27.10.2013 - 10:00 Uhr - 21,0975 km / 60 Hm+ / 60 Hm-
Geburtstagsfeier von Jens Braune auf freiem Felde ...
Was gibt es Schöneres, als den Geburtstag mal wieder im ganz großen (Lauf-)Rampenlicht zu feiern: So fällt Jens Braune's Eintritt in das 50. Lebensjahr mit dem Herbstlauf zusammen und Sven konnte seinen Ehrentag voriges Wochenende mit dem Dresden-Marathon begehen. Nur bei mir meinte es der Kalender nicht ganz so gut, fiel doch mein Marathon-Geburtstag (d.h. 42 Jahre und 195 Tage) auf Montag, den 21. Oktober. Ein geplanter Trainings-Marathon an diesem Tag fiel den immer stärker werdenden Rückenschmerzen der letzten Wochen zum Opfer, wie auch schon der Kernberglauf zwei Tage davor und die mittlerweile spärlich über die Woche verteilten Laufübungen. Nun sollte wenigstens der "Halbe" in Glauchau die mir entgangene "Lauffreude" ersetzen.
Mit Physiotherapie und Salbe wurde in der Woche dem schmerzenden Rücken sehr offensiv der Kampf angesagt. Eine leichte Besserung stellte sich auch ein und wenn nicht am Vortag mein rekordverdächtiger Jubel"hochsprung" (mit anschließendem Stechen im unteren Wirbelsäulenbereich) bei der 1:0-Führung des CFC gegen die Getränkekombinats-BSG aus Leipzig (Endstand 3:1) gewesen wäre, hätte ich mein heutiges Ziel bestimmt mit dem Erreichen einer neuen HM-Bestzeit festgemacht. So blieb die Zielstellung lediglich beim bescheidenen Finishen unter 1:30.
Leider war das dann doch etwas zu optimistisch, obwohl die Bedingungen mit rund 17°C bei leichter Bewölkung und etwas Wind fast optimal waren. Nur wie soll ich meine Beine zu schnellerem Laufen zwingen, wenn ich in letzter Zeit nichts "Schnelles" mehr gemacht habe? Hätte ich mich doch lieber der Geburtstagsrunde mit Jens Braune und Jens Mende über 10 Kilometer mit "Sekt to go" und einem 6-Minuten-Schnitt anschließen sollen, wie es mir mehrfach angeboten wurde? Hier auf der Halbmarathon-Strecke kam ich mir jedenfalls fehl am Platze vor.
Startschuß! Bruno über 3,2 km mit der gleichen Zeit wie 2012!
Der erste Kilometer gelingt mir, trotz etwas ungünstiger Ausgangsposition am Start, in für mich zu schnellen 3:43 Minuten. Danach wird es gewohnt ruhiger und bei Kilometer-Schild 5 habe ich mit 20:18 schon einen über-4-Minuten-Schnitt. Die Streckenführung ist am Gründelteich leicht abgeändert, eine kurze Wendestrecke ersetzt den ursprünglichen Kurs um den sonst folgenden, kleineren Teich. Dann folgt wieder die gewohnte Uferpassage am Stausee, wo der Wind schon mal eine ordentliche Vorankündigung für den Überlandabschnitt zwischen Wermsdorf und Schlunzig abgibt.
In Wermsdorf werde ich mal wieder von einem größeren Läufertrupp überholt - normalerweise nichts besonderes, nur fragt mich hierbei einer der Schnelleren, es ist Sven aus Flöha, nach meinem aktuellen Gewicht! Mit 86 Kilogramm verschweige ich ihm dabei noch 300 Gramm und bekomme trotzdem einen zu wuchtigen Laufstil attestiert. Das hat gesessen und wie gelähmt schleppe ich mich den folgenden Anstieg hoch. Der Anschluß zur Gruppe ist weg, jetzt muß ich den Gegenwind-Sektor Richtung Schlunzig allein meistern!
Kilometer 10 passiere ich nach 42:53 Minuten, damit ist die U-1:30-Zeit dann ja wohl ausgeträumt! Der Kilometerschnitt wird trotz ständigen Kontrollierens auf der Uhr nicht schneller, aber wenigstens befinde ich mich jetzt wieder in einer Gruppe. Zwei Mitstreiter haben so in etwa meinen Trott und einer von ihnen wird mich dann auch bis fast zum Ziel begleiten. Aus der Ergebnisliste entnehme ich später, daß der junge Herr für die "Jesus Fans" unterwegs ist. Wurde mir hier etwa von oberster Stelle ein Schrittmacher gesandt?
Der leicht profilierte Wiesenabschnitt am VW-Werk-Biotop gelingt recht gut - die 15 Kilometer sind nach 1:04:58 geschafft. In Niederschindmaas verursacht eine Baustelle eine erneute unbedeutende Streckenänderung. Eine Wendestrecke ermöglicht dabei wieder das Sondieren des Feldes um einen herum. An der letzten Verpflegungsstelle nehme ich mir, wie schon zuvor, nur einen Becher Wasser zum Duschen - Trinken würde mich nur aus dem mittlerweile liebgewonnenen Takt bringen und das muß ja nicht sein.
Es ist ja auch gleich vollbracht! Es wird wieder mal eine Zeit deutlich über einer anderthalben Stunde, das zeigt mir die Zwischenzeit von 1:27:13 h bei Kilometer 20 unmißverständlich an. Jetzt brauch' ich es auch nicht mehr krachen lassen. Von hinten kommt noch "Altersklassenkonkurrent" Thomas Wettengl vorbei, aber das ist mir relativ egal. Auch die gut gemeinten Anfeuerungsrufe der Geburtstagsfeierrunde um Jens Braune spornen mich nicht weiter an, als ich gemeinsam mit Bruno die lange Gerade durch den Startbogen Richtung Ziel nehme.
Nach handgestoppten 1:32:33 h ist der Spuk dann endlich vorbei. Jetzt könnte ich natürlich meine Rückenschmerzen für dieses Resultat vorschieben, aber die hielten sich dezent zurück und kommen deshalb auch objektiv betrachtet nicht in Frage. Es ist einfach das fehlende Tempotraining, aber darauf hab' ich zur Zeit gar keine Lust!
Dann lieber auf dem Parkplatz dem Geburtstagskind zuprosten und dabei die eigene "Party" ganz vergessen. Da hatte mir doch Atze vor dem Lauf eine Fotocollage zu meinem 42,195ten Ehrentag geschenkt und ich vergesse im ganzen Feierrummel die obligatorische Runde Anstandsbier auszugeben. Welch mieser Kerl, dieser Jubilar! Aber am 17. Oktober 2086 habe ich aber schon wieder so einen Geburtstag - dann werde ich nämlich 42.195 Tage alt. Bis dahin werde ich das mit dem Bier nachgeholt haben - versprochen!
Ergebnis* Halbmarathon - Männer: 342 Finisher
1. Duha, Robin (SG Adelsberg) - 1. M20 - (1:19:45)
2. Herrmann, Lennart (SG Adelsberg) - 2. M20 - (1:19:56)
3. Flade, Matthias (TV Münchberg) - 1. M30 - (1:19:59)
4. Heisch, Philipp (SG Adelsberg) - 3. M20 - (1:20:21)
5. Hein, Carsten (sport-werk.net Annaberg) - 2. M30 - (1:20:28)
6. Sickert, Tino (Citylaufverein Dresden) - 1. M35 - (1:22:43)
41. Delling, Thomas (LV Limbach 2000) - 8. M40 - (1:36:42) 1:32:33
Ergebnis* Halbmarathon - Frauen: 78 Finisher
1. Bogen, Kathrin (SC DHfK Leipzig) - 1. W40 - (1:30:34)
2. Berthold, Anne (LAC erdgas Chemnitz) - 1. W20 - (1:31:30)
3. Gründler, Anne (SG Adelsberg) - 2. W20 - (1:38:26)
4. Hempel, Bärbel (ESV Lok Döbeln) - 1. W50 - (1:41:24)
5. Marx, Christin (TSV Dresden) - 1. W45 - (1:42:12)
6. Poller, Anett (SV Vorwärts Zwickau) - 2. W40 - (1:42:25)
15. Herfurt, Ute (LV Limbach 2000) - 5. W45 - (1:50:08) 1:45:59
* Die in Klammern angegebenen Zeiten sind die offiziellen Zielzeiten, welche jedoch um mehr als 4 Minuten von den reel erzielten Zeiten abweichen. Da nützt die DLV-vermessene Strecke wenig, wenn (höchstwahrscheinlich) die Sonnenuhr zur Zeitmessung herangezogen wurde!
Dank an die Organisatoren, Sponsoren, Unterstützer, Helfer, Musikanten an der Strecke und, und, und für diese gelungene Großveranstaltung!
Veranstalterseite: www.glauchauer-herbstlauf.de