Waldwiese

34. Neujahrsberglauf Falkenstein/V. 2013

Geschrieben von Thomas Delling.

05.01.2013 - 11:00 Uhr - 20,7 km / 400 Hm+ / 400 Hm-

DSC01210_GrenvernderungTalsperre Falkenstein

Grau in Grau präsentiert sich das Vogtland bei unserer Ankunft in Falkenstein, dazu ausgiebiger Regen bei warmen 7°C. Bisher kannte ich den Neujahrsberglauf nur in "weiß" und fand deshalb vor allem die Waldabschnitte der Runde einzigartig. Dieses Mal zeichneten sich allerdings "Wasserspiele" im Landschaftsschutzgebiet "Oberes Göltzschtal" ab, das machte schon das Einlaufen klar.

Heute ist also die letzte schnelle Trainingseinheit vor dem Trainingsmarathon in zwei Wochen. Während Mannschaftsmitglied Jens Meier kneift, stellt sich Sven Wewetzer dem anspruchsvollen Wettkampf. Er kann ja auch nicht anders. Es gilt die "Schmach" vom Wochenanfang auszubügeln, als er beim Chemnitzer Silvesterlauf gegen mich knapp unterlegen war. Und Sven's Wettkampfziel lautet nunmal nur: vor Delling und vor Meier!

Mit dem Startschuß setzt sich das gesamte Teilnehmerfeld der Läufer über 3, 11 und 20 Kilometer, vom Rathaus weg, in Bewegung. Es ist anfangs sehr eng, aber schon nach einem Kilometer biegen die 3-Kilometer-Läufer, zu ihrem Wendepunkt hin, ab. Der Straßenanstieg nach Juchhöh folgt und in dessen oberem Teil kommt ordentlich Wasser den Berg herab, welches mehrfach durchquert werden muß. Noch hänge ich an Wewe, aber beim Einbiegen in den Wald ist doch schon ein kleiner Vorsprung von Sven zu erkennen. Der Wasserlauf ist dort besonders "tief" und breit, so daß niemand mehr trockene Füße haben dürfte.

Den höchsten Punkt der Strecke mit 717 Metern bei Kilometer 4 erreiche ich nach 17:30 Minuten. Jetzt beginnt der langgezogene Bergab-Sektor bis zur Staumauer der Talsperre. Von hinten stürmt die erste Frau (Anja Jakob) vorbei und ich schließe zu Sven auf. Aus einem gemeinsamen Laufen dieses Abschnittes, wie im Vorjahr, wird es allerdings nichts, da ich mich gezwungen sehe der Klingenthalerin zu folgen und für den Anstieg in Runde 2 einen Vorsprung auf Sven herauszulaufen. Nach 42:30 Minuten sind die ersten 10 Kilometer im Sack.

DSC01209_GrenvernderungKilometer 10 an der Talsperre, hier befindet sich auch der Wendepunkt der 3-km-Strecke.

Am Abzweig geht es für Anja Jakob Richtung Ziel. Ich war aber der Meinung, sie hätte für zwei Runden in der Vormeldeliste gestanden. Auch hier gilt: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! So habe ich mich im Tempo bestimmt zu weit aus dem Fenster gelehnt und bin nun am Berg für Sven ein leichtes Fressen. Vor mir sind die beiden LG-Vogtländer Jens Heuer und Torsten Schultheß, beide definitiv ein, zwei (Leistungs-)Ligen über mir und daher kein Anhaltspunkt für mich. Also harre ich der Dinge und warte auf Sven's Überholvorgang.

Der findet am Kilometerschild 2 (der ersten Runde) statt. Er gewährt mir in der Kurve sogar die Innenbahn, nur ist dort die Strömung des Straßenbaches durch den Bordstein am größten. Sven läuft derweil an der Wasserkante und versteht es damit mich, als seinen Gegner, maximal zu demoralisieren. Ich kann ihn aber verstehen, zu tief sitzt noch der Stachel vom Silvestervormittag.

Ich hoffe natürlich irgendwann im Gefällestück wieder zu ihm auflaufen zu können. Nach 58:10 Minuten ist zum zweiten Mal der höchste Punkt des Kurses erreicht. Doch es gelingt mir nur minimal den Abstand zu ihm zu verringern. Bei Kilometer 16 geht dann fast nichts mehr, ich werde langsamer und kann Sven und die anvisierte U1:30-Zeit vergessen. An der "Flußquerung" zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel bemerke ich, wie sich der Schwarzenberger Jens Schilhan herangearbeitet hat, einen Kilometer später, am 10er Schild, zieht er dann auch vorbei.

Der Rest ist Quälerei, die Beine sind schwer und der Rückstand auf Sven und Jens wächst immer mehr. Der Riemen ist 'runter, nur noch ankommen! Vom unteren Ende des Rathausberges aus verfolge ich Wewe's Zieleinlauf. Er verfehlt die 1:29 nur knapp - letztendlich stehen 1:30:04,78 h für ihn in der Ergebnisliste. Siebzig Sekunden nach ihm passiere ich die Zeitmessung - 1,79 Sekunden unter meiner bisherigen Bestzeit. Trotzdem kein Grund zum Feiern! Dagegen ist bei Sven die Anspannung der letzten Stunden in ein entspanntes Lächeln umgeschlagen. Seine Frau bedankt sich deshalb später bei mir für ein nun glückliches Wochenende.

DSC01214_GrenvernderungUte auf den letzten Metern Richtung Ziel.

Das Auslaufen beschränkt sich heute auf das Entgegenlaufen zu Ute. Sie kommt auf der "letzten Rille", aber für ihren AK-Sieg langt es allemal.

Eine sehr gut organisierte Veranstaltung auf einem anspruchsvollen Rundkurs für ein sehr geringes Startgeld, Prädikat: empfehlenswert!

Ergebnis 20,7 km - Männer: 53 Teilnehmer

1. Jahreis, Nico (SC Sparkasse Hochfranken) - 1. M35 - 1:14:48,31
2. Zander, Holger (LB 90 Schwarzenberg) - 1. M40 - 1:16:03,60
3. Bauer, Rüdiger (SGB Stadtsteinach) - 1. M45 - 1:20:04,78
4. Knight, Evan (Pennsylvania - USA) - 1. M20 - 1:21:54,88
5. Barthel, Remo (SV Vorwärts Zwickau) - 2. M35 - 1:23:30,41
6. Holzhäuser, Marc (VSC Klingenthal) - 2. M20 - 1:24:19,27

16. Delling, Thomas (LV Limbach 2000) - 4. M40 - 1:31:14,41

Ergebnis 20,7 km - Frauen: 12 Teilnehmerinnen

1. Knight, Abby (Pennsylvania - USA) - 1. W30 - 1:36:41,67
2. Wewetzer, Katrin (TSV 1848 Flöha) - 1. W40 - 1:42:06,84
3. Kratzel, Jutta (SGB Stadtsteinach) - 2. W40 - 1:44:47,59
4. Herrmann, Claudia (Rennschnecken Burkersdorf) - 2. W30 - 1:44:58,60
5. Herfurt, Ute (LV Limbach 2000) - 1. W45 - 1:47:25,71
6. Seemann, Manja (LG eins) - 3. W30 - 1:47:50,14

DSC01233_GrenvernderungSiegerehrung der Altersklasse W45 im Rathaus: Angela Frisch - Ute Herfurt - Ines Nowak

Veranstalterseite: www.neujahrsberglauf.de




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