Waldwiese

(?). Rochlitzer Frühjahrsberglauf 2013

Geschrieben von Thomas Delling.

23.03.2013 - 9:35 Uhr - 6,6 km / 50 Hm+ / 50 Hm- (Streckenänderung)

DSC02128_rderungUte + Thomas + Martin + Bruno und 16 + 17 = 10 + 10 (= 20) + 6 + 7 (= 13) = 2013 = UTMB 2013! Heute steht aber erstmal der Rochlitzer Frühjahrsberglauf auf dem Plan.

Da sich der Winter immer noch hartnäckig gegen seinen Abgang wehrt und der Frühling keine Veranlassung sieht, die kalte Jahreszeit nun mal abzulösen, mußte man sich auch beim sog. "Frühjahrsberglauf" umstellen. Statt leicht beschürzt, durch den grünenden Rochlitzer Bergwald laufend, den Anstieg zum "Friedrich-August-Turm" in Angriff nehmen zu können, mußte Otto Normalläufer in schwere, wärmende Lauftracht gekleidet, bei eisigem Wind eine Flachrunde um die Mulde absolvieren.

Bruno und Martin wurden vom Chemnitzer Fußball-Kreisverband für den Rochlitzer Lauf freigestellt, da alle Spiele auf Kreisebene im voraus abgesagt wurden. Daher hieß es nun auch für mich: die Freizeit nutzen für Wettkampfgekeuche statt Nachwuchsfußball zu gucken!

Da sich, aufgrund des Winterwetters, diese Konstellation schon die Woche über andeutete, kam Arbeitskollege und Runnerscup-Abosieger Heiko schon mächtig ins Schwitzen. Warum nur? Mein letzter Sieg gegen ihn datiert vom 8. Juli 2012 und ein Leistungsanstieg ist bei mir seit Monaten nicht zu verzeichnen. Eben die typische Hysterie unter Läufern vor Wettkämpfen!

DSC02160_GDSC02161_GStart am Vereinsheim des VfA Rochlitzer Berg.        ` Muldensteg in Sörnzig.

Je näher wir, auf unserer Hinfahrt, nach Rochlitz kommen, umso mehr nimmt auch der Schnee ab. Die Felder sind meist schneefrei und nur in den Wäldern und einigen schattigen Flecken liegt noch eine dünne Schicht. Deshalb wundern wir uns bei der Anmeldung über die Streckenverkürzungen. Aus 10,5 und 3,5 Kilometern werden plötzlich 6,6 und 2,6. Aber vereiste Streckenabschnitte im Rochlitzer Bergwald lassen dem Veranstalter keine andere Möglichkeit - die Gesundheit der Sportler geht vor!

Also wird das Gehetze noch größer! Für solch kurze Distanzen fehlt mir jedoch das dafür spezifische Training. Wenn ich andererseits an meine derzeitigen Bergauf-Defizite denke, nehme ich die Streckenänderung gern an.

Nach einer kurzen Ansprache mit Streckenbeschreibung vollzieht sich der Start des 72 Teilnehmer umfassenden Starterfeldes recht unspektakulär. Vom Vereinsheim des "VfA Rochlitzer Berg" am Sörnziger Weg nimmt der Tross Richtung Rochlitz Fahrt auf. Unterhalb des Schloßes führt die Route über den Markt, während die "Langstreckler" auf der Hängebrücke die Zwickauer Mulde überqueren, laufen die 2,6er weiter bis zur Insel, um dort zu wenden. In einer Vierergruppe laufend, lasse ich mich mitziehen, während Heiko die Führungsarbeit übernimmt.

Irgendwann scheint ihm dies aber zu albern zu werden und er setzt sich Stück für Stück von uns Dreien ab. Auf dem weiteren Weg nach Fischheim zerfällt auch die Dreiergruppe und von hinten rollt Benny Langer das vordere Feld auf. Während er später mit Heiko die unangefochtene Spitze bildet, versuche ich den Abstand zu meinen Verfolgern zu vergrößern.

Auf der Hängebrücke hinüber nach Sörnzig ist zwar "Schaukeln verboten", aber der Laufrhytmus läßt den "Muldensteg" ordentlich schwingen. Die an dieser Muldenüberführung fälligen, auf einer Tafel angebrachten Gebühren von 1922 werden am heutigen Tag nicht (mehr) erhoben. Das "Steggeld" belief sich normalerweise für "einmaliges Überschreiten pro Person" auf 10 Pfennig, in der Zeit von "5 Uhr morgens bis 10 Uhr abends". Aber auf diese lukrative Einnahmequelle scheint unser Staat ja (noch) verzichten zu können.

Hinter Sörnzig verlassen wir die Straße und biegen auf einem Feldweg zurück nach Rochlitz ab. Im anschließenden Wald wird es etwas profilierter (und vereister), bevor es über eine Wiese zum Ausgangspunkt der Runde geht. Ein eiskalter Gegenwind ist auf diesem Abschnitt flußabwärts der größte Gegner.

Der Lauf ist entschieden, nur büße ich in meinem Es-Passiert-ja-nichts-mehr-Trott durch die Rochlitzer Flur fast noch meine sicher geglaubte Plazierung ein.

DSC02159_GDSC02158_GOberhalb der Mulde durch den Wald ...                      ... das Ziel in Sichtweite!

Heiko, der anfangs in meinem Windschatten laufen wollte, hat 26:40 Minuten auf der Uhr stehen, ich bringe es auf 26:54. Diese Zeiten werden im Ergebnisprotokoll allerdings nicht so bestätigt - das Vertrauen in unsere typgleichen "Polar RS 800" schwindet daher immer mehr. Wobei auch der angegebene Abstand von Heiko zum Sieger viel zu groß erscheint. Aber egal, hier geht es ja hauptsächlich um die richtige Reihenfolge bei der Zielankunft und da ist Heiko schon wieder auf dem besten Weg seinen "Ü40-Runnerscup"-Titel zu verteidigen!

Fazit: eine sehr familiär durchgeführte Veranstaltung, bei der aufgrund der "Raffgier" des Staatsforstes (Wegezoll!) kein Startgeld erhoben wird! Spenden sind von der Organisation willkommen und werden doch hoffentlich auch fleißig entrichtet? Schön, das es noch solche unkomplizierten Läufe gibt!

Ergebnis 6,6 km - Männer: 33 Teilnehmer

1. Langer, Benny (LV Mittweida 09) - 1. M20 - 26:36,70
2. Stockhecke, Heiko (Frankenberg) - 1. M40 - 27:00,98
3. Delling, Thomas (LV Limbach 2000) - 2. M40 - 27:14,06
4. Langer, Tim (LV Mittweida 09) - 1. MJB - 27:25,93
5. Beyer, Norman (Geithain) - 2. M20 - 27:37,14
6. Kirschke, Marcus (LWV Geringswalde) - 3. M20 - 27:56,79

Ergebnis 6,6 km - Frauen: 10 Teilnehmerinnen

1. Bohne, Synke (Wasserwacht Rochlitz) - 1. W40 - 29:58,81
2. Herfurt, Ute (LV Limbach 2000) - 1. W45 - 31:40,59
3. Junghans, Petra (SG Leipzig) - 1. W50 - 35:18,84
4. Kahnt, Anett (Freizeitcenter Geithain) - 2. W45 - 37:03,60
5. Jolie, Anne-Sophie (BSC Motor Rochlitz) - 1. W20 - 38:02,34
6. Fuhrmann, Annika (LG Mittweida) - 1. WJA - 38:26,25

DSC02134_GrungDSC02135_Martin und Bruno vor dem Start über 2,6 km ...         ... und als AK-3. und AK-2. (Gesamt-4.).

Full Review William Hill www.wbetting.co.uk