05.-09.04.2024 / 120,2 km / 3.300 Hm + / 3.315 Hm- (5-Etappen-Wanderung)
Das Wegenetz im Elbsandsteingebirge ist mit seinen Klassikern (Malerweg, Fremdenweg), den das Gebiet frequentierenden Fernwanderwegen (Europäischer Fernwanderweg E3, Kammweg, Eisenach - Budapest) aber auch mit teils geheimnisvollen Pfaden (Der Wilde Steig) schon sehr gut über diesen Landstrich ausgelegt. Seit 2018 ist nun eine weitere Wegmarkierung hinzugekommen - die des gelben Vertikalstrichs für den Forststeig. Er wird mit 100 bis 112 Kilometern angegeben und ist in sieben Etappen unterteilt. Fernab des "großen Rummels" schlängelt sich dieser größtenteils auf Pfaden, Steigen, forstwirtschaftlichen Rückegassen und Wildwechseln durch die endlosen Wälder und bizarren Felslabyrinthe der Sächsisch-Böhmischen Schweiz.
Um das Thema Forstwirtschaft im Einklang mit der Natur dem Besucher des Elbsandsteingebirges näher zu bringen, wurde vom Sachsenforst, in Kooperation mit Lesy České Republiky, der "Forststeig Elbsandstein" (Lesní stezka Labské piskovce) zu Wege gebracht. Die als anspruchsvoll titulierte Trekkingtour, die teils fern von Siedlungen verläuft, verlangt ein entsprechendes Management im Vorfeld, welches die persönlich machbare Etappenlänge sowie die individuelle Versorgung beinhaltet. Für die Übernachtungen hat der Sachsenforst derzeit fünf Selbstversorgerhütten und sechs Biwakplätze in Forststeignähe bereitgestellt. Im böhmischen Teil ist bisher nur der Campingplatz in Eiland (Ostrov) als Etappenort vorgesehen. Mehrere Forststeigpartner bieten zudem auf deutscher Seite Nachtquartiere an, welche jedoch wesentlich weiter von der Originalroute entfernt liegen. Für die Trekkinghütten und Biwakplätze muß man sich vor Antritt der Reise bei einem von 18 autorisierten Anbietern sogenannte Trekkingtickets besorgen. Mit aktuell 10 Euro pro Übernachtung ist man dabei. Diese Karten haben eine Nutzungsdauer von zwei Kalenderjahren. Sie stellen jedoch keine verbindliche Schlafplatzreservierung dar. Beim Eintreffen am Übernachtungsort entwertet man seinen Abriß (mit Datumsangabe) durch Einwurf in den vorgefundenen "Briefkasten". Als "Quittung" hat man dann immer noch den Rest der Karte bei sich - falls Kontrollen durchgeführt werden.
Trekkingtickets a 10 Euro
Die vom Forst bereitgestellten Übernachtungsplätze sind von April bis Oktober nutzbar. Die Biwaks sind mit Sitzgruppen (überdacht/unüberdacht), Stellplätzen für Zelte sowie einer Komposttoilette ausgestattet. Das Spitzsteinbiwak verfügt zudem über eine Schutzhütte mit angeschlossenem Regenwassersammler. Das Biwak Nikolsdorf wartet gar mit einem Trinkwasseranschluß auf (wegen der derzeitigen Baumaßnahmen ein Wasserhahn im Gelände). Beim Taubenteich-Biwak findet man zudem eine genehmigte Feuerstelle vor. Die fünf Hütten sind serienmäßig mit Holzofen im jeweiligen Aufenthaltsraum ausgestattet. Komposttoilette und Brauchwassersammler gehören ebenso zum Standard, wie Sitzgelegenheiten und natürlich (in begrenzter Anzahl) auch Schlafplätze. Diese sind jedoch keine Matratzenlager, wie man sie aus den Alpenverein-Berghütten kennt. Man muß sich hier mit einer harten Holzunterlage begnügen - entweder im Holzgestellbett oder auf Holzfußboden. Es empfiehlt sich also, eine entsprechend weiche Unterlage dabei zu haben.
Forststeig-Wegweiser, sächsische und böhmische Ausführung
Der Forststeig ist (zumindest auf sächsischem Gebiet durchgängig) mit einem gelben Strich markiert. Bevorstehende Abzweige werden dabei mit einem kleineren Oberstrich in die entsprechende Richtung angezeigt. Auch grüne Pfähle mit gelber "Mütze" zeigen im waldlosen Gelände zuverlässig den Weg an. Diese Stangen werden zudem zur Wegfindung genutzt, wenn Forststeigabschnitte wegen Waldarbeiten zeitlich begrenzt gesperrt sind. Diese Maßnahmen werden mit Hinweisschildern komplettiert. Abzweige zu Hütten oder Biwaks werden ebenfalls mit kleinen Schildern ausgewiesen. In Böhmen findet man diesen Umfang an Beschilderung nicht vor. Dort beruft man sich auf vorhandene Wegmarkierungen, welche an großen Kreuzungen mit einem Forststeig-Wegweiser ergänzt werden.
Bis auf wenige Ausnahmen ist der Forststeig perfekt markiert.
05.04.2024 / 17:15 Uhr / Schöna - Grenzbaude (16,7 km / 630 Hm+ / 340 Hm-)
Freitags nach Feierabend (oder besser Feiermittag) mogeln wir uns durch das Nadelöhr BAB4 von Chemnitz Richtung Dresden. Auch die BAB17 ist gut besucht, ein Eintreffen im Startort Schöna jedoch gegen 15 Uhr gesichert. Das Problem ist nur die fehlende Abstellmöglichkeit fürs Fahrzeug, da der zentrale Parkplatz im Ort derzeit wegen Baumaßnahmen nicht nutzbar ist. Zudem befindet sich der Startpunkt am "Bahnhof" von Schöna, am Elbufer gelegen, wo man mit dem Auto gar nicht hin darf. Es bleibt also nur die Rückfahrt nach Bad Schandau (dem Zielort). Dort gibt es die Möglichkeit sich seines Fahrzeugs auf einem P+R-Platz kostenfrei für ein paar Tage zu entledigen. Die 1851 eröffnete Bahnstrecke Dresden - Bodenbach soll uns dann nach Schöna bringen. Doch heute ist Freitag! An jedem anderen Tag der Woche ist die Taktung für diesen Transfer perfekt - nur eben nicht freitags.
Blick von Herrnskretschen über die Elbe nach Schöna, rechts am Ufer wartet die Fähre auf uns
Auf Nachfrage im RVSOE-Servicebüro im Nationalpark-Bahnhof werden wir auf die Busverbindung nach Tetschen-Bodenbach (Dečin) verwiesen, welche jedoch rechtsseitig der Elbe verläuft. Die daher fällige Fährüberfahrt von Herrnskretschen (Hrensko) nach Schöna ist im normalen Fahrkartenpreis von 3 Euro mit enthalten und erfolgt scheinbar "nach Bedarf" vom böhmischen zum sächsischen Ufer dieses Elbabschnittes. Diese Theorie klingt erstmal nicht schlecht, nur klappen sollte es dann auch. Fünf Minuten nach dieser Einweisung durch die freundliche Frau vom Schalter schwebt entsprechender Bus um 16:44 Uhr am Steig 4 ein. Nach zügiger Fahrt wirft uns der Bus 17:01 Uhr am Haltepunkt auf tschechischer Seite ab. Im "Sprint" geht es für uns rund 200 Meter zurück, zur Anlegestelle, wo die Fähre bereits wartet. Nachdem noch zwei Radfahrer zusteigen, legt der Kahn mit nur vier Passagieren ab. Alle Aufregung legt sich - 17:15 Uhr beginnen wir unsere erste Etappe auf dem Forststeig.
Bahnhof Schöna (140 m üNN) - Beginn des Forststeigs
Eine steile, bucklige Pflasterstraße nimmt mir den ersten Atem. Wir sind in Zeitnot und deshalb (aber nur fürs Bild) im Laufschritt unterwegs. Das stimmt so nicht ganz, denn Pinkelpausen müssen nun mal 'rausgelaufen werden, um nicht zu viele gemeinsame Standzeiten zu erzeugen. Dazu zeugt so ein Schnappschuß nun mal unweigerlich von Tatendrang und Euphorie - wichtige Bestandteile für unsere Verlängertes-Wochenende-Tätigkeit, die jedoch nicht in übertriebene Hektik ausarten sollen.
Der flotte Etappenbeginn (li.) wird nur wenig später abrupt ausgebremst (re.).
Der Weg wird danach flacher, aber nicht schneller. Ab und zu bremsen umgestürzte Bäume oder einfach nur sehenswertes Beiwerk am Wegesrand unsere Wanderung aus. Auch ereilt uns schon auf den ersten Kilometern eine der fünf angekündigten Forststeig-Umleitungen, der Verkehrssicherung geschuldet.
Ehemaliger Steinbruch oberhalb Schönas
Entlang der Teichsteinbrüche, in denen einst das Baumaterial vieler Dresdner Gebäude und Brücken abgebaut wurde, verläuft der Forststeig fast parallel zur Elbe. Danach biegt er ins Gelobtbachtal ab und nimmt am Namensgeber des Tales bis zum Hertelsgrund den Bachlauf, der die Staatsgrenze darstellt.
Kaskaden aus Sandstein im Staudiggründel (li.) und einer der vielen alten Forstgrenzsteine (re.)
Der Weg steigt nun wieder merklich an. "Kreusels Eiche und Schechers Kreuz" nennt sich unweit einer Weggablung ein historischer Ort, der keine hundertprozentig schlüssige Erklärung parat hält. So schreibt Dr. Peter Rölke in seinem "Forststeigführer" (ISBN978-3-934514-39-3): "Der Volksmund überliefert zwei verschiedene Begebenheiten, die der Ortsflur ihren Namen gegeben haben könnten: Der Sohn des Schönaer Försters Kreusel soll 1549 von einem böhmischen Wilddieb erschossen worden sein; oder der Förster soll beim Fällen einer riesigen Eiche zerschmettert worden sein. Um das Jahr 2000 fand der Heimatforscher Horst Torke bei Recherchen im Pirnaer Amtserbbuch des Jahres 1548 heraus, daß es in jenem Jahr gar keinen Förster namens Kreusel gab. Deshalb ist der Tod eines 'Kreusels' ein Jahr später, 1549, eher unwahrscheinlich."
Kreusels Eiche und Schechers Kreuz unterhalb des Großen Zschirnsteins
Über den Zschirnsteinweg nehmen wir nun Anlauf zum ersten Tafelberg der Tour, dem Großen Zschirnstein. Sachte führt uns dieser Weg erst östlich an seinem Namensgeber vorbei und dann auf dessen langgezogenes Plateau, welches an der Südspitze mit Schutzhütte und Triangulationssäule "bebaut" ist. Die Sicht ist großartig und wird mittels einer Panoramatafel in Schrift und Bild erläutert: u.a. sind der Kaltenberg (Studenec), der Goldberg (Zlaty vrch), der Rosenberg (Ruzovsky vrch), der Hohe Schneeberg (Dečínsky Snezník), der Milleschauer (Milešovka), der Kletschen (Kletečná), die Nollendorfer Höhe (Naklérovská vyšina), der Poppenberg (Popovičsky v.) und der Zinkenstein (Buková horá) auf tschechischer sowie der Papststein, der Lilienstein, der Gohrisch(stein), die Festung Königstein und der Pfaffenstein auf deutscher Seite des Elbsandsteingebirges zu sehen. Auch der Dresdner Fernsehturm taucht in weiter Ferne am Firmament auf. Es pfeift ein straffer Wind, der dunkle Regenwolken in seinem Sog mit sich führt. Zudem beginnt so langsam die Dämmerung (19:20 Uhr) und ein Stück Wegstrecke haben wir ja noch vor uns.
Großer Zschirnstein (561,74 m üNN) mit Triangulationssäule von 1865, rechts der Bildmitte am Horizont die "Tafel" des Hohen Schneeberges
Wir verlassen den höchsten Gipfel der Sächsischen Schweiz Richtung Norden und wandern straffen Schrittes an seiner westlichen Felsflanke weiter. Unterhalb der Südspitze endet die "Umrundung" und führt nun recht steil hinab, vorbei am Zschirnstein-Biwak (einer möglichen Forststeig-Übernachtungsstätte), zur Sächsisch-Böhmischen Grenze, auf der der Pfad nun verläuft. An alten Beton-Grenzpfählen angebrachte gelbe Striche leiten uns sicher ins Dunkel der anbrechenden Nacht. Solang wir auf der Grenze unterwegs sind, können wir uns anhand der zusätzlich vorhandenen weißen Grenzsteine auch gar nicht verlaufen, auch wenn man mittlerweile kaum noch die Füße sieht. Wir sind einfach zu faul, unsere Stirnlampen aus dem Rucksack zu kramen. Am Abzweig zum Murrekreuz (gewidmet dem Förster Jacob Murre, der dort 1653 tödlich verunglückte) überholen wir drei Wanderer (mit Lichtunterstützung auf dem Kopf agierend) und müssen ein paar hundert Meter später unsere Lampen dann doch zu Rate ziehen - hauptsächlich jedoch, um auf der Karte grob unsere derzeitige Position zu verorten.
Siebenlügner-Quelle
Mit nur einer Lampe setzen wir unseren Marsch fort - praktizierter Energiesparmodus! Ute geht wegausleuchtend voran, ich folge (hochkonzentriert auf den Weg achtend) im Halbdunkel. So langsam beschleichen uns Zweifel, ob wir den Abzweig zur Grenzbaude vielleicht doch schon verpasst haben, denn die prognostizierten 15 Kilometer (für diese Etappe) sind längst ad acta gelegt. Da jedoch die Angaben auf dem gesamten Forststeig teils stark variieren, könnten wir auch noch im Limit sein. Im Stockdunklen nimmt Ute ein Schild an einem Baum war - Studánka Sedmilháru, die Siebenlügner-Quelle. Aufatmen, denn erst kurz danach müssen wir den Forststeig (für etwa einen Kilometer) zu unserer Unterkunft verlassen. Grüne Pfähle weisen uns nun den Weg (teils durchs Dickicht führend).
Etappenziel Grenzbaude (430 m üNN) bei unserem Eintreffen um 21 Uhr
Ziemlich versteckt (und das nicht nur weil es dunkel ist) liegt die Grenzbaude inmitten des Fichtenwaldes. Im Inneren der Hütte flackert ein Teelicht, als wir sie kurz nach 21 Uhr betreten. Strom gibt es hier (wie an allen anderen Trekkinghütten und Biwakplätzen) nicht. Deshalb muß auch die Stirnlampe erneut herhalten und unser Abendbrot ins rechte Licht rücken. Aus dem Rucksack gibt es Wurstbrötchen und Tschechen-Bier (Kozel Dunkel).
Aufenthaltsraum der Grenzbaude (Foto vom nächsten Morgen)
Die Nacht auf dem Schlafboden ist gewöhnungsbedürftig. Es ist letztendlich nicht einmal die harte Unterlage des Holzbodens (minimal durch unsere Thermomatten abgefedert), welche ein durchgehendes Schlafen unmöglich macht. Auch ein Teil der anderen Gäste verweist auf einen etwas unruhigen Schlaf. Dabei will ich hier das Thema Schnarchen gar nicht aufwärmen, da man selbst nicht davor gefeit ist. Es wird sich jedenfalls so oft es geht auf deren modernen Luftmatratzen gewendet oder es scheint, als finden gar irgendwelche Sportübungen statt. Permanent hat man ein Geräusch, bestehend aus einem Mix eines einstürzenden Daches und einer Müllpresse bei der Sperrmüllabholung im Ohr. Der größte Wunsch: Hoffentlich ist diese Nacht bald vorbei.
06.04.2024 / 7:30 Uhr / Grenzbaude - Kamphütte (28,7 km / 650 Hm+ / 675 Hm-)
Kurz vor 6 Uhr - durch das Fenster des Schlafbodens kündigt sich mit dem ersten zarten Sonnenlicht so langsam der neue Tag an. Endlich, nun aber nichts wie raus hier! Jetzt könnt ihr intensiv eu'ren Krach untereinander austauschen, ohne von uns nicht gestört zu werden. Vor der Hütte können wir dann in aller Ruhe (!) unsere spärlichen Nächtigungsutensilien verpacken und mit einem kleinen Frühstück in den Tag starten.
"Etappenvorbereitung" an der Grenzbaude
Wir gehen den selben Weg zurück zum Forststeig, den wir gestern Abend genommen haben - nur eben bei voller Ausleuchtung und das Gestochere durchs Gelände entfällt. Zurück auf dem Grenzpfad sticht ein Grenzstein besonders ins Auge. Auf ihm ist die alte Markierung mit "ČS" für Tschechoslowakei (Československo) noch gut sichtbar, weil diese nur übermalt und nicht herausgeschliffen wurde. Durch die Verwitterung ist dieses Kürzel nun wieder deutlich erkennbar.
Viehsterbeberg (o. li. / 466 m), Hühnerberg (u. li. / 486 m), Grenzstein mit alter tschechoslowakischer Signatur (re.)
Der Steig wird welliger - vorbei am Viehsterbeberg (Mrchoviste) hinab zum Taubenteich-Biwak, welches etwas abseits der Wegführung am ehemaligen Flößerteich, dem Taubenteich, liegt. Am Hühnerberg verlassen wir den Grenzweg und biegen auf böhmisches Gebiet ab. Nur wenige hundert Meter später erreichen wir die Christianaburg (Kristin Hrádek), ein im 18. Jahrhundert als Jagdschloß gebautes, heutiges Hotel und Restaurant.
Christianaburg
Noch ein paar Kehren durch den Wald und unser nächstes Ziel kündigt sich am Horizont an. Es ist der Hohe Schneeberg (Dečinsky Snezík, Vysoky Snezník), welcher mit seinen 723 Metern Seehöhe die höchste Erhebung des Elbsandsteingebirges darstellt. Der nicht zu übersehende Tafelberg hat eine Ausdehnung von knapp 100 Hektar, er ist rund 1.600 Meter lang und ca. 600 Meter breit.
Auf zum Hohen Schneeberg!
Nach dem Überqueren der Straße Tetschen (Dečín) - Schneeberg (Snezník) könnten wir an einem Rastplatz das zweite (das richtige) Frühstück nachholen. Doch wir wollen das einsetzende Magenknurren noch bis zum Gipfelplateau mitnehmen. Der anfänglich bequeme Weg nimmt allmählich an Steigung und "Felsgehalt" zu. Oben angekommen, leitet der Weg von der Bergmitte zur Felskante, die ab und zu erste Ausblicke Richtung Böhmisches Mittelgebirge bietet.
An der südöstlichen Felskante des Hohen Schneeberges
Es ist 10 Uhr, als wir den bebauten Teil des Schneeberges erreichen. Ein Gasthaus (welches allerdings erst 11 Uhr öffnet) und der 1864 fertiggestellte Aussichtsturm erwarten uns. Die schon beeindruckende Fernsicht ("kommentiert" durch eine Panoramatafel) wird später auf dem 33 Meter hohen Steinturm zur großartigen Rundumsicht erweitert. Im (dem Turm angeschlossenen) Kiosk holen wir uns neben den Turm-Eintrittskarten (a 60 Kronen + Schlüsselpfand von 100 Kronen) den flüssigen Teil des Frühstücks - zum Sonnabend darf es da schon mal ein dunkles Kozel sein!
Hoher Schneeberg (722,8 m üNN) mit Gasthaus und Aussichtsturm
Die Aussicht von der Dachterrasse des Schneebergturmes bietet nach 173 Stufen Aufstieg viel Arbeit für die Augen. Von der Hochfläche des (Ost-)Erzgebirgskamms über das Böhmische Mittelgebirge, das Lausitzer Gebirge, bei guten Sichtbedingungen den Jeschken (Ješted) und gar das Riesengebirge, dazu das Elbsandsteingebirge - allesamt für o.g. "schmalen Taler".
Blick vom Aussichtsturm ins Böhmische Mittelgebirge mit Kletschen (li.) und Milleschauer (re.)
Nach einer Stunde Aufenthalt machen wir uns wieder auf die Socken. An der Straßenkreuzung von Schneeberg (Snezník) könnten wir in der Kammwegbaude (Hrebenová bouda) noch einmal einkehren. Ob sie überhaupt geöffnet hat? Jedenfalls steht ein Imbißwagen davor. Hier könnte man zumindest Proviant mitnehmen. Doch wir entscheiden uns fürs Weiterlaufen, denn mit den Ortschaften Eiland (Ostrov) und Tyssa (Tisá) kämen ja noch zwei Möglichkeiten, den Rucksack mit Eß- und Trinkbarem aufzustocken.
Die Launen der Natur - am Rande des Forststeiges
Der teils mit Sandsteinen gepflasterte Mühlweg (Mlynská cesta) bringt uns zur Straße, welche nach Eiland führt. Das dortige Gasthaus ist zur Mittagszeit jedoch recht gut besucht und auf dem Campingplatz wird wohl "Mittagsruhe" sein, so daß wir weiter zu den Sandsteintürmen des "Himmelreichs" aufsteigen. Der Weg führt danach weiter Richtung Tyssa, wo man eine Zusatzschleife zu den Tyssaer Wänden (Tiské steny) anhängen kann. Zudem hätte man im Ort die Möglichkeit des Lebensmitteleinkaufs.
Felsengebiet "Himmelreich" bei Eiland
Aus unerklärlichen Gründen (vielleicht waren wir an der Abzweigung zu "Forststeig-fixiert") verpassen wir die vorgenannten Extras. Erst als wir wieder die Grenze bei Raiza (Rájec) erreichen, bemerke ich den Fauxpas. Man sollte eben doch öfter die Karte zu Rate ziehen, vor allem, wenn einem das vorgesehene Teilstück schon viel zu lang vorkommt. Aber auch hier entlang des Grenzweges gibt es genügend Felsen zu bestaunen, nur mit dem (zusätzlichen) Abendbrot wird es eng.
Felsen entlang des Grenzweges
Der Zeisigstein ist einer dieser Gebilde, welche den Forststeig säumen. Wir umrunden ihn fast vollständig, ehe uns mehrere Eisenleitern nach oben bringen. An der Aussichtskanzel ist sogar ein Gipfelbuch hinterlegt - für richtige Kletterer sicherlich eine Zumutung, diesen Zustieg (ohne jegliche Mühe) mit einem Gipfelbucheintrag "feiern" zu können. Doch wir haben kein Problem damit, uns darin zu verewigen.
Zeisigstein (550,7 m üNN)
In einem Vorwort wird im Gipfelbuch der Zeisigstein wie folgt beschrieben: "Der Zeisigstein - 551 m ÜNN - ist der dritthöchste Felsen in der Sächsischen Schweiz. Er besteht aus einem Hauptgipfel, der über Eisenleitern zu besteigen ist, der Zeisigsteinnadel sowie der Mordspitze. An der Mordspitze erinnert ein eingemeißeltes Kreuz an den Burggrafen Mul von Dohna, der bei einem Gefecht am 11.03.1401 in der Nähe des Hammers Fichte den Tod fand. Der Sterbende wurde von seinen Getreuen, um ihn nicht in die Hände der Wettiner fallen zu lassen, auf den Zeisigstein geschafft. 1904 fand Herr von Carlowitz ein verrostetes Schwert in einer Felsspalte des Zeisigsteines."
Zeisigstein
Nach dem Abstieg vom Zeisigstein gibt es mal wieder eine Umleitung. Diese "klaut" uns den westlichsten Gipfel (den Hartenstein bei Markersbach) sowie das Flächennaturdenkmal Kochemoor von der Karte. So nimmt der Rest der Doppel-Etappe ein eher unspektakuläres Ende auf etwas breiteren Forstwegen mit einem zeitigen Feierabend gegen 15:45 Uhr. Trotz dieser erzwungenen Abkürzung stehen knapp 29 Kilometer zu Buche, so wie es für den Originalweg beider Etappen ausgeschrieben ist.
Kamphütte (405 m üNN)
In der Kamphütte sind trotz des frühen Nachmittags schon fünf Schlafplätze belegt. Für uns bleibt aber das Zimmer mit dem Doppelstockbett. Da haben wir unsere Ruhe und die anderen können in der Nacht ganz unbeschwert auf ihren quietschenden Matratzen Rodeo reiten oder sich einfach nur mehrfach im Kreis wälzen. Das dürfte dann kaum unseren Schlaf stören.
Unser Zweibett-Zimmer in der Kamphütte / Mit (leeren) Wasserflaschen bewaffnet auf Quellensuche
Wir haben allerdings ein ganz anderes Problem. Alle mitgeführten Getränke sind aufgebraucht und das bereitgestellte Brauchwasser im 1.000-Liter-Behälter löscht den Durst auch nur unbefriedigend. Eine später dazugekommene Reisegruppe unternimmt (deshalb?) einen Ausflug zu einer Quelle, die hier irgendwo in der Nähe wäre. Diesen Lösungsansatz für unser Problem greifen wir dann auch auf und folgen grob deren Wegbeschreibung. Es ist in etwa die Richtung, die wir am nächsten Morgen nehmen, nur mit größerem Umweg.
Blick vom Aussichtspunkt Nachbar auf Schweizermühle (in der Bildmitte der rettende Biergarten)
Wir landen letztendlich im Bielatal, in Schweizermühle, dem Luftkurort mit (ehem.) Wasserheilanstalt. Dort gibt es seit den 40-er Jahren des 19. Jahrhunderts die Sophienquelle, welche sich aus sieben Zuflüssen speist - das Wasser (auch wenn es nicht so aussieht) kann ja nur besser schmecken, als das Nicht-Trinkwasser an der Trekkinghütte. Noch besser schmeckt aber kurz darauf das Wasser, welches zuvor die tschechische Brauerei besucht hatte. Ein Biergarten in Sichtweite der Quelle, der kurz vor Ladenschluß noch zwei Pilsner Urquell verkauft - der Abend ist gerettet!
"Erinnerungstafeln" am Nachbar: Adolph Hut (?) Chemnitz; Auguste Blurton Chemnitz 1838; R. Möller
Oberhalb der Sophien-Quelle befindet sich der Aussichtsfelsen Nachbar, den wir herzu noch umgingen, morgen aber auf der Tagesordnung stehen haben. In dessen Wand sind allerlei Namen und Kürzel eingemeiselt, sogenannte Erinnerungstafeln. Eine Infotafel vermerkt dazu: "Schon Anfang des 19. Jh. herrschte die Unsitte, Namen u. Daten in Felsen zu ritzen - ein verdienter 'Entdecker' der Sächs. Schweiz forderte dazu sogar auf! Hier unterhalb des 'Nachbar' mögen um 1850 u. später die Lieblingsplätze vieler Kurgäste gewesen sein. Davon zeugen die vielen in den Sandstein gehauenen Erinnerungstafeln aus jener Zeit, als Schweizermühle Weltruhm erl."
Schweizermühle
Da am Nachbar eh alles mit Namen und Kürzeln vollgekritzelt ist, versuchen wir erst gar nicht, uns zu verewigen, sondern besteigen den Herrn Nachbar, wie es der Heimatforscher Carl Merkel um 1825 forderte.
Nachbar über Schweizermühle
Durch das Felslabyrinth am Nachbar kämpfen wir uns auf dem Forststeig zurück zur Behausung. Noch vor Einbruch der Dunkelheit ist Zapfenstreich. Die Nacht verläuft ruhig, nur die harten Holzbetten und unsere minimale Dämpfung, bestehend aus Isomatte und Schlafsack, fordern Gelenke und Hüfte übergebührend.
07.04.2024 / 8:00 Uhr / Kamphütte - Rotsteinhütte (22,3 km / 580 Hm+ / 580 Hm-)
Für heute stand eine weitere Doppeletappe auf dem Plan. Doch diese wäre mit 44 bis 47 Kilometern ein wenig zu viel des Guten. Wir müßten den gesamten Tag straff durch die Gegend marschieren und hätten nichts vom Beiwerk an der Strecke. Der Sinn des Wanderns liegt nun mal nicht im Wettkampf! Daher wird es etwas ruhiger angegangen und nur bis zur Rotsteinhütte gelaufen.
Herkulesquelle
Ein kleines Frühstück läutet den Tag ein, ehe es ganz entspannt weitergeht. Über den Nachbar steigen wir durch dessen Fels auf Eisenleitern talwärts. Vorbei an der Sophienquelle, nehmen wir nun das Bielatal bachaufwärts. An der Herkulesquelle füllen wir unsere Flaschen auf, da dieses Wasser früher zur Trinkwasserversorgung herhielt. Außerdem wirbt hier der Name von ganz allein für eine Mitnahme des (mystischen) Getränks.
Bielatal - Herkulessäulen
Wenig später nehmen wir dann auch noch die Ehrenrunde durch dessen bizarres Felsgebilde, die Felsnadeln der Herkulessäulen. Mein Bruder Andreas war hier an seinem 31. Geburtstag (2003) u.a. auf der Kleinen Herkulessäule und dem Schraubenkopf, welche er jeweils über den Alten Weg (beides eine IV) meisterte. Die Schwere Zacke erklam er auch an diesem Tag über den Alten Weg (III). Zwei Jahre zuvor hatte er sich, mit für ihn leichteren Kraxeleien begnügt: Kleiner Herkulesstein (I), Herkulesstein (II), Herkulessohn (I), Herkuleswand (I), Vorderer Schroffer Stein (I), Hinterer Schroffer Stein (I), Wegelagerer (I), Leichte Zacke (II), aber auch die Nordwand der Schiefen Zacke (III) - ehe er noch ein paar I-er und II-er in der Gruppe am Schiefen Turm abhakte. Dabei war er stets allein unterwegs - er brauchte niemanden um sich, der ihn entweder ausbremste oder ihm überlegen war. Nur ganz selten waren wir zwei mal zusammen an Felsgebilden in der Heimat aktiv (Greifensteine, Chemnitztal, Burgstein), was ich im Nachhinein sehr bedaure.
Herkulessäulen
Wir wechseln die Bachseite und mogeln uns durch die nicht allzu großzügigen Felsöffnungen der Johanniswacht. Es geht steil nach oben, wo die Mühe mit einem schönen Blick über das Bielatal belohnt wird. Am Zauberberg zur Linken und dem Klettergebiet Wiesensteine vorbei, gelangen wir später zum Glasergrund. Dort entscheiden wir uns für einen Abstecher nach Ottomühle, um zu frühstücken und um eventuell den Rucksack wieder etwas auffüllen zu können.
Johanniswacht
Es ist 9:45 Uhr und der ortsansässige Imbiß öffnet erst 10:30 Uhr. Das ist ärgerlich, nützt aber nichts und wir sitzen diese Zeit notgedrungen vor der Verpflegungsstelle ab. Dabei passieren Heeresscharen von Wanderern und Kletterern unsere Raststelle. Es ist Sonntag und allerbestes Wetter. Da ist so ein Ansturm normal und es scheint auf den folgenden Abschnitten eng zu werden - vielleicht sind aber die Kletterer wenigstens schon von den Wanderwegen in ihre Wände eingestiegen, das würde die Situation deutlich entschärfen.
Frischgezapftes "Rechenberger" zum Sofortgenuß (li.) und "Eibauer"-Flaschenbier für den Feierabend (re.)
Ein korrekt gezapftes Bier benötigt sieben Minuten (vom Faß - ins Glas - zum Endverbraucher), sagt der Volksmund. Nach neuester Expertise sollte dieser Prozess schon nach drei Minuten abgeschlossen sein, da beim Sieben-Minuten-Zapfen das Bier schal wird - es erwärmt sich und verliert zusätzlich viel Kohlensäure. Klar doch, und wenn der Kunde das Bier noch fünf Minuten unangetastet auf dem Tisch stehen hat, dann ist es nicht nur schal, sondern ungenießbar. In Ottomühle gehen da die Uhren etwas anders und es dauert knapp eine dreiviertel Stunde (wegen der späten Imbiß-Öffnungszeit), bis wir unser Frischgezapftes vor uns stehen haben - mit genügend Kohlensäure und erfrischend kühl. Dazu gibt es noch je ein Fischbrötchen zum Sofortverzehr und zwei Flaschen Feierabendbier für den Rucksack.
Andys "Statistik" im Kletterführer "Sächsische Schweiz, Südteil" (Sportverlag Berlin, 1981)
Gegenüber lugt der Dachsenstein (Daxenstein) über den Wipfeln der Bäume heraus. Vor 25 Jahren, am 07. und 09.04.1999 nahm sich mein Bruder dieses Gebiet im Bielatal vor: Zarathustra Junior (I), Zarathustra (II), Dachsenstein (I), Ottostein (I), Großer Mühlenwächter (II), Kleiner Mühlenwächter (II), Großvaterstuhl (II), Stumpfer Kegel (II), Prometheus (II), Fledermausturm (II), Siebenschläferkeule (II), Waldschratt (I), Felicitas (I), Spannagelturm (IV), Rabenturm (III), Kleiner Eislochturm (I), Großer Eislochturm (I), Papusspitze (III), Troikapferd (II), Waldscheibe (IV), Turm am Weg (II), Unke (I), Fichtenkegel (III), Bonze (I), Verlassene Wand (II), Felsensportnadel (III), Wolfskopf (II) und Versteckte Wand (I).
Bielatalhütte in Ottomühle
Nach einer Stunde Pause setzen wir unsere Wanderung fort, passieren die Bennohöhle und gelangen so zu den oberen Häusern von Ottomühle. Dort steht auch die Bielatalhütte des Sächsischen Bergsteigerbundes, wo gerade eine größere Wanderer-/Kletterergruppe das Gelände verlässt. Gegenüber ist die Bergwacht stationiert, heute im personell aufgestockten Stand-by-Modus (mit hoffentlich "arbeitslosen" Sonntag), denn die nun den Weg säumenden Felsen (die obige Aufzählung von April 1999) sind sehr gut besucht.
Wegweiser im Bielatal anno 1835
Auch die Polizei stattet dem Klettergebiet einen Besuch ab. Allerdings nur motorisiert (auf dem Lattenweg) und ohne Ambitionen sich in irgendein Gipfelbuch einzutragen. Verbrecherjagd mit den Mitteln, die sie beim Normalbürger als Vergehen werten, nämlich das Befahren des Gebietes mit Kraftfahrzeugen. Wir wechseln jedenfalls noch einmal über die Biela in den Großen Schaftwald, an dessen Ende das Aussichtsplateau Grenzplatte uns in einem Bogen führend, wieder hinab zur Biela bringt. Der breite Fels ist voll mit Touristen, die die Kletteraktivitäten an den nahen Grenztürmen beobachten. Auch Eiland (Ostrov) auf tschechischer Seite kann man von hier gut erkennen - eine offensichtliche Einkaufsstätte (unterhalb des gestern passierten Campingplatzes) ist dabei allerdings nicht auszumachen. Daher werden wir auch auf einen Abstecher über die Grenze verzichten, schließlich haben wir ja wenigstens etwas zu trinken für den Abend.
Blick von der Grenzplatte (523 m üNN) auf den Kleinen Grenzturm (re.), die Grenznadel (M.), den Großen Grenzturm (li.) und den Grenzkegel (vor dem Gr. Grenzturm)
Im Bielatal passieren wir das Zehborn-Biwak und nehmen auf dem Grenzweg wieder an Höhe zu. An der Dürren Biele, welche mit nicht ganz so vertrauenswürdigem Naß (also nutzbarem Trinkwasser) daherkommt, füllen wir uns nochmal unsere leergetrunkenen Flaschen auf. Zur Not muß dies eben zum Waschen herhalten - besser man hat, als man hätte! An einem alten Wegweiser folgen wir dem Bachlauf in den Dürrebielegrund, der sich ebenfalls als stark frequentiertes Klettergebiet präsentiert.
Inschrift Wegweiser am Grenzweg (li.), Felsinschrift für Bruno Zeibig (re.)
Eine Felsinschrift zu Beginn des Tales erinnert dabei an den im I. Weltkrieg gebliebenen Bruno Zeibig. Es türmen sich zur Linken die Schwarze Wand, der Sommerstein, der Dürrebieleturm und der Ameisenstein auf. Rechts des Weges thronen die Falken- und die Ringelspitze, die Dürrebielewand, die markante Dürrebielenadel und der Nußknacker.
Dürrebielenadel
Wir biegen danach auf einen steileren Pfad nach rechts in den Wald. Die dabei linkerhand liegenden Felsen sind regelrecht übervölkert und mit Seilen zugehangen. Auch Andy hat hier schon seine Fühler in den Sandstein ausgestreckt und am 4. Juni 2002 Mittelwandnadel (Alter Weg, III), Mittelwand (Alter Weg, I), Schiefe Nadel (Alter Weg, III), Schwarzbeerturm (Variante II, II) und Setzling (Schartenweg, III) erklommen. Unser Pfad passiert diese nach einem Linksschwenk unweit der Felskante, biegt danach in den Wald Richtung Schneeberger Kreuz.
Informationstafeln am Schneeberger Kreuz
An diesem großen Wegekreuz erinnern zwei Tafeln an die Ansiedlung Reichenau und den letzten Meiler dieses Waldstückes. Das sich dabei der Ortsname Reichenau aus "Aue des Reicho" oder "Wasserreiche Aue" ableitet, können wir heute nicht nachvollziehen. Der Wald ist furztrocken und es gibt auch keine Anzeichen von den, aus dem 15. Jahrhundert überlieferten Begriffen "Reichenauer Floss" oder "Reichenauer Born", die uns heute die Trinkflaschen hätten füllen können.
Steinkreuz für den Waldarbeiter August Wolf, der hier am 25.09.1878 ums Leben kam
An der Tetschener Straße gönnen wir uns eine halbstündige Rast auf einer Bank mit Blick nach Rosenthal. Nur gucken, nicht hinwandern! Heute ist Sonntag und ein Laden hätte eh nicht auf, also belassen wir es bei der Aussicht. Nach unserer Pause biegt der Forststeig wieder ins "Unwegsame", dabei registrieren wir einen Gedenkstein für den am 25. September 1878 ums Leben gekommenen Waldarbeiter August Wolf.
Rotsteinhütte (405 m üNN)
Nach rund einer Stunde Fußmarsch stehen wir 15:30 Uhr vor der Rotsteinhütte. Die Hütte ist leer und wir reservieren uns das Zweibett-Zimmer. Während Ute erstmal die Bude grob durchkehrt (was die vorherigen Herbergsgäste wohl "vergessen" hatten), decke ich schon mal den Abendbrottisch im Freien. Zwei Flaschen Eibauer Schwarzbier und etwas Proviant aus dem Rucksack - mehr gibt das Budget heute nicht her.
Innenleben der Rotsteinhütte
Wir ziehen abends nochmal los. Unterhalb der Hütte gibt es auf einem Kahlschlag eine Quelle. So war es am Weg jedenfalls ausgezeichnet. Naja, viel Wasser quillt dort nicht aus dem Boden und es dauert bis die Trinkflasche, die auch als Trinkgefäß dient, vollgetröpfelt ist.
Quelle unterhalb der Rotsteinhütte (re.) mit dezentem Hinweis am Forststeig (li.)
Heute gehen unsere Lichter noch vor dem Sandmann aus. Da wundert sich der Kontrolleur in Sachsenforst-Uniform schon ein wenig, als er unseren Raum betritt und in verschlafene Gesichter blickt. Unsere Übernachtungscoupons stecken jedenfalls im Hütten-Briefkasten, demnach gibt es auch keine Beanstandungen.
08.04.2024 / 7:30 Uhr / Rotsteinhütte - Pfaffendorf (34,6 km / 870 Hm+ / 1.045 Hm-)
Unser vierter Teilabschnitt des Forststeiges wird etwas tagfüllender ausfallen, als es die bisherigen Etappen taten. Ein kleines Frühstück (eben das, was der Rucksack noch hergibt) mit Keksen und Riegeln und einem "Schluck" Quellwasser muß erstmal ausreichen, damit wir nicht zu viel Zeit verbummeln. Unweit der Hütte befindet sich der Rotstein - unser erster Anlaufpunkt. Er steht mitten im Wald und bietet daher keinerlei Aussicht. An manchen Stellen verfügt der Fels über eine rötliche Färbung, daher der Name.
Rotstein (457 m üNN)
Der nächste markante Wegpunkt bietet die eben verwehrte Aussicht und "wirbt" damit sogar in seinem Namen: Schneebergblick - eine überdachte Sitzgelegenheit mit Aussicht auf den Hohen Schneeberg und die Zschirnsteine. Nun geht es Schlag auf Schlag und der Rundblick an den folgenden "Steinen" stets größer. Wir befinden uns bereits auf dem Katzsteinmassiv, welches mit zwei weiteren Aussichtspunkten aufwartet.
Hoher Schneeberg - vom Schneebergblick aus gesehen
Zuerst gelangen wir zum Katzfels, der auf einer Informationstafel wie folgt beschrieben wird: "Der Katzstein mit 444 m und der Katzfels mit 474 m (Aussicht) leiten ihre Namen von der früher häufig vorkommenden Wildkatze ab. Das letzte Exemplar dieser Tierart wurde 1809 unweit der Grenze erlegt. Der Katzstein bildet ein ganzes Bergmassiv das von Katzfels bis zum 'Signal' reicht."
Katzfels auf dem Katzstein (473 m üNN)
Eine 53-sprossige Eisenleiter bringt uns zum (mit einem Geländer versehenen) Aussichtskanzel. Eine Katze, die in Sandstein "gegossen" den Aufstieg flankiert, und eine Katze auf der Wetterfahne untermauern stilvoll die Symbiose von Fels und Wildtier. "Diese Eisenleiter mit Aussichtsplattform wurde anstelle einer Holzleiter durch die Firma Pösche, Krippen, mit Unterstützung Cunnersdorfer Natur- und Heimatfreunde im Monat Mai 1982 zu Ehren des 2. Landschaftstages der 'Sächsischen Schweiz' errichtet. Damit wurde eine Zielstellung des Landschaftspflegeplanes für das Landschaftsschutzgebiet 'Sächsische Schweiz' erfüllt.", informiert eine Tafel an Fuße des Steins. Die Sicht erweitert sich um Schrammsteine, Papststein, Großen und Kleinen Winterberg sowie Großen und Kleinen Zschirnstein.
Aussichtspunkt Signal am Katzstein (444 m üNN)
Die ehemalige Waldbrandwache "Signal" am nördlichen Ende des Katzsteinmassivs gibt nun u.a. das heutige Rest- und das morgige Gipfelprogramm frei. "Die hier an der Nordspitze des Katzsteins befindliche Aussicht 'Signal' war ein Waldbrandwachpunkt des einstigen Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Königstein. Im Blickfeld von Nordwest nach Ost: Spitzstein, Quirl, Königstein, Pfaffenstein, Lilienstein, Gohrisch, Papststein, Lasensteine, Zschirnsteine; im Hintergrund: Falkenstein, Schrammsteine, Kaiserkrone, Zirkelstein.", heißt es auf der Infotafel des Aussichtspunktes. Unterhalb der Wabenwände des Felsens ("verdanken ihre Entstehung der Verwitterung und der Wirkung des Alauns, das auf diese Weise zum Gesamtverfall der Sächs. Schweiz beiträgt") informiert eine weitere Tafel über den Tod des letzten Wilderers der Gegend.
Schicksal des Wilderers Karl Josef Focke aus Schneeberg
Um dieser Tafel nicht die Aktualität zu nehmen, verzichten wir lieber auf das Delikt der Wilderei (wobei uns heute Morgen erst ein Wildtier über den Weg lief - ein Fuchs) und streben eine Einkaufstour im nahegelegenen Cunnersdorf an. Dafür müssen wir den Forststeig verlassen und auf dem Sandweg ins Tal absteigen.
Wegweiser nach Cunnersdorf (kein Bestandteil des Forststeiges)
Bis zum Bäcker in der Ortsmitte sind es knapp zweieinhalb Kilometer. Der Lehrpfad Cunnersdorf informiert dabei über allerhand Wissenswertes, beginnend bei den Baumarten bis hin zur Ortsgeschichte: "Cunnersdorf. Es liegt 230 bis 300 m über NN und ist ein Waldhufenreihendorf. Der Ort wird urkundlich 1379 erstmalig zu Böhmen gehörig erwähnt. Name: 1379 = Kunradsdorf, 1430 = Kunersdorf, 1445 = Kunerstorf, 1548 = Kunnersdorff, 1627 = Cunnersdorff. Einwohnerzahl: 1445 hatte Kunersdorf '6 (ansässige) menre'. Heute wohnen hier ca. 550 Einwohner. Größe: 17,0 qkm. Da sich das Dorf im Tal des Cunnersdorfer Baches in Windungen hinzieht, wird man kaum eine Stelle finden, von der aus das ganze Dorf zu sehen ist."
Schichtholzpolter am Wegrand nach Cunnersdorf
Zum Glück hat der Bäcker (in der ehem. "Mittelmühle") geöffnet und kann so unsere Tagesgrundversorgung sichern. Nur das Getränkeangebot ist mit Vanille- oder Kakaomilch, 0,2-Liter-Saftfläschchen und Mineralwasser-Tetrapaks etwas mau - es ist aber eben auch ein Bäcker und kein Getränkehandel. Eine halbstündige Frühstückspause gönnen wir uns, ehe wir 9:45 Uhr auf selbigen Weg wieder Richtung Forststeig aufbrechen.
Spitzstein (409,7 m üNN)
Nach etwas mehr als einem halben Kilometer nehmen wir den nächsten Aussichtsfelsen in Angriff. Stufen und Eisenleitern erleichtern uns dabei den Aufstieg. Die Sicht vom Spitzstein gleicht der, seiner heutigen Vorgänger. Die Bebauung der Festung Königstein geht dabei nun mehr ins Detail, schließlich kommt man dem markanten Felsstock auch immer näher, je weiter man Richtung Norden unterwegs ist. Zudem ist mal wieder der Fernsehturm von Dresden sichtbar.
Spitzsteinbiwak
Nach dem Gipfelbesuch erreichen wir wenig später den gleichnamigen Biwakplatz an einem Wegekreuz. Die Stellflächen der Zelte werden hierbei von vier Schlafplätzen in der Hütte ergänzt. Am Wasserbehälter des Spitzsteinbiwaks können wir uns etwas erfrischen, schließlich stehen mittlerweile fast 20°C im Raum (resp. im Wald).
Promenade am Lampertsstein (424 m üNN)
Wir queren den Lampertsbach am Neuteich und ziehen einen Bogen Richtung Kohlberg und Lampertsstein. An der Gabelung Kammweg/Promenade nimmt der Forststeig letztgenannten Pfad, der in Richtung Norden unter den Felsen des Lampertssteins entlangführt und auf dem Kammweg die "Tafel" des langgezogenen Felsens nimmt. Auch hier gibt es wieder einen "Schneebergblick", der dem Höchsten des Elbsandsteingebirges huldigt. Durch die Hölle verlassen wir den Berg und steigen talwärts.
Wettinplatz "Drei Fichten"
Kurz vor der Ortschaft Bielatal-Reichstein ist der Forststeig wieder einmal umgeleitet. Die Trassierung erfolgt jedoch in Sichtweite zum Original und nimmt kurz vor Umleitungsende noch den Rastplatz "Wettinplatz - Drei Fichten" mit. Dort findet man neben drei Fichten am Bielbach und einem Stein mit den Portraits von König Friedrich August III. von Sachsen und dem Wettiner Markgraf Heinrich I. von Meißen, noch eine Sitzgelegenheit und eine Informationstafel vor ("Anläßlich der Jubelfeierlichkeiten zum Jubiläum '800 Jahre Haus Wettin' 1889 erging vom Königl. Sächs. Finanzministerium in Dresden ein Erlass an alle Forstreviere in Sachsen, Stätten zur Erinnerung an dieses 'Hohe Jubiläum' zu schaffen - Vorgaben und Gestaltungsvorschl. zu Bepflanzung mit Hecken o. Bäumen, z.B. in Form eines W (Wettin) o. A (König Albert) wurden gleich mitgeliefert. In der Gemeinde Reichstein erfolgte an dieser Stelle wahrsch. die Anpflanzung von 3 Fichten in einem Rondell, im Volksmund später lange 'bei den drei Fichten' genannt. Nach Sturz der Monarchie 1918 verwilderte der Platz allmählich.").
Blick vom Kleinen Eichberg auf den Ort Bielatal
Danach nehmen wir den Huckel des Kleinen Eichberges, der am Waldrand eine schöne Sicht auf die Ortschaft Bielatal bietet, und gelangen so ein weiteres Mal ins Tal der Biela. Auf der gegenüberliegenden Seite der Talkerbe wartet mit dem Bernhardstein schon der nächste Aussichtsfelsen.
Bernhardstein (425 m üNN)
Eine Tafel hilft hier beim Zuordnen des Panoramas, von Nord nach Süd werden da folgende Landmarken sichtbar: Bastei, Königstein, Lilienstein, Pfaffenstein, Gohrisch, Papststein, Schrammsteine, Kleiner und Großer Winterberg, Zirkelstein, Spitzstein, Kleiner Zschirnstein, Katzstein, Großer Zschirnstein, Lampertsstein, Kohlberg, Hoher Schneeberg und Schleifersberg. Es ist 13 Uhr - Zeit, um diese Aussicht bei einem Mittagessen aus dem Rucksack (vom Cunnersdorfer Bäcker) zu genießen.
Blick vom Bernhardstein zur Festung Königstein
Am Bernhardstein informiert zudem eine Tafel über die Franzosenschanzen von 1813: "Während der napol. Befreiungskriege befand sich im Sept. 1813 auf der 'Breiten Heide' nordöstl. von Langenhennersdorf ein großes französ. Truppenlager. Seine Hauptzugänge waren 'verschanzt', auch der 'Kegelstein' ('Bernhardstein') wurde zum Schutz der 'Hohen Straße' in diese Verteidigungslinie einbezogen. Sappeure (Bausold.) der 42. Div. Mouton Duvernet holzten die südöstl. Hänge des 'Kegelsteines' ab und errichteten Baum- u. Astverhaue sowie Barrikaden aus Felsbrocken. Nach dem Rückzug der Franzosen Anfang Oktober 1813 (Gefechte in Hermsdorf, heute Bielatal - Massengrabfund 1957) wurden die Verhaue u. Sperren von der Bevölkerung 'geschleift', die Kahlschläge wieder aufgeforstet und so sind heute auf dem Plateau des 'Bernhardstein' keine Spuren dieser militärgeschichtl. Episode mehr vorhanden."
Nikolsdorfer Wände (376 m üNN)
Den Gang durch das Labyrinth (einer zerklüfteten Felsansammlung) ersparen wir uns, da wir mit unseren verhältnismäßig großen Rückenkiepen zwischen den engen Felsgassen Probleme bekämen. Zudem ist es uns, durch gute Verkehrsanbindung (Parkplatz in der Nähe), auch etwas zu "überlaufen". Wir suchen lieber die Einsamkeit, die wir an den Felsen der Nikolsdorfer Wände wieder vorfinden.
Klassische Einmann-Boofe in den Nikolsdorfer Wänden
Am Eingang zu Bärs Grund befindet sich die Naturbühne Leupoldishain. Auch hier ist die wechselhafte Geschichte dieses Ortes auf einer Tafel dokumentiert. Im Jahr "1957 reifte der Plan, eine Naturbühne zu errichten. Sechs Einwohner und ein Förster gingen an die umfangreichen Planungen und Verhandlungen mit den Betrieben. Am 13. Januar 1959 wurde mit dem Bau in Eigenleistung begonnen. Fast alle arbeitsfähigen Einwohner von Leupoldishain halfen mit und schon am 21. Juni 1959 wurde das Bauwerk mit einer Festveranstaltung feierlich eröffnet. Der Besucheransturm war gewaltig, die 1.200 Plätze reichten nicht aus. ... 1965 kam das vorläufige Aus für die Bühne. Aufgrund des Uranabbaus in der Region um Leupoldishain gab es Sicherheitsbedenken (Felsstürze, Senkungen). Die Anlage wurde bis auf die steinerne Bühne zurückgebaut. ... 2011 wurde das Kleinod auf Initiative der damals für den Bereich zuständigen Revierförsterin von Sachsenforst, Anke Findeisen, wiederbelebt." So wird die Naturbühne für verschiedenste Veranstaltungen wieder genutzt. Dafür steht auch ein sog. Herzelhäusel bereit. Allerdings darf dieses nur bei Veranstaltungen des Sachsenforsts von dessen Besuchern benutzt werden, wie es ein Schild vorschreibt. Dies würde demnach bedeuten: Alle anderen "Notdürftigen" nutzen bitte die umliegenden Flächen für ihre "Hinterlassenschaften". Ein wirklich "zu Ende gedachtes" Verbotsschild ;)
Waldbühne Leupoldishain
Ein Stichweg bringt uns dann zum Biwak Nikolsdorf am Walderlebniszentrum Leupoldishain, welches gerade eine Renovierung erfährt. Dort können wir unsere Flaschen mit Trinkwasser auffüllen. Der etwas unterhalb gelegene Campingplatz hat gerade Mittagspause (bis 15 Uhr) und scheint auch keine Einkaufsmöglichkeit anzubieten. Daher setzen wir nach kurzer Rast unsere Reise fort. Oberhalb der Naturbühne schlängelt sich der Forststeig auf kaum sichtbaren Wildwechseln durchs Unterholz und die Felsen, landet dann wieder auf einen breiten Weg aus Betonplatten, die der Uranbergbau hier hinterlassen hat.
Inschriften der Wegsäule am Zwiesel
Am Zusammenfluß von Biela und Cunnersdorfer Bach, dem Zwiesel, beginnt der Zustieg zum Quirl. Am Quirl-Biwak gibt es nochmal eine kurze Rast, da wir noch viel Zeit für unser heutiges Restprogramm übrig haben. Der Bergstock des Quirls wird nun vollständig umrundet. Auf einem Schild wird er wie folgt beschrieben: "Der Quirl (349 m) besitzt unter den Tafelbergen die größte geschlossene Gipfelfläche, auf der sich bis zum Jahre 1865 Felder befanden. ... hat mehrere Höhlen, darunter auch die größte Schichtfugenhöhle der Sächsischen Schweiz, die Diebeshöhle. ... die Sterlhöhlen boten im Jahre 1885 einer Räuberbande Unterschlupf. ... hatte wegen seiner Nähe zum Königstein seit dem 18. Jhd. strategische Bedeutung."
Blick vom Quirl (349 m üNN) zum Pfaffenstein
Wir verlassen am Sandsteintrog den Forststeig nun Richtung Pfaffendorf. Dort können wir ab 18 Uhr bei einem der sogenannten Forststeig-Partner in einem Matratzenlager übernachten. Es ist aber noch nicht einmal 17:30 Uhr. An der Waldkante entlang führt uns der Weg zum Fußballplatz von Pfaffendorf. Dieser ist in seiner Beschaffenheit noch recht "ursprünglich". Einige der größten Unebenheiten sind dabei mit Sand aufgefüllt und das Befahren mit Kraftfahrzeugen stellt hier keine Straftat dar. Ich liebe solche Plätze! Nostalgie pur! Ich muß ja zum Glück nicht darauf spielen und wäre sonst der erste Akteur, der verletzungsbedingt das Feld räumen müßte.
Fotomotive unterhalb des Quirls: Sandsteintrog und Pfaffenstein
Es wird neben dem Vereinsheim gearbeitet - sicherlich ehrenamtlich, für Kost und Logie. Vielleicht gibt es da auch einen Straßenverkauf. Und siehe da, der Sportfreund ist nicht nur ein guter Fremdenführer (da er eben zwei anderen Wanderern Auskunft erteilte) sondern auch ein guter Verkäufer. Vier Flaschen "hopfenhaltige Tagesendprämie" kann ich bei ihm erwerben. Das Feierabendbier gibt es danach selbstverständlich auf der VIP-Loge des Sportplatzes, einer mit Sitzbänken umrahmten Feuerstelle.
Sportplatz Pfaffendorf, das ehemalige Pfaffendorfer Luft- und Schwimmbad (1937 bis 1945)
Nach diesem besinnlichen Tagesausklang holen wir uns noch zwei Wegbegleiter in Flaschenform für den nächsten Tag. Dabei kommen wir mit einem anderen Sportfreund ins Gespräch. Wir erfahren viel über den derzeitigen Stand und auch zur Geschichte des Sportplatzes. An dieser Stelle gab es mal ein Freibad, welches nach Kriegsende zugeschüttet wurde und den derzeitigen Fußballplatz entstehen ließ. Das Pfaffendorfer Luft- und Schwimmbad wurde im Rahmen des 500-jährigen Ortsbestehens 1937 eröffnet. Es verfügte neben einem Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken auch über eine Rutsche und einen Sprungturm. Eingebettet in das herrliche Bergidyll von Quirl und Pfaffenstein, die Festung Königstein und den Lilienstein "in greifbarer Nähe", galt es als das schönste Bad der Sächsischen Schweiz.
Beim SV Königstein 1911 (am Sportplatz in Pfaffendorf) gibt es die bitter notwendige hopfenhaltige Tagesendprämie
Nach diesem Exkurs in die Historie des Sportplatzes geht es hinab ins Dorf. Der ehemalige Gasthof (1874 gebaut) wird unser heutiges Nachtquartier sein. Wir staunen nicht schlecht. Der zu einer Turnhalle umfunktionierte große Saal des Gebäudes ist mal ein ganz exklusives Matratzenlager.
Kletterversuche im Schlafgemach
Bis 20 Uhr könnten wir auch noch das große Trampolin nutzen, doch die vorhandenen Kletterwände reizen uns mehr. Schnell kommen wir bei dieser Betätigung an unsere Grenzen. Dementsprechend schnell gehen auch die Lichter aus.
09.04.2024 / 7:30 Uhr / Pfaffendorf - Bad Schandau (17,9 km / 570 Hm+ / 675 Hm-)
Heute ist mal wieder Jubiläum. Kein ganz großes, aber eins das nun mal der Kalender festlegt. Seit 13 Jahren gibt es die Seite waldundwiesensport.de und dies ist der 1.499. Eintrag. Mit gestellten Bildern eines vorbildlich in den Tag startenden Sportenthusiasten beginnt die letzte Etappe unserer Forststeig-Wanderung. Weit ist es nun nicht mehr und die Einbeziehung des Pfaffensteins (den der Forststeig leider ausläßt) regelrecht eine Pflichtaufgabe.
Frühsport (re.), um das Goethe-Zitat am Jahrestag (13 Jahre waldundwiesensport.de) auch umsetzen zu können
Auch wenn wir am 9. April 201? diesen Tafelberg (damals noch im Laufschritt) bezwungen haben, können wir ihn nicht einfach so am Wegesrand (des Forststeigs) liegen lassen. An einem Lebensmittelautomat im Ort wollen wir uns noch zwei alkoholische Getränke zum Anstoßen holen. "Meißner Schwerter"-Bräu im 0,33-er Gebinde fällt dabei in die engere Auswahl. Ein Altersnachweis ist, aufgrund des Alkoholgehaltes, dafür erforderlich. Das geht mit dem Abscannen des Ausweises - oder eben auch nicht oder nur einmal. Jedenfalls gelingt es uns, mit Ach und Krach, dem Automat eine Flasche zu entlocken. Damit kann man aber schlecht anstoßen! Doch was soll's, vielleicht gibt er keine zweite Flasche frei, weil es wochentags und dazu noch vor 8 Uhr ist. Zudem versucht eine Person über ihren Ausweis zwei Bier zu erwerben - na das geht ja gar nicht! Wir wollen nun aber auch nicht den ganzen Tag vor diesem störrischen Automaten zubringen, bis dieser gewillt ist, uns ein zweites Bier auszuhändigen. Das Anstoßen entfällt, Austrinken geht auch ohne dieses Primborium.
Aufstieg zum Pfaffenstein über annähernd 600 Stufen und durch das "Nadelöhr"
Wir nehmen den Anstieg durch das "Nadelöhr", um auf den Pfaffenstein zu gelangen. Diese Empfehlung stammt u.a. aus der 1923 erschienenen XIII. Auflage des "Illustrierten Führers durch die Sächsische Schweiz" (Woerl's Reisebücher-Verlag Leipzig), in dem es zum Pfaffenstein heißt: "Pfaffenstein (mit Berggasthaus, auch Nachtlager), 30 m hoher steinerner Aussichtsturm (Eintritt 50 Pf.), eine zerklüftete und zerrissene Felsenmasse mit einem 12 ha großen bewaldeten Plateau (428 m). Interessanter Aufstieg durch das 'Nadelöhr'. Sehenswürdigkeiten: Goldschmiedshöhle (blauer Strich), Druidensitz (roter Strich), Barbarine (weißer Strich); am besten mit Führer in Augenschein nehmen."
Pfaffenstein (434 m üNN)
"Der Pfaffenstein (434 m) wurde bereits während der Bronzezeit besiedelt. ... 1852 wird die erste Sommerwirtschaft errichtet, aber bald wieder abgerissen, weil der Wirt den Geldfälscher F. E. Goldschmidt versteckt und zu seinem Tun angeregt hatte. ... in der zweiten Hälfte des 19. Jhd. erschließt C. G. Jäckel den Pfaffenstein. ... 1891 Bau eines massiven Gasthauses und 1904 Bau des massiven Aussichtsturmes. ... besitzt an seiner Südseite eine 42 m hohe Felsnadel, die Barbarine, die ein Wahrzeichen des Pfaffensteines und der ganzen Sächsischen Schweiz ist." Der erste Aussichtsturm auf dem Pfaffenstein war aus Holz und wurde am 2. September 1894 feierlich geweiht. Da dieser zunehmend baufällig wurde, kam es zum Bau des 30 Meter hohen Steinturmes, dessen Einweihung am 7. August 1904 stattfand.
"Detailaufnahmen" vom Pfaffenstein-Plateau
Die Gaststätte auf dem Pfaffenstein hat, wie bei unserem letzten Besuch geschlossen - ebenso der Turm. Daher verabschieden wir uns (über den Klammweg absteigend) vom Berg. Früher als erwartet treffen wir wieder auf den Forststeig. Vielleicht ist hier die Streckenführung (vom Niederen auf den Oberen Kohlweg) verlegt worden und daher nicht nach meinem vorliegenden Plan. Zudem endet hier eine Baumfäll-Umleitung des Forststeiges. So interpretieren wir zumindest das Schild und laufen der gelben Markierung weiter hinterher. Der Forststeig führt nun durch wirklich unwegsames Gelände, die gelben Senkrechtstriche an den Bäumen bestätigen aber die Richtigkeit des von uns eingeschlagenen Weges. Wir laufen allerdings immer zielgerichteter in Richtung Motorsägengeräusche. Am Pfaffenhäusel, einer Schutzhütte an einer Waldlichtung sehen wir die kaum noch zu deutende gelbe Markierung in gefällten Bäumen "untergehen". Etwas weiter entfernt fällt ein Waldarbeiter Bäume und wird bei seiner Tätigkeit von einem Rückezug unterstützt. Da kommen wir jedenfalls nicht durch!
Pfaffenstein (Aussichtsturm und Jäckelfels) - kein Bestandteil des Forststeiges
Also nehmen wir die grob gedachte Linie, welche uns einige Gestrüpp- und Brombeerbuschsektoren später auch wieder auf den Forststeig führt. Nur wenige Meter danach folgt wieder ein Umleitungsschild. Jetzt wird uns auch klar, daß wir, bei unserem "Eingleisen" vom Pfaffenstein auf den Forststeig, nicht das Ende, sondern den Anfang einer Sperrung mitgenommen haben. Jetzt sind wir wenigstens wieder richtig unterwegs. Am Forstgrenzstein am Königsteiner Steig legen wir unsere Frühstückspause ein. Es gibt die restliche Wurst und die letzten Käsestücke aus der Rucksack-Küche. Dazu werden Brot und Bier gereicht - ist ja schließlich Ehrentag heute!
Gohrischstein (448 m üNN)
Den Gohrischstein nimmt der Forststeig von Südwest entlang der Abgetrennten Wand, vorbei an einer Steinbank (Inschrift: Dem Erschließer des Gohrisch, Oberförster Emil Grünewald 1842 - 1892 gewidmet). Viele in Fels gehauene Stufen und Eisenleitern bringen uns auf das Plateau. Etwas abseits liegt dabei die Wetterfahnenaussicht, von der man wiederum einen phantastischen Ausblick genießt.
Blick vom Gohrischstein auf Pfaffenstein (li.), Quirl (M.) und Königstein (re.)
"Der Gohrischstein (448 m) wurde erst 1886 als einer der letzten Tafelberge des Elbsandsteingebirges touristisch erforscht. Oberförster Emil Grünewald (1842 - 1892) aus Cunnersdorf ließ mit Unterstützung des Gebirgsvereins die drei noch heute genutzten Aufstiege und im Jahr 1888 eine (nach 1950 verfallene) Schutzhütte errichten. Der Neubau erfolgte im Jahr 1998 durch den Heimatverein Gohrisch mit Unterstützung durch den Sachsenforst, die Gemeinde und vielen Einwohnern. Eine Wetterfahne auf der Nordwestaussicht gab es schon um 1900. Die jetzige wurde im Jahr 1983 errichtet und 1985 geweiht. Noch um 1940 war der Tafelberg mit dichtem Kiefernwald, Preisel- und Heidelbeersträuchern bewachsen. Infolge von Erosion, Trittschäden, verstärktem Luftschadstoffeintrag und darauf folgendem Absterben der Kiefernbestockung kam es seither an vielen Stellen zu einem enormen Bodenabtrag, teilweise bis auf den nackten Felsen. Das ist besonders deutlich in Richtung Nord (Wetterfahnenaussicht) erkennbar. Um Erosion zu vermeiden und die Vielfalt des Gipfels auch für die Zukunft zu bewahren, bitten wir die Besucher des Gohrischsteins um besondere Rücksichnahme.", informiert eine Tafel am Berg.
Wetterfahne auf dem Gohrischstein
Dem wäre korrigierend hinzuzufügen, das die Wetterfahne nicht 1983, sondern am 20.10.1984 errichtet wurde. Die Einweihung fand am 18.05.1985 statt. Gebaut wurde sie von der Schlosserei ZWP aus Pirna. So steht es eingemeiselt in einer am Fuße der Wetterfahne angebrachten Metallplatte.
Schutzhütte auf dem Gohrischstein
Der Forststeig quert nun den Gohrisch Richtung Osten, wo an dem 1998 errichteten Holzpavillon der Blick zu unseren nächsten beiden "Steinen", den Papststein und den Kleinhennersdorfer Stein freigegeben wird. Eine Tafel unterstützt uns bei der Orientierung und Zuordnung der "Wellen" am und vor dem Horizont: u.a. Adamsberg, Czorneboh, Schwarzer Busch, Tanzplan (Tanečnice), Plissen (Plešny), Pirsken (Hrazeny), Hohe Liebe, Hausberg, Neuer Wildenstein, Hochbuschkuppe, Lichtenberg (Ptačí vrch), Schrammsteine, Affensteine, Werlberg, Wolfsberg (Vlčí hora), Großer Winterberg, Hutberg (Strázny vrch), Hahnbusch (Kohout), Großer und Kleiner Zschirnstein, Tscheschkenberg (Češka), Rosenberg (Ruzovsky vrch), Kleis (Klíč), Buchberg (Vyhlídka), Kaltenberg (Studenec), Gohlischt (Kolište), Großer Eibenberg (Velká Tisová), Tannenberg (Jedlová), Zirkelstein, Kaiserkrone und die Lasensteine.
Blick von der Ostseite des Gohrischsteins auf Papststein (M.) und Kleinhennersdorfer Stein (li.)
Über den Ostaufstieg verlassen wir 11:20 Uhr den Gohrischstein und treffen wenig später auf zwei Hinweisschilder. Die darauf beschriebene Galgenschenke existiert seit 1945 nicht mehr und der Specksteinstollen dient heutzutage nur noch als Fledermausquartier. Auch hier zitiere ich das dzugehörige Informationsschild: "Mundloch eines bergmännischen Suchstollens im Kontaktbereich eines Basaltstockes. Nach Götzinger (1812) wurde er um 1750 zur Suche nach Kohle angelegt. In älteren Bergbauunterlagen (1717) ist aber bereits 1583 ein Bergwerk 'Hülfe Gottes' am 'Gorisch Berge' erwähnt. Der Gang verläuft mit max. 2,5 m Höhe 94 m horizontal zu einem 13 m tiefen Schacht und endet dahinter in drei kurzen Seitenstrecken. In diesem Bereich ist der namensgebende Speckstein - ein Zersetzungsprodukt unter Luftabschluß in der Randzone des Basaltes - als 15-20 cm mächtiger Gang angeschnitten. Aus Bergbausicherungs- und Naturschutzgründen (Fledermäuse) ist der Stollen durch eine Tür gesichert."
Specksteinstollen (li.) und Infotafel zur Galgenschänke (re.)
Nach Querung der Straße nehmen wir die Stufen hoch zum Papststein unter die Füße. Der Weg ist gut frequentiert, schließlich lockt oben eine Gaststätte und an der Straße befinden sich zwei Parkplätze - optimale Bedingungen für "Kurzstreckenwanderer", die durch diese hervorragende Infrastruktur nur ein paar Höhenmeter zurückzulegen haben.
Parkplatzsituation am Papststein (Detailkarte Gohrischstein von Dr. Rolf Böhm, aus Schutzhütte unterh. des Gohrischs)
Ob jedoch der Benutzer des Gohrischstein-Parkplatzes (an der Straßenseite des Gohrischs gelegen) den Papststein besteigen darf oder ob er dafür zwingend den Papststein-Parkplatz (auf der Seite des Papststeins gelegen, aber ein paar Meter weiter vom Treppenaufstieg entfernt) nutzen darf, bleibt unbeantwortet.
Hunskirche
An einer Spitzkehre, dem "Hunskirchenblick", öffnet sich der Wald dem Felsgebilde der Großen Hunskirche. Diese gehört neben der Kleinen Hunskirche und dem Papst zu den drei Klettergebieten am Papststein, welche jedoch über 100 Kletterrouten bereithalten. Wenig später kann man dann noch mehr vom umliegenden Gelände besichtigen, denn mehrere Aussichtsplattformen und -kanzeln stehen dafür bereit. Es ist 11:45 Uhr und somit noch genügend Zeit, sich der Rundumaussicht zu widmen, ehe das Mittagessen serviert wird.
Blick vom Papststein (452 m üNN) zum Lilienstein
Der weithin sichtbare (weiß strahlende) Turm auf dem Papststein ist jedoch nicht für den Fernblick in die Sächsisch-Böhmische Schweiz und das Lausitzer Gebirge gedacht, denn es handelt sich hierbei um einen Feuerwachturm, der nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Aussichtstürme gab es mal früher auf dem oberen Felsplateau, nämlich einen Steinturm (1883 bis 1936) und einen Holzturm (1937 bis 1969). Das Fundament des neun Meter hohen Holzbaus ist heute noch erkennbar. Unterhalb des Gipfels steht seit 1862 ein Gasthaus, in dem wir nach ausgiebigem Augenschmaus zu Mittag speisen - allerdings nur in "flüssiger" Form, denn ein voller Bauch wandert nun mal nicht gern.
Felsinschrift zur Forstvermessung von 1863 und Feuerwachturm auf dem Papststein
Wir nehmen den Abstieg vom Papststein in Richtung Osten. Unser nächstes Ziel ist der Kleinhennersdorfer Stein, der aus mehreren Felsen besteht, die scheinbar wahllos in der Gegend abgestellt wurden. Ein zusammenhängendes Massiv (wie es der Singular "Stein" vermuten läßt) nimmt man nicht wahr, wenn man sich durch die Steinblöcke schlängelt. Zudem ist dieser "Tafelberg" stark bewaldet, vornehmlich mit Kiefern, die sich in dieser unwirtlichen Umgebung perfekt angepasst haben und durch entsprechend bizarre Wuchsformen auffallen. Der Kleinhennersdorfer Stein beherbergt in seinem Inneren mehrere Höhlen - die bekanntesten sind dabei die Lichterhöhle, die Hampelhöhle und die Eishöhle. In ihnen wurde Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts Sand abgebaut und sind heute noch begehbar.
Kleinhennersdorfer Stein (392 m üNN)
Nach Norden steigen wir aus dem Felslabyrinth aus. Ein Schild warnt hierbei vor besonderen Baumgefahren, die sich in mehreren umgestürzten, den Steig versperrenden Bäumen wiederspiegeln. Es folgen noch ein paar große Bögen (und eine naturschutzbedingte Umleitung) durch den Wald. Man kann durch die Äste der Bäume bereits Bad Schandau erkennen. Doch der Schein trügt (glücklicherweise), denn der Weg nimmt nun noch eine längere (leicht profilierte) Spitzkehre bis zum Ziel. Am Fuß des Täppicht(-waldes) endet der gemütliche Teil. Nun sind es noch ein paar hundert Meter zwischen der Bahnstrecke und der Bundesstraße. Es ist ein eher trister Abschluß einer herrlichen Wanderung durch die größtenteils abgelegenen Bereiche der linkselbischen Sächsisch-Böhmischen Schweiz.
Windwurf am Kleinhennersdorfer Stein und Zielankunft am Bahnhof Bad Schandau
Um 14:23 Uhr und 48 Sekunden beenden wir "unseren Forststeig" nach 98 Stunden, 8 Minuten und 48 Sekunden am Bahnhof in Bad Schandau. Dieses "Ergebnis" findet glücklicherweise keine Beachtung in den immer beliebter werdenden FKT-Listen (Fastest Known Time - die schnellste bekannte Zeit), denn diese "oberflächliche Behandlung" (durch Nichtbeachtung der Details) hat der Forststeig nicht verdient. Durch unsere Extras (Bäcker-Besuch in Cunnersdorf und Besteigung des Pfaffensteins) ist unsere absolvierte Strecke sowieso nicht bestenlistentauglich. Außerdem variiert der Forststeig ständig durch Sperrungen von Streckenabschnitten und den daraus resultierenden Umleitungen. Es ist nicht nur deshalb angebracht, sich dieser Wanderroute ganz ohne Hast zu widmen. Immerhin verkörpert der größte Teil des Steigs die Einsamkeit des Waldes sowie die Ruhe vor der Hektik der Zivilisation und dieser Gelassenheit sollte man sich auf dem Forststeig ebenfalls verschreiben.