(Ersatz-)Lauf zum Fichtelberg 2013
29.03.2013 - 4:57 Uhr - 32,19 km / 495 Hm+ / 495 Hm- (Trainingslauf)
Steht zu Unrecht im Schatten seines "großen Bruders", der Jahnsdorfer Aussichtspunkt "Fichtelberg".
Karfreitag's geht es gewöhnlich ins Erzgebirge - Scheibenberg, Bärenstein oder Fichtelberg waren stets das Ziel des jeweiligen Trainingslaufes. Dieses Jahr ist aber alles anders! Da in höheren Lagen noch ordentlich Schnee liegt und es die Nacht über nochmal "nachgeweißt" hat, findet der lange Osterspaziergang nur in abgeschwächter Form statt. Zum Glück hat das erzgebirgische Jahnsdorf, vor den Toren von Chemnitz, einen adäquaten Ausweich zu bieten - den 485,6 Meter hohen Fichtelberg!
Also mache ich mich im Dunkel des Morgens auf den Weg, eine der ersten Spuren in den ca. 10 cm hohen Neuschnee zu ziehen. Ich wähle hierbei die "Straßenvariante" über Erfenschlag, Einsiedel und Berbisdorf, weiter über die B95 zum nach Klaffenbach führenden Landwirtschaftsweg. Dort begegne ich zwei Füchsen, welche allerdings schnell reißaus nehmen.
Nur die Straße ist gespurt ... ... bei 0°C lässt es sich gut laufen.
In Klaffenbach läuten die Kirchglocken 6 Uhr und ich hänge im selbst gesteckten Zeitplan ordentlich hinterher. Den angepeilten 5-Minuten-Schnitt "verfehle" ich um eine halbe Minute. Da wird es eng mit 7:30 Uhr wieder zurück (zum Frühstück) zu sein. Aber der Schnee macht nun mal nicht "schneller"!
Über den Golfplatz am Wasserschloß nehme ich die Abkürzung am Trimm-Pfad vorbei nach Adorf. Dort gibt es wieder Fuchsspuren. Sie sind bis in die Ortslage von Adorf hinein nachvollziehbar. Interessant dabei ist Meister Reinicke's Routenwahl, schon im Wald ist eher ein Besoffener zu vermuten, da er im Zickzack laufend den Weg "spurt". Im Ort setzt sich dies fort, dort testete er des Nachts jedes Grundstück, welches an der Straße liegt.
Für mich heißt es jetzt am Birkenwaldstadion die Straße über Neukirchen-Sorge nach Jahnsdorf zu nehmen. Dort durchlaufe ich den Ort hoch bis zum Gasthaus "Morgensonne", wo dann auch für einen kurzen Moment die aufgehende Sonne hinter den Wolken hervorschlunzt. Die Straße hinab nach Adorf im Schnee stochernd, sehe ich schon mein Ziel, der Ersatz-Fichtelberg liegt linkerhand auf dem Feld.
Von Klaffenbach zum Wasserschloß. Ostern 2013 in Jahnsdorf.
Der Gipfelanstieg wird zusätzlich zum etwas höheren Schnee vom starken Wind beeinträchtigt. Gegen 6:50 Uhr und 20,3 Kilometern Wegstrecke stehe ich auf dem Aussichtsberg zwischen Funkmast, Eichen und einem Bergahorn - von Fichten weit und breit nichts zu sehen! Ein Gipfelbild und ein kurzer Blick ins weite Rund, dann muß ich schon weiter.
An der "Morgensonne", links der Fichtelberg. Gipfelerfolg am frühen Morgen.
Nach Adorf zum Wasserschloß und dann weiter über Klaffenbach in den Harthwald auf der Straße laufend wird es halb acht. Ein Abstecher zu Jens' Hacienda erfolgt wegen der Vermessung der Strecke - nicht ganz 9 Kilometer sind es von ihm aus. Er kann also mit einem 18-Kilometer-Lauf einen Gipfelerfolg der Extraklasse (auf Arbeit, vor Freunden, usw.) vorweisen! Das müßte auch in seinem hohen Alter und bei seiner enormen außerdienstlichen Belastung möglich sein.
Auf dem weiteren Heimweg ermöglicht eine Extraschleife die 32 auf der Uhr. Nicht übermäßig viel, aber für den Morgen ausreichend! Genau 2:55:00 Stunden bedeuten einen 5:26er Schnitt.
Nachtrag vom 31.03.2013:
"Berg Heil! Jens, Du bist oben! Du hast es geschafft!" Mit stoischem Blick folgt Jens den Ausführungen von Heiko, der ihm zum Gipfelerfolg gratuliert.
Über den "Abstieg" vom Südostgrat (Eisenweg - 534 m üNN) erreicht am Ostersonntag gegen 10:40 Uhr die Drei-Mann-Expedition um Jens Mende, mit seinen zwei Begleitern Heiko Stockhecke und Thomas Delling, den Gipfel des Fichtelberges.