4. Leipziger Wintermarathon
19.01.2013 - 11:00 Uhr - 42,195 km / 25 Hm+ / 25 Hm-
Mit den richtigen Laufpartnern muß man die Marathondistanz nicht fürchten!! Aufnahme kurz vorm Start.
Wintermarathon in Leipzig! Endlich ist es soweit, jetzt wird die Katze, nach wochenlangem Getrickse und Taktieren in den Trainingsstandorten Flöha und Chemnitz, aus dem Sack gelassen: Hat auch jeder der drei Mannschaftsmitglieder seine "Hausaufgaben" gemacht? Oder gibt es wieder irgendwelche "Probleme", wie Unwohlsein oder Muskelverhärtungen, die erwartungsgemäß erst kurz vor dem Start auftreten und den Rest der Mannschaft "ausbremsen"?
Auf der gemeinsamen Anreise offenbart sich das übliche Dilemma. Sven fehlt der letzte "lange Lauf", Jens' Schlafdefizit ist nicht zu übersehen und ich frage mich: Kann man überhaupt einen Marathon mit 85 Kilogramm Körpergewicht überstehen? Ute allerdings behält ihre Wehwehchen für sich, sie hätten uns auch kaum interessiert, da sie ja nicht in unserer Mannschaft aktiv ist.
Selbst in der Messestadt hat der Winter Einzug gehalten - eine leichte Schneedecke, dazu -3,1°C bedeuten ideale Bedingungen für einen Wintermarathon. Beim gemeinsamen Einlaufen gibt es allerdings die ersten "Scheiße!"-Zwischenrufe (ja, wir fluchen noch auf Deutsch!), da haben doch meine zwei Flöhaer Waldundwiesenrunner (den Anglizismus hat Sven eingebaut!) auf das falsche Schuhwerk gesetzt. Am Vortag wurde mir telefonisch noch großspurig eine Streckenbesichtigung verklickert. Jetzt stellt sich zwangsläufig heraus, daß diese nur im Vorbeifahren, vom Auto aus, erfolgte. Gerät dadurch etwa unser U3:30-Ziel in Gefahr? Na mal sehen, was da noch an "Unprofessionalitäten" kommt.
Mit am Start sind auch die (ehemals) "Two runners and a Walker" vom LV Limbach 2000. Da Robert Walker sich aber rechtzeitig genug "verletzte", konnte Carsten vom Burgstädter LV noch angeworben werden, aber es mußte der Mannschaftsname geändert werden und damit ging auch der Wortwitz verloren. "Three runners and no Walker" oder "Wir laufen für Walker" wären da sicherlich brauchbare Alternativen gewesen. Sportlich gesehen sind sie uns um Nasenlängen voraus, sie wollen aber auch nur dreieinhalb Stunden laufen.
Ute läuft, wie im Vorjahr, mit ihren zwei Muskelkatern Matthias Reisaus und Sven Reißig. Eine Drei sollte am Ende schon noch vorn dran stehen, so ihr internes Ziel. Insgesamt stehen 92 Mannschaften mit je 3 Läufern am Start - Veranstaltungsrekord!
Endlich geht's los! Doch das Lächeln ist nur gestellt!
Gelaufen wurde letztendlich auch, nur wurden wir schon in der ersten (von acht großen und einer kleinen) Runde von Kilometer zu Kilometer langsamer. Die verdammten Schuhe, so eine Scheiße, das kotzt mich an, usw. - nur die Fäkalsprache erreicht bei uns Höchstform und ist von Anfang an ein treuer Begleiter unserer Truppe. So sind uns unsere 3:30-Hasen ("Wir laufen für Robert W.") auch nach wenigen Kilometern "davongehoppelt".
Beim Rundendurchlauf lassen wir jedesmal ordentlich Zeit liegen! Warum nur??
An der Verpflegung, beim Rundendurchlauf dauert es standesgemäß etwas länger. Aber unser Tempo ist, von Runde zu Runde gesehen, fast gleichmäßig: 25:11, 25:20, 25:09, 25:43, 25:07, 25:03. Irgendwann hat sich die Sektion Flöha auch mit den Schuhen abgefunden und es kann mal eine nüchterne Zwischenbilanz bei voll durchblutetem Gehirn gezogen werden. Die dreieinhalb Stunden sind weg, dafür müßten wir knapp unter 5 Minuten laufen und ein "viel schneller werden" ist nicht in Sicht. Also kurz vor dem sechsten Rundendurchlauf an unseren "Bremsläufern" vorbei, die uns allen Ernstes noch ein Dreieinhalb-Stunden-Tempo vorgaukeln.
Aber auch wir (oder nur wir?) können rechnen! Die siebte Runde ist nach 25:36 Minuten durchlaufen und gerade als ich das neue Ziel - 3:33:33 Stunden - verkünde, gibt es einen Rückfall in die derbe Sprache des unzufriedenen Marathonis. Dort der erste Krampf, dann wieder ein verhärteter Muskel - die Palette der Unannehmlichkeiten wird wieder maximal ausgeschöpft. Deshalb verordnen wir uns auch keinen Zwischenstopp beim Übergang in die letzte 2,195-Kilometer-Schleife. Wir wollen die mittlerweile kraftlose Bewegung der Beine nicht unnütz unterbrechen. Mit 26:25 Minuten für die letzte große Runde haben wir ja auch schon unsere "Verpflegungszeit" mit eingebummelt.
Im Vorjahr waren wir (zeitmäßig) jetzt schon im Ziel, heute müssen wir noch die kleine Runde absolvieren. Mit Läufermobbing und Zähnezusammenbeißen gelingt uns diese auch noch recht gut - 11:05 Minuten und die Waldundwiesenläufer haben es geschafft! Schnell ein Foto für die Ahnengalerie, damit meine Kinder ihren Kindern mal erzählen können, das der aus der Familie sogar Marathonläufe bestritten hat.
Für Sven und Jens ist Feierabend, ich geh nochmal auf die 5er Schleife - 47,2 km in 4:01 h.
Während meine Mitstreiter die Zuflucht im Warmen suchen, mache ich mich nochmal auf die Runde - zum Auslaufen. Es sind noch allerhand Läufer auf der Strecke, ich fotografiere noch ein paar markante Streckenpunkte und bedanke mich bei denen, die als Streckenposten oder musikalischer Unterhalter in der Kälte ausharrten.
Auch wenn er nicht jeden Ton traf - Danke für die Unterhaltung!
Leider gibt es gerade im hinteren sportlichen Bereich Läufer, die nahe am Walken sind und es trotzdem nicht fertig bringen ihre Abfälle (Gelverpackungen, Taschentücher) bis zum nächsten Abfalleimer oder bis in den Start-/Zielbereich mitzuschleppen, um sie dort zu entsorgen. Nein, das Zeug hat ja auch im Wald oder der angrenzenden Wiese genug Platz. Mensch, das ist hier kein Stadtmarathon, wo hinterher die Straßenreinigung durchfährt! Langsam ja (wir haben uns ja auch nicht überschlagen!), aber bitte mit dem nötigen Respekt der Umwelt und dem Veranstalter gegenüber!
Ihr müßt nicht in der Ecke stehen und euch schämen!
Ergebnis Männermannschaften:
1. Die Eiseiligen (Lars Rößler, Stephan Holesch, Karsten Schubert) - 2:52:58
2. Sportfreunde Stiller (Jakob Stiller, Jörg Richter, Marcus Baldauf) - 2:55:35
3. fahrradkuriere.de (Per Bittner, Christian Ritter, Martin Max Werner) - 2:56:08
4. Leipziger Laufmix (Thomas Künze, Alexander Martin, Jörg Matthe) - 3:03:28
5. TSV Dresden (Andre Fischer, Marcel Haft, Ron Tilger) - 3:03:59
6. Team Läuferball (Gregor Boden, Heiko Anger, Christoph Fünfstück) - 3:19:47
11. Waldundwiesenrunners (Sven Wewetzer, Jens Meier, Thomas Delling) - 3:34:42
18. Wir laufen für Robert W. (Tino Hünig, Jörg Dani, Dr. Carsten Voigt) - 3:52:17
Unsere 3:30-Zugläufer aus Limbach und Burgstädt bei Kilometer 29.
Ergebnis Frauenmannschaften:
1. Wintersturm (Katrin Jeschke, Sylvia Taubert, Isabel Grunert) - 4:04:06
2. Auewaldhexen (Ines Freistedt, Kathrin Markowski, Angela Graf) - 4:14:37
3. Ultramiezen (Silke Stutzke, Alexandra Martin, Kerstin Fenzlein) - 4:16:49
4. Crazy Chicken (Kathrin Palm, Ulrike Stiller, Beate Bolle) - 4:21:27
5. Flotter Dreier (Irmgart Eggert, Veronika Lange, Kerstin Cools) - 4:25:14
6. Streakrunnermädels (Jana Herdin, Petra Schröder, Monika Könning) - 4:58:38
Ergebnis Mixedmannschaften:
1. Torpedo Fuchsbruch (Arnd Zapletal, Annette Sturm, Björn Kanzler) - 3:20:45
2. Die drei Renntiere (Nora Küsterer, Michael Tümmler, Carina Schipp) - 3:28:23
3. Running for Juliane (Elke Musial, Karoline Robe, Tim-Uwe Matthes) - 3:32:51
4. Auf den letzten Drücker (Antje Müller, Jan Angrik, Thomas Ducha) - 3:35:42
5. Alles für die Torte! (Norman Bedtke, Christine Fischer, Frank Gerth) - 3:44:47
6. Winterschläfer (Petra Neumann, Bert Lindner, Günther Thieme) - 3:48:54
7. Die drei Muskelkater (Matthias Reisaus, Ute Herfurt, Sven Reißig) - 3:56:37
Die drei Muskelkater verfehlten ihre Vorjahreszeit um 55 Sekunden.
Veranstalterseite: www.wintermarathon.de