ist mal nicht dem "Klimawandel" anzurechnen, sondern durch eine "menschengemachte" Brandstiftung (eines ehemaligen Rangers des Nationalparks) belegt.
Kater Cappuccino
Es ist 18 Uhr als wir an unserer Herberge in Stimmersdorf eintreffen, wo uns Gastgeberin Beatrice bereits erwartet. Mit der sympathischen Schweizerin werden wir sofort warm und erfahren so die wichtigsten Eckpunkte zu Quartier und Umgebung.
Begrüßungsgetränk gefällig?
Noch sind wir nicht komplett, denn mit Siggi und Enrico erwarten wir zwei weitere Mitstreiter. Beide konnten allerdings erst gegen Mittag in Chemnitz starten und haben deshalb eine zeitlich verzögerte Ankunft in Stimmersdorf. Damit diese auch nicht mißlingt, positionieren wir uns am Abend im "Hotel Hubert" am Ortseingang. Während Ute, Tilo und Andy die Gastlichkeit im Inneren des Wirtshauses genießen, warte ich mit meinem Getränk in der Hand vor der Lokalität an der Straße. Die Zeit ist recht kurzweilig, da Herbergsmutter Beatrice, von der Gassirunde mit dem Hund zurückkommend, das Gespräch sucht.
Historische Aushänge im "Hotel Hubert" in Stimmersdorf
Es ist schon dunkel, da erscheinen endlich zwei Lichter am Straßenende. Jetzt muß jeder Griff sitzen. Ich entreiße beiden ihre Fahrräder, geleite sie in die Wirtsstube und räume deren Tretmühlen ins Quartier. So sieht es nun mal die Aufgabenverteilung im Tross vor. Der Stift mimt den Wasserträger, damit den beiden ein standesgemäßer Empfang zuteilwird. Natürlich darf ich mich dann auch am Tisch der Radfahr-Veteranen plazieren und den abendteuerlichen Begebenheiten ihrer Anreise lauschen.
09.05.2024 / 9:45 Uhr / 80,3 km / 1.393 Hm + / 1.393 Hm-
Mutter-Kind-Tour zum Vatertag auf den Hohen Schneeberg
Endlich ist der große Tag gekommen! Männertag, Vatertag, Christi Himmelfahrt - wie auch immer, der höchste Berg der Böhmischen Schweiz, der Hohe Schneeberg, soll Ziel unseres Feiertagsausflugs werden. Damit dies auch gelingt, wechsle ich am Hinterteil meines zweirädrigen Begleiters schnell mal noch das gummierte Innenleben und tausche die entfleuchte sächsische gegen frische böhmische Luft aus. Eine urplötzliche Materialermüdung an einer alten Flickstelle (immerhin 22 Jahre alt - so alt wie das Rad selbst) ist Grund dieser morgendlichen Reparaturmaßnahme.
Hirschgrund - seit Juli 2021 unpassierbar
"Wer diese Kundgabe verhindert, handelt gegen die Meinungsfreiheit und damit gegen die demokratischen Grundrechte."
Mühlgrundbach-Schäden im Hirschgrund
Na das hat ja gerade noch so gut 'reingepaßt. Zwar kommen wir nun erst mit einer dreiviertel Stunde Zeitverzug in die Spur, doch unterwegs sind solche lästigen Tätigkeiten noch störender. Wir nehmen also kurz darauf den Weg hinab nach Herrnskretschen, wie wir ihn am Vorabend in der Gegenrichtung kennenlernten. Heute ist die Elbüberquerung etwas langwieriger, da schon viel Mannsvolk (meist mit alkoholbedingten Einschränkungen von Körper und Geist) unterwegs ist. Sie folgen dem vermeintlichen Ruf des Prebischtors. Eine Fehlinterpretation, denn dieser Flecken Erde hat schon so viel zu viel Tourismus zu ertragen und braucht jetzt nicht noch die Beschallung durch re-importiertes Knallzeug und lallend vorgetragenes Liedgut.
100 Jahre Fußball in Reinhardtsdorf
Die Fähre bringt uns für 3 Euro pro Nase + Fahrrad hinüber nach Schöna. Dort warten schon gutgelaunt-ungeduldig die nächsten Feiertagstouristen auf ihren Transport ins Böhmische. Na dann mal viel Spaß - die Uniformierten erwarten euch schon, auch eine Reiterstaffel ist anwesend. Unbelehrbare müssen eben in die Schranken gewiesen werden - auch wenn ich hier diese Art von Sippenhaft mal gutheiße. Nach dem katastrophalen Waldbrand von 2022 konnte man ja im Folgejahr zum Männertag schon mal wieder ein kleines Feuerchen im Nationalpark wagen. Schließlich war man ja mal bei der Jugendfeuerwehr und hat die Situation auch mit drei-acht auf'm Kessel noch unter Kontrolle. 'Was soll denn hier noch abbrennen?', oder was geht in solchen Köpfen vor? Das dann die "Gegenseite" reagiert (und damit auch die gesittet auftretenden Männertagsgesellschaften unter Verdacht nimmt), ist nachvollziehbar, schließlich braucht hier niemand aller Furz lang irgendwelche Flächenbrände. Nichts gegen Rambazamba - nur bitte nicht in einem so sensiblen Gebiet.
Jetzt aber schnell! Es gibt vor Ort gebrautes "Zschirnstein Pils".
Ganz andere Probleme haben da die Anwohner im Hirschgrund, den wir später vom Radweg hoch nach Schöna-Reinhardtsdorf in Angriff nehmen. Hier hat am 17. Juli 2021 der Mühlgrundbach seine Grenzen mal ausgereizt und jahrelanges Politikversagen in ein Desaster verwandelt: unterspülte Stützmauern, umgestürzte Bäume, abgerutschte Hänge und dadurch stark beschädigte Straßenabschnitte. Betroffen davon sind natürlich nicht die Verantwortlichen. Die Folgen baden die Anwohner nun aus. Einer von ihnen hat (in Form von zwei an einem umgestürzten Baum befestigten DIN-A4-Zetteln) seinem berechtigten Unmut Luft gemacht. Er informiert dabei über die Sachlage vor Ort, was scheinbar nicht jedem gefällt. Im persönlichen Gespräch geht er noch mehr ins Detail - ein ergebnisloses Treffen mit dem Landrat und der ausufernde Bürokratismus, bei dem aber niemand Verantwortung übernimmt, nehmen diesem Mann den Glauben, in den nächsten Jahren hier wieder zur Normalität zurückkehren zu können.
DAD-Weg - noch rund 500 Meter bis zum Olymp
In Reinhardtsdorf ist die Welt, zumindest die Fußballwelt, noch in Ordnung. Das einhundertjährige Jubiläum steht dort an. Zudem hat man am Wochenende mit einem 11:1 (6:0) gegen den SV Pesterwitz die Vereinschronik um einen sportlichen Höhepunkt (Rekordsieg!?) erweitert. Einziger Wermutstropfen war dabei das Gegentor - eine von der Außenlinie, aus rund 40 Metern getretene "Bogenlampe" landete im Kasten des verdutzten Torwächters. Wenn man auf fussball.de oder youtube.com ein bißchen sucht, kann man sich die zwölf Tore dieses Kreisliga-A-Spiels mal zu Gemüte führen. Das frequentiert meine Mitstreiter allerdings wenig, denn es geht bergan. Die mühsam aufgetürmten Höhenmeter Richtung Zschirnsteinsattel werden kurz darauf in einer langen Abfahrt nach Kleingießhübel wieder vernichtet. Dort stärken wir uns mit dem "vor Ort" gebrauten "Zschirnstein-Pils", denn nach Bergab kommt Bergauf. Diesmal schlängeln wir uns mit dem Krippenbach im Wald nach oben. Die Aussicht ist dabei herrlich, wenn man sich mal umdreht: das Zschirnsteinmassiv präsentiert sich in seiner vollen Länge. Der folgende Blick nach vorn kündigt jedoch die nächste Rast an. Zwangspause durch HU (Hauptuntersuchung) an Andys Tretmühle.
Hinterrad-Reparatur vor der malerischen Kulisse der Zschirnsteine
Das Hinterrad ist entlüftet und benötigt nun dringend fachmännische Hilfe. Jetzt ärgere ich mich schon ein wenig, meine Hinterrad-Reparatur heute früh gemacht zu haben. Hätte der Schlauch sich nicht wenigstens auch bis hierher retten können, so wie bei Andy? Eine HU in diesem Umfeld - unterhalb der Grenzbaude, mit Blick auf die Zschirnsteine. Besser geht es nicht! Der Olymp ist erreicht! Klar, daß da jeder seinen Senf dazugeben und sich so (mit ein paar Alibi-Handgriffen) diesen seltenen Moment für die eigenen Annalen sichern will. Sogar Siggi, der im Anstieg schon sehr weit enteilt war, kommt für diesen historischen Moment zurück. Es ist wie ein Frühstück bei Tiffanys oder (bezugnehmend zum heutigen Tag) der Augenblick der ersten Vaterfreuden. Es ist ein kurzer Zeitabschnitt, der nur wenigen zuteilwird und beim Weitergeben an folgende Generationen stets für mitleidig-staunende Gesichter sorgen wird. Zum Glück ist nicht nur der Schlauch, sondern auch der Mantel, von einem spitzen Stein durchbohrt, was die Reparatur noch etwas verlängert.
Auffahrt zum Hohen Schneeberg (li.) und der Schneebergturm (re.)
Doch irgendwann sind auch die schönsten Momente im Leben vorbei und der schwerfallende Übergang zur Normalität folgt. In unserem Fall ist dieser noch härter, denn erst 23 Kilometer (also nicht einmal ein Viertel unserer geplanten Tour) stehen auf dem Tacho und es ist schon 12 Uhr durch. Die Taktzahl wird demzufolge etwas erhöht. Es geht vorbei am Taubenteich, am Taubenbach entlang zum Mattheusweg, auf dem Winterleitenweg 'rüber nach Rosenthal, danach ins Bielatal mit Schweizermühle. Die Straße, mit Johanniswacht zur Rechten und den mit Bäumen verdeckten Herkulessäulen zur Linken, führt zwischen allerhand Wanderern nach Ottomühle. Dort ist der Daxstein-Imbiß voll belegt, so daß ein Halten nicht in Frage kommt.
Dresdner Aussicht am Hohen Schneeberg
Auch nach dem Grenzübertritt, in Eiland (Ostrov) und Schneeberg (Snezník), mit der Kammwegbaude (Hrebenová bouda), ist uns das Verkehrsaufkommen ebenfalls zu groß. Der nächste Halt ist auf dem Plateau des Hohen Schneeberges (Dečínsky Snezník) vorgesehen. Doch wenn die Kräfte im Anstieg schwinden und wir an einem markanten Aussichtspunkt vorbeikommen (den wir zu Ostern mit unserem "Forststeig"-Gewandere verfehlten), ist ein kurzer Stop keine Schande. Die Dresdner Aussicht (Drázdanská vyhlídka) am Nordwestrand des Tafelberges gönnt uns diese kleine Verschnaufpause. Die Sicht reicht vom Osterzgebirge bis zum Großen Winterberg, die Landeshauptstadt Dresden und die Zschirnsteine miteingeschlossen.
Dresdner Aussicht am Hohen Schneeberg
Eine für Rennräder eher untaugliche "Straße" hält nun die letzten Meter für uns bereit. Es "schlängelt sich" zähflüssig um die Rillen und Löcher im Asphalt, aber um 14 Uhr ist das Plateau des Schneebergs erklommen. Der Trubel rund um den Turm hält sich dabei in Grenzen. Das hätten wir jetzt so nicht erwartet, erklärt sich aber mit dem mühsamen Aufstieg, den man mit Bollerwagen nicht zwingend in Angriff nehmen muß. Eine Stunde bleiben wir am Fuße des Aussichtsturmes, um mit "männertagsrelevanter Kost" dem Körper verlorengegangene Kraft zurückzugeben.
Dresdner Aussicht (am Hohen Schneeberg) mit Blick auf die Kammwegbaude von Schneeberg
Unsere Abfahrt nach Tetschen-Bodenbach (Dečín) wird mit einem wiederholten Stop an der Dresdner Aussicht unterbrochen. Schließlich hat die Hälfte unserer Truppe die Zwangspause für schwächelnde Waden hochzu nicht nutzen müssen. Nun sei auch ihnen die Weitsicht in den Dresdner Raum gegönnt.
Schäferwand-Aussicht in Bodenbach
Nach rund zehn Kilometern Talwärtsfahrt erreichen wir den linkselbischen Stadtteil Bodenbach (Podmokly), der seit 1942 zu Tetschen gehört. Hier hat Tilo noch einen Aussichtspunkt für uns auf dem Plan - die berühmte Schäferwand (270 m üNN) mit ihrem spektakulären Blick auf die mit 135 Metern Seehöhe niedrigstgelegene Stadt der Tschechischen Republik. Die Fahrt dorthin entspricht in etwa dem Aufstieg durch den Klettergarten an besagter Wand, denn grobes Pflaster macht den Steilanstieg nicht unbedingt leichter. Nur einer Person gelingt es, die Ideallinie zu finden und den Hang komplett zu pedalieren. Dabei handelt es sich um den Jüngsten im Sextett, eine Art P-Kader "aus der zweiten oder dritten Reihe" und diesem jugendlichen Elan muß auch der Altmeister der Bergetappen seinen Respekt zollen.
Blick von der Schäferwand auf Tetschen mit der Polenzmündung in die Elbe
Während unser Blick von der Aussichtskanzel der Schäferwand (Vyhlídková vêz Pastyrská stena) ins Elbtal und die dahinter befindlichen Gebirgszüge schweift, werden hinter den Kulissen von der Reiseleitung und einflußreichen (aber schwächelnden) Tourteilnehmern Pläne geschmiedet, welche eine Verkürzung der Streckenführung vorsehen. Die "Mutter-Kind-Tour zum Vatertag" ist aus der Taufe gehoben. Ab jetzt gibt es keine Hügelchen oder Anstiege mehr, nein, wir werden ganz sachte mit der Elbströmung gen Schöna rollern. Aus den knapp über 100 Kilometern werden nun nur noch rund 80. Diese Radtour wird demnach in meiner persönlichen Statistik nicht erfasst werden, da dort die Eintrittsschwelle bei Ü100 liegt. Schade, läßt sich aber nicht ändern.
Grenzübergang Tschechoslowakei - Deutschland
Trotz dieser sportlichen Abstufung akzeptiert der Fährmann für das Übersetzen von Schöna nach Herrnskretschen keine Ermäßigung des Fährpreises. Wiederum werden 3 Euro fällig, obwohl nur Mütter und Kinder (aus unseren Reihen) die Bootsfahrt antreten - wir alle müssen den Männer(tags)tarif zahlen. Gleichstellung hat eben nicht nur Vorteile.
Blick über die Elbe nach Herrnskretschen
Unser Quartier in Stimmersdorf, links im Hintergrund der Rosenberg
Gegen 18 Uhr erreichen wir unsere Herberge und sind nach einem kurzen Termin in der Maske im nahegelegenen "Hotel Hubert" zu finden. Dort wird bei böhmischer Kost (in fester und flüssiger Form) der Männertag noch zu Ende "abgesessen". Das Tagesziel wurde zwar klar verfehlt, doch das interessiert im Moment niemand. Eine richtige Männertagstortour war früher irgendwie härter, fordernder und hat die Schwächeren einfach zurückgelassen und sich nicht nach deren Pfeife verbiegen lassen. Schwamm drüber! Das Ding ist durch - ab morgen wird es ruhiger.
10.05.2024 / 9:10 Uhr / 166,0 km / 2.490 Hm+ / 2.490 Hm-
Jeschken-Ausfahrt nach morgendlichem "Wetterumsturz"
Frühmorgens ist die Welt noch in Ordnung: Futterstelle am Quartier für die sonst scheuen Waldbewohner
Der Morgen beginnt mit einem Gewitter! Es donnert und blitzt zwar nicht, doch die von Siggi überbrachte Botschaft schlägt in unserem Morgentrott ein, wie ein Blitz und die daraufhin getätigten Schuldzuweisungen hallen wie Donner über die nahe Edmundsklamm. Was war passiert? Bei drei unserer Stahlrösser fehlt Luft in den Pneus - HU (Hauptuntersuchung) nach einem Quasi-Ruhetag! Da hat doch jemand nachgeholfen. Etwa Siggi? Wohl kaum, denn dem Überbringer schlechter Nachrichten droht eh schon genug Ungemach. Wer könnte also noch ein Interesse an unserer Mobilitätseinschränkung haben? Vielleicht Cappuccino, die Hauskatze!? Will er sich so Personal für seine Streicheleinheiten abstellen, die ihm bei einem wiederholten Radausflug der gesamten Truppe wieder durch die Lappen gingen? Das Fehlen von Bißspuren nimmt ihn jedoch aus dem Fokus der Ermittler. Auch E. wird es nicht gewesen sein, da er stets die Hände in seinen Hosentaschen "verbirgt" und sich schon sehr dazu zwingen müßte, diese für Schandtaten ihrer wohligen Umgebung zu entreißen. U. und Th. sind beide keine "richtigen" Radfahrer und wüssten daher auch gar nicht, wie man so etwas macht. Zudem sind sie, wie auch A., der zu diesem Zeitpunkt allerdings noch im Bett 'rumlungert, die drei Leidtragenden. Reiseleiter T. ist komplett aus der Schußlinie, da er sich wohl nicht durch solche "Scherze" eine schlechte Bewertung bei waldundwiesensport.de einhandeln will.
Dreifach HU am Morgen, verbreitet Kummer und Sorgen
Es ist egal, die Luft muß wieder in die Reifen und daher sind sämtliche Arbeitsbühnen (in Form von Tischen und Stühlen) auf der Terrasse der Unterkunft besetzt. Mit argwöhnischen Blicken untereinander wird der Urzustand an den gummierten Achillesfersen unserer metallenen Freunde noch vor dem Frühstück wiederhergestellt. Nach außen hin herrscht also wieder eitel Sonnenschein, der bei genauerem Hinsehen trügt. Das Gewitter ist schon noch da. Man spürt förmlich das Knistern der unterschiedlichen "gedachten Schuldsprüche", deren Ladungsausgleich unmittelbar bevorsteht. Beim Essen herrscht eine Totenstille, bei der man nur noch das plötzlich einsetzende Röcheln erwartet, welches durch Giftbeimischung ins Futter hervorgerufen wird. Es bleibt jedoch auch weiterhin still im Raum - glücklicherweise.
Kriegerdenkmal in Hohenleipa (li.) und Kriegerdenkmal in Drausendorf (re.)
Die Fahrt zum Jeschken steht an. Dieser markante Berg ist so weit weg, daß man ihn (am Vortag vom Schneebergturm) nur mit Ach und Krach am Horizont erahnen konnte. Ein psychologisches Meisterwerk des Reiseleiters, denn die bevorstehenden Kilo- und Höhenmeter sorgen so für genügend Ablenkung. Da kommen die Teilnehmer ganz von allein auf andere Gedanken: Schaffe ich das überhaupt? Was wollen wir denn da oben? Wohnt nicht dort dieser Rübezahl? Hält die Bereifung meines Fahrrades die Luft?
Wegweiser zu den 1833 von Ernest Wahr in den Felsen gehauenen "Felsenmänner" am Zwergenfels
Die frisch geklebten HU-Plaketten sind noch nicht ganz getrocknet, da flattert schon der erste Fahrtwind auf sie zu. Heute geht es von Rainwiese (Mezní Louka) in die andere Richtung, hinab nach Hohenleipa (Vysoke Lípa). Wir biegen ab zur Felsenwelt von Dittersbach (Jetrichovice) und passieren im Anstieg nach Rennersdorf (Rynartice) den Zwergenfels (Trpasličí skála), wo Schneewittchen und die sieben Zwerge im Jahre 1833 vom Steinmetz Ernest Wahr in den Fels gehauen wurden.
"Nostalgie 1876" - verspricht "Nostalgie pur", natürlich nur mit "Free WiFi"
Weiter führt der Weg nach Kreibitz (Chribská) und Schönfeld (Krasné Pole), wo ein gar einzigartiges Hinweisschild auf eine selbsternannte Nostalgie-Pension aufmerksam macht, welche unmißverständlich auch das im Jahre 1876 weitverbreitete WiFi (W-Lan) anbietet. Doch es gibt noch mehr in diesem Ort im Bild festzuhalten. Da ist am Ortsausgang an der Straße nach Kittlitz (Kytlice) die knapp 200-jährige Schabestiel-Linde (Schabestielova lípa), eine Winterlinde mit einem Stammumfang von über fünf Metern.
Letzter Platz in der Bergwertung am Sattel des Kleinen Eibenbergs (537 m üNN)
Aufgrund der vielen Fototermine verpasse ich im folgenden, mit rund 150 Höhenmetern gespickten Anstieg zum Sattel des Kleinen Eibenbergs (pod malou Tisovou) den Anschluß und belege folgerichtig in der internen Bergwertung nur Platz 6. Da merkt man die eigene Untrainiertheit und den Ehrgeiz der anderen. Dafür rollt es dann gen Nieder Falkenau (Dolní Falkov) von allein. Mit der Kamnitz (Kamenice) nehmen wir den nächsten Anstieg, schließlich sind wir ja im Lausitzer Gebirge (Luzické hory) und da radelt es sich nicht einfach so dahin. Zudem öffnet sich ein erster Blick auf unser heutiges Ausflugsziel, den Jeschken (Ješted).
Johannis von Nepomuk, Jesus Christus und Wenzel (v.l.n.r) in Groß Mergtal
Vom Waldsteinsteich (Hranicí rybnik) windet sich die Straße vorbei an Friedrichsberg (Bourny) und Nesselsberg (Koprivnice) nach Ober Lichtenwalde (Horní Svetlá). Eine rasante Abfahrt bringt uns anschließend nach Nieder Lichtenwalde (Dolní Svetlá) und wenig später sind wir in Groß Mergtal (Marenice) angelangt. Dort übersetze ich Siggi mal einen der Straßenwegweiser und siehe da, eine Ortsangabe weckt urplötzlich sein Interesse: Zwickau (Cvikov) - nicht seine weitläufige westsächsische Kinderstube, sondern das "Zwickau in Böhmen". Sogar eine Brauerei haben sie dort - keine Zwickauer Mauritius-Privatbrauerei sondern das Brauhaus Zwickau (Pivovar Cvikov).
Gasthaus "Drei Linden" in Groß Mergtal
Das macht Appetit und rein zufällig bietet das neben unserer Route befindliche Gasthaus ("U trí lip") in Groß Mergtal auch Bier aus Zwickau an. Seit 2014 wird dort wieder Bier gebraut, obwohl die Brautradition bis 1560 zurückreicht. Die vorhergehende Brauerei hatte nur von 1866 bis Ende 1967 Bestand, danach wurde das Bierbrauen im böhmischen Zwickau für fast ein halbes Jahrhundert eingestellt. Doch ab 2013 bemühte man sich um einen Neuanfang, der im November 2014 mit der Einweihung des neuen Brauhauses auch umgesetzt wurde. Das 12°-er Kleis (Klič 12°) vom Faß gibt es im "Drei Linden" für 50 Kronen. Ein gutgefärbtes Lagerbier mit bitter-malzigem Geschmack - da geht auch noch ein zweites Glas.
Den Jeschken im Visier: in Kriesdorf (li.) und am Abzweig nach Drausendorf, unterh. des Gasthauses Semering (re.)
Auch wenn das Biergartenambiente gern zum längeren Verweilen einlädt, müssen wir uns wieder aufraffen. Sachte nähern wir uns dem Jeschken. Noch ist die Profilierung der Strecke über Hermsdorf (Hermanice v Podještedí), Großherrndorf (Knezice), Lämberg (Luová), Ringelshain (Rynoltice) und Johnsdorf (Janovice v Podještedí) nur leicht wellig. In Seifersdorf (Zibridice) wird es allerdings ernst. Der rund 13 Kilometer lange, mit 700 Höhenmetern versehene Anstieg zum Gipfel beginnt. Am Ortsausgang von Kriesdorf (Krizany) zerfällt unser Trupp. Jeder kämpft sich nun in seinem Tempo nach oben.
Blick vom Parkplatz an der Jeschken-Berghütte zum Jeschken mit seinem futuristischen Fernsehturm
Am Auerhahnsattel (Tetrevi sedlo) beginnt der finale Gipfelsturm, der sich tempomäßig allerdings in Grenzen hält. Unsere Truppe kommt recht vereinzelt zwischen 14:15 und 14:45 Uhr auf dem gutbesuchten Hausberg von Reichenberg (Liberec) an. Die halbe Stunde Zeitunterschied ist jedoch einem Verhauer im Anstieg geschuldet, der zwischenzeitlich an einem Skilift endete. Da dieser saisonbedingt außer Betrieb war, mußte der Falschfahrer dann doch zum Originalweg zurück und durch diese Rumeierei eine ziemlich späte Ankunftszeit akzeptieren.
Ankunft auf dem Jeschken (Platz 2 und 3 der Bergetappe ;)
Logischerweise gibt es nach so einem Fauxpas jede Menge Gesprächsbedarf. Der Jeschken ist als höchster Punkt der Gegend ja wohl kaum zu verfehlen und trotzdem gelingt dies irgendwie. Trotz dieser unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Bergbesteigung gelingt uns ein "Erinnerungsbild" in trauter Eintracht mit Seltenheitswert. Erstmals (in der gesamten Geschichte der neuzeitlichen Radfahrerei) treten sechs Radler vor das Objektiv einer Kamera, ohne auch nur durch eine dieser modernen Gesichtsverglasungen (in Form von Sonnenbrillen) verdeckt zu sein. Man erkennt dabei völlig normale Gesichter, denen man mal in die Augen schauen kann - oder eben auch nicht, da einfallendes Sonnenlicht zum ungewohnten Blinzelreflex nötigt. Dieser Moment ist nur von kurzer Dauer, denn direkt darauf wird dem arg strapazierten Augenlicht der Schutz durch spiegelreflektierende Augengläser wieder zu teil. Radfahrer ohne Sonnenbrille sind wie ein E-Bike ohne Akkumulator. Untrennbar! Mit Angst und Schrecken denke ich da an meine Kindheitsidole im Radsport zurück, für die es weder Sonnenbrille noch Helm gab.
Auf dem Gipfel des Jeschken
Es ist mein zweiter Gipfelerfolg auf dem Jeschken. Meine Premiere liegt dabei schon eine ganze Weile zurück und war in frühen Kindheitstagen, in der 1980-er Jahren. Damit habe ich aber schon doppelt so viele Besteigungen wie die anderen fünf Mitstreiter. "Jeschkentitsche" nannte man die Mehrfachbesteiger des Jeschken, allerdings ab 1.000 Gipfelerfolgen aufwärts. Sie hatten in der Gastwirtschaft auf "Vater Jeschken" ihr eigenes, namentlich beschriftetes Trinkgefäß. Die Urheberrechte dieses Brauchs gehen auf Adolf Trenkler zurück, der bis zum Jahre 1900 den Jeschken 2.000-mal bezwungen hatte. Den Rekord hält allerdings Frida Mandelik, die 1937 ihre 5.000. Jeschken-Besteigung verbuchte.
Polenzdurchbruch bei Neuland
Da uns der Trubel auf dem Jeschken zu groß ist, verschwinden wir 15:15 Uhr wieder talwärts. Wir steuern dabei den Imbiß am Auerhahnsattel an, wo wir uns noch mit Getränken und Eßbarem die Zeit bis 16 Uhr totschlagen. Danach geht es gutgestärkt weiter ins Tal: nach dem Gasthaus Semering biegen wir nach Drausendorf (Druzcov) ab und gelangen über Oschitz (Osečná), Bad Kunnersdorf (Lázne Kunradice), Kühtal (Podvrší), Hammer (Hamr na Jezere), Wartenberg (Straz pod Ralskem) nach Neuland (Noviny pod Ralskem). Am Polenzdurchbruch (Prúrva Ploučnice), einem im 16. Jahrhundert angelegten, 150 Meter langen künstlichen Kanal zum Hochwasserschutz, machen wir noch einmal Rast.
Unterirdischer Sandsteinbruch "Wüste Kirche" am Ende des Wellnitztales
Unsere Tour setzt sich danach über Groß Grüna (Velky Grunov) und Wellnitz (Velenice) fort. Am Ende des Wellnitztales (Velenické údoli) zwingt uns die Wüste Kirche (Pusty kostel) zu einem Fotostop. Die dort zu bestaunenden, in den Fels gehauenen "Torbögen" waren einst ein unterirdischer Sandsteinbruch. Der dort abgebaute Sand wurde zum Spiegelschleifen in der nahen Spiegelfabrik in Wellnitz benötigt.
Burg Bürgstein auf dem Einsiedlerstein
Ein kleiner Anstieg nach Zwitte (Svitava) und Schwoika (Svojkov) schließt sich an. Dem folgt die Abfahrt nach Bürgstein (Sloup v Čechach), wo wir erneut zum Fotographieren genötigt werden. Der mit einem Aussichtsturm bestückte Wachstein (Na Strázi) zur Rechten und die geschichtsträchtige Burg Bürgstein auf dem Einsiedlerstein (Sloupsky hrad a poustevna) zur Linken stehen uns dafür Modell. Für die nächsten zehn Kilometer weist die Streckenführung 290 Höhenmeter aus. Die Steigung beginnt in Johannesdorf (Janov), setzt sich konstant sachte über Haida (Novy Bor), Arnsdorf (Arnultovice), Blottendorf (Polevsko) und Tanneberg (Jedlična) fort. Nur der letzte Abschnitt zum Sattel von Bärenfang (Medvedi hurka) und Bärhübel (Medvedi vrch) ist recht steil und kräftezehrend.
Felsenkapelle in Schemmel
Felsenkapelle von innen
Zur Belohnung gibt es nun die Abfahrt ins Tal des Kamnitzbaches (Kamenice), dem wir ab Kittlitz (Kytlice) durch die Ortschaften Falkenau (Falknov), Hillemühl (Mlyny) Oberkamnitz (Horní Kamenice), Böhmisch Kamnitz (Česka Kamenice) Jonsbach (Janska) bis Windisch-Kamnitz (Srbská Kamenice) folgen. Dort biegen wir ins Tal des Kreibitzbaches (Chribska Kamenice) ab und gelangen so nach Schemmel (Všemily). Eine letzte Sehenswürdigkeit für heute hält Tilo dort noch für uns bereit. Hinter dem alten Schulhaus des Ortes (einem typischen Umgebindehaus, welches sogar einen Glockenturm besitzt) liegt etwas versteckt die Felsenkapelle (Skalní kaple oder Kaple sv. Ignáce), ein in den Sandstein gehauener Andachtsraum.
Blick von Hinterdittersbach auf Wilhelminenwand, Marienfelsen und Rabenstein (v.l.)
Weiter dem Bachlauf folgend, gelangen wir nach Hinterdittersbach (Zadni Jetrichovice). Ein Blick auf Wilhelminenwand (Vilemínina lezení), Marienfelsen (Mariina skála) und Rabenstein (Havraní skála) entschädigt für den kurzen Anstieg. Danach rollen wir hinab nach Dittersbach und nehmen für den weiteren Rückweg nach Hohenleipa und Rainwiese die morgendliche Streckenführung.
Abendstimmung mit Blick zum Schloßberg (Zámecky vrch) von Hohenleipa
So langsam wird es dunkel. Früher hat man nun den Dynamo an die Reifenfläche des Fahrrades gedrückt, damit dieser, die durch Rotation erzeugte Spannung an die Fahrradbeleuchtung weitergibt. Nun hat ausgerechnet einer unserer beiden "Dynamos" keine vergleichbare Lichtmaschine an seinem Gefährt und muß so er durch zwei Begleitfahrzeuge durch die Dämmerung eskortiert werden. Da werden die Schwarzgelben nun permanent als "Fahrradbeleuchter" beschimpft/tituliert/geadelt und trotzdem nehmen sie keine Notiz davon. Vielleicht sollte man da einfach mal beim nächsten Stadiongang den Rufen der Gastmannschaft mehr Gehör schenken. Ein bei Dunkelheit ausreichend beleuchtetes Fahrrad ist nämlich wichtiger als immer nur die altgriechische Version dieser Lichtmaschinenart herumzugrölen. Statt "Dy, Dy, Dy, Dy, Dy, Dy, Na, Na, Na, Na, Na, Na, Mo, Mo, Mo, Mo, Mo, Mo, Forza Dynamo" muß es nun korrekterweise "Fahr, Fahr, Fahr, Fahr, Fahr, Fahr, Rad, Rad, Rad, Rad, Rad, Rad, Be, Be, Be, Be, Be, Be, Fahr-Rad-Be-Leuchtuuuuung!" heißen.
Stimmersdorfer Ortseingang, links hinter den Bäumen das "Hotel Hubert"
Um 21 Uhr biegen wir in Stimmersdorf ein. Für einen Besuch in der Schankwirtschaft ist es zu spät, daher wird eiligst in der Quartiersküche eine Fadennudelsuppe gekocht, welche großen Anklang findet. Die Auswertung des Tagesgeschehens zieht sich danach bis Mitternacht.
11.05.2024 / 14:45 Uhr / 57,6 km / 905 Hm+ / 905 Hm-
Ruhetag mit Standortbestimmung der persönlichen Nicht-Leistungsfähigkeit
Der letzte Urlaubstag gilt dem persönlichen Wohlbefinden. Nach einem ausgiebigen Frühstück begibt sich die Reisegruppe gegen 9:30 Uhr zu Fuß (!) Richtung Edmundsklamm (Edmundova souteska). Der Weg zum Kamnitzbach (Kamenice) ist steil und die ungewohnten Gehbewegungen dementsprechend unrund. Wir passieren dabei Clars Kapelle, ein in Stein gehauenes Kreuz mit entsprechender Felsinschrift. Unser Ziel liegt allerdings auf der anderen Seite des Wildbaches und nennt sich Clars Berg (Janovsky vrch).
Reiseleiter in der Funktion des Erklärbären (hier auf der Stimmersdorfer Brücke)
Deutschen Touristen kann man hier im abgelegenen Wald nahezu alles verkaufen - und die stehen auch noch Schlange
Wir queren dafür die Kamnitz über die Stimmersdorfer Brücke (Mezní mustek) und nehmen den linksseitigen Ausstieg aus der Klamm. Wir winden uns durch ein Baumstamm-Mikado, welches der Borkenkäfer verursacht. Eine Waldpassage (mit Bäumen!) bringt uns zum Jonsdorfer Golfplatz, den es unfallfrei zu meistern gilt. Vielleicht ist noch Frühstückspause im Klubhaus des Golfclubs, denn viele Bälle fliegen uns nicht um die Ohren.
Clars Berg mit dem Aussichtsturm
Der Aussichtsturm von Jonsdorf (Rozhledna Janov) auf dem Carls Berg (Janovsky vrch) wurde 2013 errichtet und verschafft in 33 Metern Höhe dem Besteiger einen phantastischen Weitblick. Am Geländer angebrachte Schautafeln erleichtern dabei die Zuordnung der "Höhen und Tiefen" im Gelände - das westliche Lausitzer Gebirge sowie das gesamte Elbsandsteingebirge präsentieren sich von der Aussichtsplattform dem Betrachter. Der Hügel auf der Jonsdorfer Hochfläche ist nach dem im Ort lebenden Holzhändler und Gebirgsvereinsmitglied Franz Clar (1844 - 1917) benannt.
Aussichtsturm Jonsdorf mit den Zschirnsteinen "im Rücken"
Unser Rückweg ähnelt fast komplett dem Hinweg. Mittlerweile jagen fleißige Golfer ihre Bälle über das Grün und etwas mehr Obacht als am Morgen ist nun anzuraten. Im Wald biegen wir noch zu einem mehrfach ausgeschildertem Imbiß ab. Dort läßt es sich, bei Bier und Snacks im Gras liegend, mal so richtig schön faul sein. Dieser Sonnabend wurde ja nicht umsonst als "Ruhetag" deklariert. Auch bei unserer Ankunft in der Ferienwohnung gibt es (regelrecht spießig anmutend) Kaffee und Kekse, dazu leichte Unterhaltung ohne Widerworte in wohltuender Harmonie. Ein Seniorenausflug, der die Nicht-Leistungsfähigkeit der Teilnehmer deutlich unterstreicht, geht somit ganz behaglich zu Ende.
Blick über die Edmundsklamm nach Stimmersdorf
Doch dann wird es wohl einigen etwas zu ruhig hier und der Umgangston etwas lauter (sonst wären hier wohl noch welche eingenickt). Eine abgespeckte Variante der vom Reisebüro geplanten Sebnitz-Runde (83 km mit 990 Hm+) soll uns wenigstens bis zu "Wäbers Douglasie" nach Hemmehübel (Kopec) führen. Die Fahrt dahin ist distanzmäßig so kurz, daß man da nicht mit sechs Leuten losfährt und dann gar keinen Platz auf der Straße hat. Die gleiche Eskalation würde in der Küche stattfinden, wenn sechs Köche das Abendessen zubereiten würden. Zu viele Köche verderben bekannterweise den Brei, ebenso wie zu viele Radfahrer an einem Ruhetag nichts auf der Straße zu suchen haben. Also bleiben die drei fähigsten Teilnehmer im Quartier, um die anderthalb Kilo Abendbrot-Spaghetti (im siedenden Wasser) nicht zu Brei verkommen zu lassen. Was die drei Radfahrer in der Zwischenzeit machen, ist uninteressant - das Essen muß schmecken!
Wildtierfütterung im Nationalpark
Kochbücher waren einmal - heutzutage informiert man sich im Internet über Kochrezepte! Dank W-Lan und dazu ausgehändigtem Schlüssel ist die Zubereitung dieser italienischen Spezialität ein Klacks. Allerdings verbietet es die Ehre der auserwählten Köche, Küchenfremden tiefere Einblicke in die Sudtöpfe (für die Teigwaren) und Bratpfannen (für Wurstbeilagen) zu gewähren - schließlich ist diese Seite kein Küchenratgeber, der die Geheimnisse der Spaghetti-Kochkunst für lau offenlegt.
Felsennische Triefbartel (li.) und Umgebindehaus in Hemmehübel (re.)
Von den Radfahrern gibt es nicht viel zu berichten, denn auch sie geben nicht alles preis. Beim Auslesen der internen Aufzeichnungen bekommt man nur die Streckenführung zu Gesicht. Wie gewohnt beginnt die Tour mit dem anderthalben Straßenkilometer von Stimmersdorf (Mezná) zum Abzweig in Rainwiese (Mezní Louka) und weiter nach Hohenleipa (Vysoká Lípa). Dort biegt das Trio in die Felsenwelt von Schauenstein (Saunštein), Lausitzer Turm (Luzická vez) und Sorbischer Turm (Srbská vez) ab, nimmt den Abzweig in den Nassen Grund (Mokry dul) und bleibt im daran anschließenden Lagergrund (Táborovy dul). Sie erreichen in Niederkreibitz (Dolni Chribska) wieder urbanen Raum und setzen die Tour auf der Straße über Daubitz (Doubice), Khaa (Kyjov), Langengrund (Dlouhy Dul), Wolfsberg (Vlčí Hora), Zeidler (Brtnícky) und Hemmehübel (Kopec) fort. Am Ortsausgang Richtung Grenze liegt dann der Wendepunkt "Wäbers Douglasie" (Wäberova douglaska v Kopci) - ein 35 Meter hohes Naturdenkmal.
Wäbers Douglasie am Ortsausgang von Hemmehübel
Zudem legt die "Wendepunktstrecke" ein Profil aufs Papier, welches einer mehrzackigen Krone ähnelt. Da gab es also Bergwertungen en masse und sicherlich wieder nur den einen Gewinner!? Die weiteren Begleiterscheinungen müssen hartnäckig erfragt werden. So erfährt der Zuhörer vom Reiseleiter, daß es während der Ausfahrt noch einen Gasthausbesuch "Bei Otto" (Hospeda U Oty) gab, weil man den Kochkünsten der im Quartier gebliebenen Urlauber nicht zu 100 Prozent traut. Stille flutet urplötzlich den Raum und der Ausflugsverantwortliche kann so ungestört im Text fortfahren. Keine Angst, gegessen wurde nichts - wir haben uns nur brav die Getränkekarte geben lassen!
Innenansicht des "U Oty" (ehemals "Gasthaus Focke")
Ein bißchen Nostalgie im ehemaligen Gasthaus Focke, einem urigen Verweilort im Lausitzer-Umgebindehaus-Stil (einem Hegerhaus), mußte schon sein. Schließlich ist das "U Oty" der kulturelle Mittelpunkt Hemmehübels und ein beliebter Rastplatz für "Durchreisende".
Zwischenmahlzeit im Gasthaus "Bei Otto" in Hemmehübel
Eine halbe Stunde früher als angekündigt, stehen die Radtouristen um 18:30 Uhr in der Unterkunft wieder auf der Matte - oder besser, sie stehen im Weg, denn sechs Personen in der Küche sind definitiv drei zu viel. Doch dicke Nebelschwaden, die sich von der Herdplatte Richtung Restgebäude bewegen, sorgen für die notwendige natürliche Auslese. Durch diesen althergebrachten Kniff der Kochkunst werden die frischluftverwöhnten Radfahrer gezielt aus dem Wirkungsbereich des Küchenpersonals gedrängt und diese können daraufhin ungestört weiterwerkeln.
Unterschiedliche Reaktionen auf die beißenden Dämpfe im Kochstudio
Bis zur Verteilung des Abendmahls, welches mit 9 von 10 Punkten bewertet wird (Punktabzug wegen fehlender Servietten), wird noch der Alleingang einer weiblichen Person in die "obere Edmundsklamm" ausgewertet. Der Nachmittag war schließlich lang und die Arbeitsteilung sah folgendermaßen aus: eine Person beliest sich im Internet über das Rezept, eine Person besorgt benötigte Beilagen (Wurst und Käse) aus Herrnskretschen und eine Person kann sich nochmal in der Klamm umsehen.
Wilde Klamm
Wilde Klamm
Da die Edmundsklamm oder Stille Klamm (Tichá souteska) von der Stimmersdorfer Brücke bis nach Herrnskretschen wegen der Waldbrandschäden noch bis 2027 gesperrt ist, bleibt derzeit nur der Gang in die Wilde Klamm (Divoká souteska). Diese ist seit 1898 für Touristen zugänglich - anfangs noch auf Wegen in Ufernähe oder unter hohen Felsblöcken hindurch. Als weiter flußaufwärts der Platz für einen Weg nicht mehr gegeben ist, staut ein Wehr den Bach, damit die Reise durch eine Kahnfahrt fortgesetzt werden kann. Dafür reicht die Freizeit der Chefköchin dann aber nicht aus.
Lebhafte Diskussion im "Hotel Hubert" (li.) oder Jeder-Tisch-für-sich in Trixis Gästehaus (re.) - Abendgestaltung der MTT 2024
Die Qualität des Abendmahls bestätigt indirekt die korrekte Einteilung der Reiseteilnehmer. Ute, Andy und Enrico haben hier über ihren bisherigen MTT-Aktionsradius gelebt und konnten so den drei "Küchenflüchtern" ordnungsgemäß "das Maul stopfen". Ob man solche Freßorgien in Böhmen mit einem Verdauungsschnaps begießt, ist uns unbekannt. Fakt ist jedoch, daß unser Haustrunk nach diesem Dinner urplötzlich aufgebraucht ist. Demnach ist der Gang ins "Hubert" regelrecht vorgeschrieben - und siehe da, auch unser Abschiedsbesuch im Wirtshaus wird nicht mit Schnaps, sondern mit Bier begossen. Reisen bildet!
12.05.2024 / 9:40 Uhr / 187,8 km / 2.051 Hm+ / 2.011 Hm-
Heimradeln auf der legendären Route 66 mit Umleitung (wegen fehlender Vignette)
Der Abschied fällt schwer! Eine Verlängerung unseres Aufenthalts in der Böhmischen Schweiz um ein paar Tage hätte definitiv nicht geschadet. Es gibt hier noch so viel zu besichtigen, angefangen bei den (willkürlichen) Streichungen vom Männertag. Da sind uns echt ein paar Höhepunkte (in Form von Aussichtspunkten) durch die Lappen gegangen. Doch ich will hier (als Nesthäkchen) nicht den Dauernörgler mimen - schließlich springt ein Radfahrer"kollektiv" auch nur so hoch, wie dessen schlechtester Radfahrer. So (oder so ähnlich) steht es in Tilos Kleingedrucktem und das hat man ja vor der Ausfahrt zur Kenntnis genommen und abgenickt. Wenn ich nun zwischen all der Wehmut und Seufzerei richtig hingehört habe, hat die Reiseleitung schon vor Ort für nächstes Jahr ein entsprechendes Papier aufgesetzt, welches uns wieder in diesen Winkel führen wird.
Vorerst letzter Blick auf das Prebischtor (Bildmitte)
Wir nehmen den gewohnten Weg hinab zur Elbe. Am Blick zum Prebischtor (Pravčická brána) machen wir nochmal kurz halt. Dieses Jahr haben wir dieses Naturdenkmal (die größte Felsbrücke aus Sandstein in Europa) wegen des Männertagsrummels gemieden - beim nächsten Besuch im Nationalpark sollte es aber mit zum Ausflugsprogramm gehören. Heute wird sicherlich ein Film an dessen Fuß gedreht - mehrere größere Fahrzeuge auf dem übervollen Parkplatz in Rainwiese (Mezní Louka) und Schilder (mit der Aufschrift "Set"), die von dort hierherführen, lassen dies zumindest erahnen.
Nur fürs Foto erfolgt die Abreise per Eisenbahn
Mit der Fähre setzen wir nach Schöna über. Nun folgt die zweite, tränenreiche Abschiedszeremonie. Andy und Enrico werden den Elberadweg flußabwärts bis Dresden nehmen, während Ute, Siggi, Tilo und ich Richtung Tetschen aufbrechen. Als beide dann (endlich) aus dem Sichtfeld gefahren sind, machen wir uns auf zum Bahnhof - schließlich fährt es sich mit der Bahn wesentlich entspannter. Doch Tilo pfeift mich kurz darauf schon wieder vom Treppenaufgang, der zum Gleisanschluß führt, zurück, weil sich immerhin 75% unseres Quartetts gegen eine Bahnnutzung entschieden haben.
Elberadweg bei Tetschen-Bodenbach
Es ist Sonntag und der Radweg entlang der Elbe regelrecht überbelegt. Wir lassen Sachsen hinter uns und nehmen durch Niedergrund (Dolni Zleb), Tschirte (Čertova Voda) und Mittelgrund (Prostredni Zleb) die ersten böhmischen Elbsiedlungen, ehe wir die Bezirksstadt Tetschen-Bodenbach (Dečín) erreichen.
Blick von Tetschen nach Bodenbach mit dem Aussichtspunkt auf der Schäferwand
Dort wechseln wir auf der Tyrsur most das Elbufer und nehmen nun den Radweg an Fluß und Bahnlinie. Ab und zu säumen Bunkeranlagen den Weg, welche zwischen 1935 und 1938 vom Tschechischen Militär gebaut wurden. Diese in Stahlbetonbauweise errichteten Landesbefestigungen gehörten zum Tschechoslowakischen Wall (Československé opevnení), der die 1918 aus Österreich-Ungarn entstandene, militärisch schwach aufgestellte Tschechoslowakei (Československo) vor Angriffen schützen sollte.
Bunker bei Kleinpriesen
In Kleinpriesen (Male Brezno) lädt ein Biergarten, direkt am Weg liegend, zum Verschnaufen ein. Doch wir müssen weiter, denn in Großpriesen (Velké Brezno) gibt es das bessere Rahmenprogramm. Da wäre der lokale Fußballverein ("FK Jiskra Velké Brezno"), dem ich (wenn ich Groundhopper wäre) meinen Länderpunkt Tschechei zu verdanken habe. Diesen könnte ich am Abend (17 Uhr) auch wieder auffrischen, wenn der Rasen des Sportplatzes im Rahmen des Aussiger B-Klassenspiels (Ùstecky 1. B trída sk. A) gegen Hermersdorf (Hermanov) beackert wird. Doch das gibt die Zeit nicht her, denn da wollen wir schon vor den Toren des Erzgebirgskamms stehen.
Sportplatz von Großpriesen
Demnach wird die Zuschauerzahl dieses Abendspiels des 25. Spieltages auch bei 144 stagnieren, da vier potentielle Fußballfans ihr Heimweh dem Ballgetrete der 7. Liga vorziehen werden. Eine 3:0-Halbzeitführung der Gäste wird die Heimmannschaft in Durchgang zwei nur noch auf 2:3 verkürzen und weiterhin mit 30 Punkten auf Platz 12 der Tabelle (9 Siege, 2 Remis, 14 Niederlagen, 64:64 Tore) verharren. Vielleicht werden aber auch gerade diese vier Stimmen im Endspurt des Spiels fehlen, um den Funken (Jiskra) erfolgreich von den Rängen auf den Platz überspringen zu lassen? Eine gewagte Vermutung.
Sportplatz von Großpriesen
Am 23.06.2012 war ich jedenfalls ganztägig auf dem Großpriesener Sportplatzgelände zugegen. Insgesamt 28 Spiele eines Nachwuchsturniers (des Jahrgangs 2001) fanden damals statt. Mit dabei: der SSV Textima aus Erfenschlag, der mit den Gastgebern schon jahrelang freundschaftlich verbunden ist. Sohnemann Martin bestritt damals seine letzten Spiele für die Rot-Weißen von der Erfenschlager Alm. Von den sieben Spielen gingen vier verloren und drei konnten erfolgreich gestaltet werden - bei einem Torverhältnis von 19:7.
Spielplan des SSV Textima Chemnitz (E-Jun.) am 23.06.2012
"Chemnitzer Blick" vom Juni 2012 (Martin hockt ganz rechts im Bild)
Nach soviel "Wiesensport" nun wieder zum "Drahteselritt". Dieser ist nicht von langer Dauer, denn während ich den Sportplatz hoch und runter im Bild festhielt, haben meine drei Mitstreiter "nebenan" eine Rastmöglichkeit für uns auserkoren.
"Böhmischer Rasierschaum aus Halblitergläsern" - in Großpriesen natürlich "Breznak"-Schaum
Im angrenzenden Biergarten machen wir somit halt. Es wäre töricht, einen so geschichtsträchtigen Ort nicht besucht zu haben, der sich um das Brauwesen in Großpriesen rankt. Seit 1606 wird hier Wasser mit Hopfen und Malz veredelt - doch erst im Jahre 1753 gründete man die Brauerei "Großpriesener", welche später als "Großpriesener Urbräu" Weltruhm erlangte. Nicht ganz unbeteiligt an diesem Erfolg war damals der örtliche Bahnhofsvorsteher Victor Cibich (1852 - 1916), der 1906 der Brauerei sein Konterfei für Werbezwecke zur Verfügung stellte. Als Gegenleistung erhielt er eine Art Rente in Form von 30 Flaschen Bier pro Woche - ausgeschenkt in jenem "Tivoli", in dem wir uns nun diesem "Böhmischen Rasierschaum" hingeben. Ob wir mit den davon angefertigten Standbildern (nicht alle sind zur Veröffentlichung freigegeben) die Geschichte des Brauwesens in Großpriesen weiterschreiben, ist eher zweifelhaft. Mittlerweile gehört "Breznák" (Märzenbier, brezen = März) zu Heineken und wird zum größten Teil in Kruschwitz (Krušovice) gebraut.
Die 179 Meter lange Marienbrücke und der namensgebende Marienfelsen in Aussig
Wir setzen nach halbstündiger Pause unsere Heimreise fort. Wir bleiben weiter auf dem Elberadweg und passieren dabei noch die Großpriesener Brauerei (Pivovar Velke Brezno). Bis Aussig (Ùsti nad Labem) ist es nicht mehr weit. Dort müssen wir allerdings das bequeme Dahinradeln der Radwegromantik gegen das hellwache Agieren im Großstadtverkehr tauschen. Wir wechseln dabei auch wieder die Elbseite - über die futuristische, 1998 eröffnete Schrägseilbrücke namens Marienbrücke (Mariánsky most), welche ihren Namen dem gegenüberliegendem Marienfelsen (Mariánská skála) zu verdanken hat. In Richtung Türmitz (Trmice) verlassen wir dann auch unseren ständigen Begleiter, die Elbe (Labe).
Fahrradroute 66 - nicht zu verwechseln mit der nordamerikanischen Kopie für Mopedfahrer
Wir nähern uns nun einem der gefluteten Braunkohletagebaue, dem Milada-See (jezero Milada). Vom Reiseleiter kommt zudem die völlig unnötige Information, jetzt schon 7% der rund 2.000 Höhenmeter absolviert zu haben. Sollte dies etwa der Motivation gelten? Wohl kaum, denn nicht einmal 7% unseres Quartetts fanden diese "statistische Erhebung" hilfreich. Beflügelt wird man nun allerdings von den kleinen gelben Schildern am Wegrand: Route 66 - der Traum eines jeden Bikers, eine Legende, Superlative open end, quasi die "Mutter aller Straßen"! Wir cruisen dementsprechend gelöst von Alltagssorgen mit unseren Bikes um die Südseite des Sees. Aus dem Nichts taucht plötzlich eine Steigung auf. Der erste Anstieg der Tour. Auf dem Profil nur eine kleine Hucke, doch 115 Höhenmeter gilt es zu überwinden und das aus der Kalten heraus. Aufwachen! Das gepunktete Trikot ruft! Während Ute am schnellsten die Situation erfaßt und sich souverän die erste Bergwertung sichert, hadert der sonstige Seriensieger im hinteren Teil des in die Länge gezogenen Feldes mit dem "Muttertagsbonus" für Groß-Mütter auf der "Mutter aller Straßen". Ja, Niederlagen tuen weh. Doch wir bleiben sachlich und schlagen ihm vor, sich sinnvollerweise mit der Berechnung der nun hinter uns gebrachten Höhenmeter zu beschäftigen.
Brückenbau = Umleitung (links am Horizont der Milleschauer)
Eine neue Beschäftigung muß sich Tilo kurz darauf nicht suchen. Nein, sie wird ihm aufgezwungen. Er muß die Route umplanen, denn die Brücke über die "Autobahn 63" wird gebaut und es ist unmöglich auf diesem Bauwerk die andere Seite zu erreichen. Wir müssen aber dort rüber, denn beide noch möglichen Varianten führen direkt auf die Autobahn und für diese haben wir leider keine Vignette erworben. Es geht zurück nach Suchey (Suche). Statt der geplanten Strecke über Sensomitz (Sezemice), Welboth (Velvety) nach Goslika (Kozliky) gibt es nun den wesentlich längeren Bogen über Teplitz (Teplice).
Blick von Drakowa zum Stürmer (li.) und dem Bergrücken des Bornhauberges (re.)
Über Kwitkau (Kvitkov) und Drakowa (Drahkov) gelangen wir nach Teplitz. Dort meiden wir gekonnt die Innenstadt und ziehen nur einen Bogen um den Daubersberg (Doubravska hora) nach Prasseditz (Prosetice). Das nimmt Strecke von der Karte und Zeit von der Uhr, doch die Wegbeschaffenheit ist definitiv nicht für Rennräder tauglich. Ein zugewachsener Pfad mit allerhand unsichtbaren Gefahren für die Reifen führt uns verhältnismäßig steil nach unten. Unfall- und pannenfrei setzen wir danach unsere Fahrt auf der Straße fort. Nun geht es nur noch durch Zwettnitz (Svetice) und Auperschin (Úporiny) und wir haben die Umleitung hinter uns.
Kletschen (li.) und Milleschauer (re.) im Böhmischen Mittelgebirge
An der Biela (Bilina) geht es nun durch Wohontsch (Ohníč), Hostomitz (Hostomice nad Bílinou), Kutterschütz (Chuderíce) nach Bilin (Bilina) flußaufwärts. Die Höhenmeter summieren sich spärlich, dafür (fast) mühelos. Wir sind im nordwestlichen Ausläufer des Böhmischen Mittelgebirges unterwegs und dessen höchster Berg, der Milleschauer (Milešovka), ist stets in greifbarer Nähe.
Danach passieren wir den (rechterhand liegenden) Braunkohletagebau dul Bílina, der in den 1970-er Jahren die Orte Preschen (Brešt'any), Briesen (Brezánky), Liptitz (Liptice) und Lang-Ugest (Jenisuv-Ujezd) von der Landkarte verschwinden lassen hat. Die Ortschaft Prohn (Branany) ist davon verschont geblieben. Hier holen wir uns beim örtlichen Lebensmittelladen, der auch sonntags geöffnet hat, eine große Flasche Kofola und ein paar Waffeln für den Sofortverzehr. Auf ein paar Bänken in der Ortsmitte machen wir es uns dafür bequem.
Zwischenstop in Prohn
Der Braunkohleabbau hat dieses Gebiet im Nordböhmischen Becken geprägt. Regelrechte Mondlandschaften entstanden durch die Förderung minderwertiger Braunkohle, deren Verarbeitung zudem dem nahen Erzgebirgskamm mächtig zusetzte. Eine ganze Kulturlandschaft wurde ausgelöscht, so auch unser nächster Etappenort Brüx (Most). Die Altstadt von Brüx wurde zwischen 1967 und 1982 fast komplett der Kohle geopfert. Nur die Kirche "Mariä Himmelfahrt" (sie wurde 1975 um 841 Meter versetzt) und ein paar Villen am Fuße des Brüxer Schloßberges (Zámecky vrch) blieben erhalten. Das jetzige Brüx entstand rund zwei Kilometer südlich, vornehmlich aus Plattenbauten bestehend, neu. Da kann man dann auch mal etwas schneller durchfahren, man verpasst eh nichts.
Brüxer Schloßberg mit der Landeswarte
Dafür halten wir in Oberpriesen (Vysoké Brezno) noch einmal an. Wir erhoffen uns dabei einen Ausblick auf den Tagebau Würschen (dul Vršany) von nebenan, dieser bleibt uns dann aber verwehrt/erspart. In einer Holzhütte verweilen wir alternativ zum fehlenden Fernblick, um uns ein paar Riegel einzuverleiben - schließlich rückt der Erzgebirgskamm immer näher und da will man nicht vor Schwäche vom Rad kippen.
Oberpriesen
In Hoschnitz (Hošnice) biegen wir auf die "251". Der Verkehr nimmt nun wieder zu und die Überholmanöver der Autofahrer "überland" werden dabei immer riskanter. In den Ortschaften Schößl (Všestudy), Pößwitz (Pesvice) und Udwitz (Otvice), die wir bis Görkau (Jirkov) auf dieser Fernverkehrsstraße durchfahren, ist man als Radfahrer wenigstens etwas geschützter.
Gasthaus und Pension in Schönbach
Es folgt der Anstieg zum Kamm des Erzgebirges. Dieser ist nicht ganz so wild wie man ihn andernorts haben könnte. In Pirken (Brezenec) zerfällt unser Quartett. Es scheitert aber nicht an sportlichen Differenzen, die der langgezogene Anstieg verursacht, nein, es ist ein kleiner technischer Defekt am Hinterrad meines Drahtesels. Schon in der Abfahrt nach Görkau nahm ich ein etwas zäheres Rollverhalten meines Gefährtes wahr und dem muß nun, mit dem Nachfüllen von Luft, entgegengewirkt werden. Siggi stellt für diesen Vorgang die Luftpumpe zur Verfügung und somit entstehen zwei unabhängig voneinander agierende Paare im Kampf hinauf nach Platten (Blatno).
Nur noch rund 50 Kilometer bis Chemnitz - ein Hoch auf dieses Wochenende!
In Schönbach (Mezihorí) schließen Siggi und ich zu unseren Vorderleuten auf und beschließen knapp unterhalb des höchsten Punktes eine Rast einzulegen. Es ist 18 Uhr und Abendbrotzeit - da kommt ein Wirtshaus am Wegesrand gerade recht. Hier könnte man den Tag ausklingen lassen und sich in der Pension ein Nachtlager sichern. Doch ganz so einfach ist das nicht, denn immerhin steigen 25% unserer Truppe morgen wieder in den Arbeitsprozeß ein. Es bleibt demnach bei der umfangreichen Verköstigung, die ein Weitermachen nicht unbedingt ankurbelt.
Grenzübergang Natzschung - Rübenau
An der Wasserscheide (dem höchsten Punkt unseres Kammübertritts) wird folgerichtig nach einem Gaststättenbesuch überflüssiges Wasser ausgeschieden. Dieses kann sich nun selbst entscheiden, welchen Weg es zur Elbe nimmt - entweder die relativ kurze Entwässerung über die Biela (Bílina) oder den Umweg über Natzschung, Flöha, Zschopau, Freiberger Mulde und (Vereinigte) Mulde. Wir selbst kennen nur eine Vorgabe: Kallich (Kalek) und weiter nach Natschung (Načetin). Dort befindet sich der Grenzübergang nach Deutschland, der zwar für Rennräder nicht zu 100% geeignet ist, für uns aber heimatkundliches Neuland darstellt.
Gedenkstein für die 1945 von der Svoboda-"Armee" ermordeten Förster
Am Grenzübergang hat man in den Jahren 2007 bis 2010 das "Alte Zollhaus" (ein Gemischtwarengeschäft) umgebaut, den "Hohlweg" rekonstruiert und mit entsprechenden Informationstafeln versehen. Die Schikanen, die der Kolonialwarenhändlers Oskar Martin aus Obernatzschung im Jahr 1937 erlebte, stehen dabei im Mittelpunkt. Da die Grenzlinie direkt auf seiner Haustürschwelle verlief und das Vorhaus seines Ladens auf böhmischer Seite (in Böhmisch Natschung) stand, kam es immer mal wieder zu Reibereien mit den tschechischen Grenzern, die direkt an seinem Eingang positioniert waren. Ein Obelisk für die Opfer der Vertreibung der Sudetendeutschen und ein Gedenkstein für vier ermordete Forstangestellte (auf deutschem Gebiet) ergänzen den zeitgeschichtlichen Abriß dieses bedeutungsvollen Ortes.
Fahrt in den Sonnenuntergang (nahe Heinzebank)
Noch zwei kleine Anstiege hält diese Heimfahrt für uns bereit: die 12%-ige Steigung von Pobershau und eine Hucke in Marienberg, ehe es schnurstracks ins Zschopautal geht. Ach ja, dem folgt noch der etwas längere (aber gemütliche) Anstieg nach/in Weißbach und dann rollt es nur noch ... Dittersdorf, Einsiedel, Erfenschlag. Halt! Zurück! Am Ortseingang von Erfenschlag gibt es selbstredend die bildliche Dokumentation der Ankunft in Chemnitz. Wenig später, es ist mittlerweile 21:15 Uhr, ist die Männertagstortour in Altchemnitz für uns beendet. Tilo macht noch die 194 Kilometer bis zum Wissmannhof voll und Siggi nimmt mein Angebot des feierabendlichen Mensch-plus-Maschine-Transports nach Wittgensdorf an. Man muß ja die Ausfahrten nicht länger machen, als sie ohnehin schon sind. Hätten Ute und ich nicht gleich am ersten Tag 'ne Viertelstunde Zeitverzug in die ganze Tour gebracht, hätte es Siggi schnappab im Hellen bis heim schaffen können. Doch so eine Hypothek fährt man eben auch nicht an fünf aneinanderfolgenden Tagen wieder raus.
Zielgerade in Chemnitz-Erfenschlag
Ein Fazit für die MTT 2024 wäre hier noch verfrüht, schließlich gilt es, die Langzeitfolgen dieser Ausfahrt mit einzubeziehen. Vielleicht hänge ich meinen Fahrradhelm auch an den berühmten Nagel, weil es keine radsportlich geprägte Steigerung zu dessen geben kann? Vielleicht fühlt sich Tilo dann "vor den Kopf" gestoßen, wenn man ihm die Gefolgschaft verweigert? "Vielleicht, vielleicht - Fahrradkette", sagt ein altes Sprichwort an dessen Ende ein Weitermachen unumgänglich scheint: eben jene Fahrradkette weiterhin zirkulieren zu lassen! Tilo, wenn es wieder mal 'ranpasst, gern auch zum Männertag: Ute und ich sind dabei. Zehn von zehn Punkten (weil es keinen Serviettenzwang bei deinen Veranstaltungen gibt). Ein großer Dank geht auch nach Dresden an Solveig für den unkomplizierten Transport der Abendgarderobe und der Lebensmittel(-kästen).
Fahrrad-Stilleben (Farbfotographie 2024, Lichtbildner: Tilo Kozlik)
Noch ein Wort zu den verwendeten Bildern: Diese entstammen den Standbildkameras von Tilo, Siggi, Ute und mir. Ich habe diese Zusätze zu den jeweiligen Bildern aus Platz- und Zeitgründen vernachlässigt.