11.06.2023 / 9:50 Uhr / 18,6 km / 375 Hm+ / 475 Hm- / kein Wettkampf
Nach dem eher halbseidenen Trainingsfleiß im bisherigen Kalenderjahr steht nun der seit langem fest fixierte Sommerauftakt in Sachen Laufsportübungen im Kalender. Mit dem Burgen- und Landschaftslauf von Wolkenstein über Scharfenstein nach Zschopau gibt es da eine großartige Gelegenheit vom Radeln in den "richtigen" Ausdauersport zu wechseln. Drei unterschiedliche Leistungsgruppen absolvieren dort die hügelige Strecke - logisch, daß Ute und ich erstmal wieder nur "Luft schnuppern" wollen und úns demzufolge für die langsamste Truppe entscheiden.
Na gut, in besseren Zeiten nahmen wir diesen Lauf gern als Trainingseinheit mit. Zwar liefen wir da auch immer in der langsamsten Gruppe, doch nun sind wir schon so weit aus dem Laufgeschehen, daß wir für den Achtzehner trainieren müssten, um uns dafür zu qualifizieren. Klingt blöd, ist es auch! Doch irgendwie mogeln wir uns dann doch ohne Vorbereitung in den ersten, von Burg Wolkenstein startenden Block. Das Tempo ist mit 6 Minuten pro Kilometer (scheinbar) recht moderat, doch nicht unserem Fitnesszustand entsprechend. Zum Einstieg geht dafür aber erstmal bergab Richtung Zschopau-Fluß und wir können fast mühelos dem Pulk folgen.
Doch Landschaftsläufe ohne Anstiege gibt es nun mal nicht, schon gar nicht im Erzgebirge. Der erste längere Anstieg nach Warmbad zehrt da schon ganz schön an der Substanz - ein echter Gradmesser für Lauf-Novizen. Im Großen und Ganzen geht es aber nur leicht wellig dahin, unterbrochen durch zwei Versorgungsstellen auf der Burg Scharfenstein (Banane und Wasser) und in Wilischthal (Wasser). Die letzten fünf Kilometer bleibt die Streckenführung in Flußnähe, ehe es das finale "Anstiegchen" hoch zum Schloß Wildeck gibt. Eine dreiviertel Runde um die Burgmauern und man wähnt sich auf dem Burghof am Dicken Heinrich im Ziel, doch dem ist nicht so.
Das Ende des Laufes befindet sich nicht am Fuße des Turms, sondern an dessen steinerner Reling dreißig Meter weiter oben. Die etwas steilere spiralförmige Reststrecke im Inneren des Dicken Heinrichs nehme ich im Wanderschritt. Das ist auch völlig ausreichend und trotzdem simuliert es fast identisch die Auswirkung des Alkoholgenußes der Geburtstagsfeier der letzten Nacht, als erst gegen 3 Uhr Zapfenstreich war. Oben angekommen, gehen zwar nicht die Lichter aus, doch viel fehlt dafür nicht - der Blick auf die Gesamtlaufzeit ist ernüchternd. Na, wenigstens gab es vor der Turmbesteigung für jeden Läufer eine Flasche Wasser mit auf den Weg, als flüssiges Erste-Hilfe-Set für die Wiederbelebung von Laufanfängern. Mit einem Nudelgericht im Burghof wird dann sogar der Fast-Originalzustand des Teilnehmers wiederhergestellt.
Im nächsten Jahr feiert der Burgen- und Landschaftslauf Jubiläum: die 25. Ausgabe soll dann an einem Sonnabend stattfinden, um diesen Umstand entsprechend feiern zu können. Wenn unsere Fitness es zuläßt, sind wir natürlich auch wieder mit dabei - und sei es nur, um bei der Tombola abzuräumen (deren Preise diesmal mehrfach neu ausgerufen wurden, weil die entsprechenden Gewinner nicht mehr vor Ort waren).